Donnerstag, 30. März 2017

Ninja - schon wieder!

Das wird langsam langweilig, immer das gleiche Schnittmuster. Aber für dieses Ninjakleid habe ich ein völlig anderes Material verwendet: Viscose mit Elasthan, komplett querelastisch und null längselastisch. Außerdem hat der Stoff, den ich bei einer Atelierauflösung spontan günstig erstanden habe, eine schöne Struktur. Wenn er nicht in meiner Lieblingsfarbe gewesen wäre, hätte ich ihn wahrscheinlich liegen gelassen, aber so dachte ich: probieren wir doch mal Ninja in dem Material aus.

Die Fotos habe ich bei einem Samstagsausflug in den Park der Insel Hombroich gemacht. Vor 12 Tagen. Da war es noch sehr windig und auch recht kalt, genieselt hat es auch immer wieder zwischendurch, sieht man - glaube ich.






Zuerst war ich sehr unzufrieden mit Passform und Elastizität dieses Kleides. Ich habe es identisch wie Nummer 1 zugeschnitten, dennoch fiel es im Vergleich dazu riesig aus, habe an jeder Seite und an den Ärmeln bestimmt 2 cm abgeschnitten und es kam mir immer noch zu weit und zu lang vor. Ich habe mir dann auch beim Fertignähen nicht mehr so viel Mühe gegeben, was Bügeln und Säumen angeht, weil ich dachte, bleibt erst mal bis zum Herbst in der Ecke liegen und dann sehe ich weiter. Aber als ich es dann vor 12 Tagen anhatte, fühlte ich mich doch sehr wohl darin, weit, gemütlich und aufgrund des etwas edleren Materials sehr gut auch für die Feier nach dem Museumsbesuch geeignet.




Es war so kalt, dass ich über dem Ninjakleid den superwarmen Polyanna Winterparka getragen habe. Die Ninjakapuze habe ich auch immer wieder zwischendurch aufgesetzt. Der Schnitt ist wirklich sehr vielseitig, wie man auch an der Tochterversion sehen kann, die aufgrund des Sweats wieder völlig anders aussieht.


Hier noch einige Impressionen der sehr lohnenswerten Museumsinsel, die man tatsächlich zu jeder Jahreszeit besuchen kann. Es gibt auch ein wunderschönes Cafe. Am vorletzten Samstag war ich fast die einzige Besucherin.

Verlinkt bei Rums. Viele Grüße, Anja

Mittwoch, 29. März 2017

Me Made Mittwoch in Stoffresten

Na ja, nicht wirklich in zusammengepatchten Resten, aber in Stoff, der nicht mehr für irgendetwas Richtiges gereicht hätte und aus dem man auch sonst nichts Sinnvolles hätte machen können. Übrig geblieben sind die Reste beim Probenähen für mehrere Ninjashirts und -kleider. Über den Prozess und die Auswahl der Stoffe habe ich hier berichtet. Da sich die Schnittmuster noch in der Testphase befanden und die Angaben zum Verbrauch für die unterschiedlichen Größen nicht klar definiert waren, habe ich Stoff übrig gehabt und zwar 3 verschiedene Sweats / Jerseys jeweils um die 40 cm, aber nicht mal in der vollen Breite. Normalerweise kaufe ich Stoff so, dass er gerade so reicht (bei Burda weiß ich z. B. dass die Angaben immer so reichlich sind, dass ich gleich mindestens 20 cm abziehe).

Da ich einen Mangel an Oberteilen mit 3/4 Ärmel habe (und die kann man bekanntlich in der Übergangszeit immer gut brauchen) und da meine Tochter überhaupt keine Lust mehr auf irgendwelche gemixten Teile hat, habe ich mir knappe, taillierte, gemixte Shirts genäht. Inspirieren lassen habe ich mich von diesen Astoria Shirts von Seamwork.

Einmal aus Sweat, die Bündchen sind aus einem Alpenfleece, aus dem die Tochter ein Winterhoodie hat. Beide Stoffe sind jetzt restlos verwertet.


Nach dem gleichen Schnitt (Grundschnitt Oberteil und Ärmel mit variiertem Ausschnitt) habe ich ein Jerseyshirt genäht. Hier konnte ich die Ärmel noch ein bisschen länger machen. Ich habe auch ein Bündchen unten angenäht (steckt im Rock, sieht man daher nicht, die Farbe beißt sich auch ein bisschen mit dem Blau des Rocks). Von dem blauen Jersey habe ich noch soviel, um eine Schlafshorts für die Tochter zu nähen, die möchte sie gerne haben.


Beide Shirts sind dafür prädestiniert, mit dem Partyrock getragen zu werden. Denn so sieht man dessen interessante Schnittführung besser. Verlinkt beim Me Made Mittwoch.

Sonnige Grüße, Anja

Dienstag, 28. März 2017

Ninja für die Tochter - nochmal und immer wieder

Letzte Woche habe ich ja bereits mein Ninjakleid und das Ninjashirt aus Sweat von der Tochter vorgestellt. Da ich für den Schnitt von Frau Crafteln noch einen grüntürkisen Baumwolljersey gekauft hatte, wieder einer der Lieblingstöne der Tochter, habe ich gleich eine zweite Ninja genäht. Der Jersey fällt natürlich viel fluffiger als der Sweat. Ich habe wieder ziergesteppt und - um ein bisschen Abwechslung in die Oberteile zu bringen - an Ärmel und Hüfte Bündchen angenäht. Die Kapuze wird bei diesen Temperaturen natürlich nicht genutzt.




Das Shirt wird gern getragen, es sind weitere in der Mache, wirklich ein toller Schnitt für jedes Alter und jede Größe. Ich verlinke es heute beim Creadienstag und bei Teens Point.

Viele Grüße aus Frankfurt, Anja

Samstag, 25. März 2017

Stoffe kaufen - Farbauswahl - Review zum Probenähen


Ich habe mich unglaublich gefreut, als ich von Meike die Info bekommen habe, ihr neues Schnittmuster Probe nähen zu "dürfen". Vielleicht lag es daran, weil ich ihr eine Menge Rückmeldung zum Stadtmantel gegeben habe, der aufgrund einiger Unklarheiten bei der Beschreibung nicht so glatt und easy zu nähen war wie ich es mir von einem Bild-für-Bild Schnitt gewünscht hätte. Keine Ahnung. Jedenfalls finde ich beide Schnitte, die ich bisher von ihr genäht habe, genial. Und die anderen Sachen, die ich mal bei einer Besichtigung des Showrooms von Stokx gesehen habe, finde ich auch toll. O.k. - und nachdem sie geschrieben hatte, dass man mehrere Meter Jersey brauchte, hoffte ich ein wenig, dass es sich um ein bestimmtes Kleidungsstück handeln würde, das ich auf der Stokx Seite aus reichlich Jersey entdeckt habe.

Ich bin weiß Gott kein Nähprofi, huddele auch ab und zu, habe keinen super Maschinenpark zuhause und meine Fotos sehen auch nicht so professionell aus. Ein Grund, sich für das Probenähen ein bissel mehr Mühe zu geben: Habe mich meines Farbpasses erinnert und dachte mir, wenn ich schon Stoff kaufe, dann genau passend. Ich wollte gerne etwas aus meiner Grünpalette, etwa das Jadegrün ....


Früher als ich noch überwiegend Kaufklamotten trug, erwies sich der Farbpass als unnütz, da es die Farben, die mir empfohlen worden sind, eigentlich nie gab, es gab immer nur Modefarben.

Vorwiegend bewege ich mich zwar sowieso in meinen Grün-Blau-Lieblingstönen, aber manchmal machen Nuancen ja einen Unterschied. Nach ein oder zwei Stofffehlbestellungen (Farben anders als im Computer und Material dünner oder dicker als ich es mir vorgestellt habe), kaufe ich Stoff auch wieder ausschließlich im Laden oder auf dem Stoffmarkt. Ich muss Stoffe einfach anfassen, um ein Gefühl für den Verwendungszweck zu bekommen. Gerne halte ich mir auch den Stoff am Ballen vor den Körper - sofern ein Spiegel da ist (früher war es selbstverständlich, dass die Verkäuferin in der Stoffabteilung dies anregte, ich erinnere mich sogar, dass ich vor sehr vielen Jahren einmal bei Kaufhof auf eine Dachterasse geführt wurde, um mir einen Stoff bei Tageslicht anschauen zu können).

Für das Probenähen wollte ich uni Baumwolljersey für mehrere Ninjas in einem Stoffgeschäft mit reichlich Farbauswahl kaufen. Gefunden habe ich dann einen schönen Blauton. Meine Tochter, für die ich ebenfalls ein Frühjahrshoodie nähen wollte, hätte lieber etwas in Richtung Smaragdgrün gehabt, davon gab es nicht mehr genug Stoff auf der Rolle im Laden. Entschieden hat sie sich dann für ein mittleres Türkis. Könnte ich auch tragen, aber Partnerlook, nein danke. In der Folgewoche waren wir noch in einem Reiterladen, der ganz in der Nähe von Alfatex Weiterstadt liegt, es wanderte noch ein flaschengrüner Sweat in den Einkaufskorb.


Hier noch eine kleine Collage der fertigen Stücke, die ich jetzt auch nach und nach verbloggen werde.


Insgesamt hat das Probenähen unglaublich viel Spaß gemacht: der Austausch mit den anderen Probenäherinnen über das Tool Slack, das genaue, kritische Bearbeiten des ausgedruckten Schnittes, das Nähen und Korrekturlesen, die Fotoshootings, die ich sonst weniger aufwändig plane. Danke, liebe Meike, dass ich mitmachen durfte.

Viele Grüße aus Frankfurt, Anja


Donnerstag, 23. März 2017

Ninja! Wie bitte, was? Richtig, Ninja als Kleid!


Heute erscheint im Crafteln Shop ein neues Schnittmuster vom Designerlabel Stokx. Es handelt sich um das Ninjashirt und Ninjakleid. Über den Namen kann man unterschiedlicher Meinung sein, es gibt da auch verschiedene Assoziationen, aber der Schnitt ist prima: 4 Abnäher, 7 Nähte, 4 (Säume) Bündchen, also ziemlich schnell genäht und dabei deutlich interessanter als manch anderes Jerseykleid oder Sweathoodie. Es sieht auch einen Tick weniger sportlich aus, dennoch kann man sich super drin bewegen.


Messtechnisch liege ich zwischen zwei Größen, ich habe mich entschieden, die kleinere Größe 3 in der Kleidvariante zu nähen. Denn beim Probenähen zeigte sich, dass Ninja abhängig vom verwendeten Material groß ausfällt. Für meine Teenagertochter habe ich das Ninjashirt aus Sweat in Größe 0 (das entspricht genau ihrer Größe) genäht, ich stelle es nächsten Dienstag ausführlicher vor. Das Kleid aus Baumwolljersey aus dem hiesigen Stoffgeschäft ist sehr gemütlich, die Ärmel sind überlang, was ich auch sehr mag (normalerweise muss ich alle Ärmel verlängern, hier sind sie perfekt, es empfiehlt sich, vorher die gewünschte Armlänge abzumessen). Die angenähte Kapuze fällt locker als Wasserfall über die Schultern.


Der Schnitt lässt sich einfach anpassen (ich habe vorab die Brustabnäher 2 cm nach unten verlegt und die Saumlänge 2 cm gekürzt), vorstellbar sind auch viele Variationen (z. B. selbstständig die Ärmellänge kürzen oder Nahttaschen einarbeiten). Ich konnte Ninja prima mit meiner normalen Nähmaschine mit Elastikstich nähen. Es zeigt sich mal wieder, dass ein Maschinenpark mit Coverlock/Overlock usw. nicht nötig ist. Ich habe die sichtbaren Nähte ziergesteppt und zwei kleine Aufnäher an Kapuze/Saum befestigt.


Meike hat mir das Schnittmuster gratis zur Verfügung gestellt, um es zu testen. Hier stellt sie heute die Varianten vor. Das Probenähen war für mich auch ein Abenteuer, über das ich vielleicht irgendwann berichten werde. Weitere Ninjas folgen sowieso. Dieser Post spiegelt meine persönliche Meinung wider und wurde nicht vorab zensiert.

Aber jetzt mal los: Denn ich nehme mit meinem Ninja heute zum ersten Mal bei RUMS teil.


Die Fotos sind an einem sonnigen Tag hinter den Zwillingstürmen einer deutschen Großbank entstanden.

Viele Grüße aus Frankfurt, Anja


Mittwoch, 22. März 2017

Me Made Mittwoch zwischendurch auf dem Weg in die Stadt

Unsere Stadtbibliothek ist was Näh-, Strickbücher und -zeitschriften betrifft extrem gut sortiert. Eigentlich tauchen nach kurzer Einarbeitungszeit alle Neuerscheinungen auf, die man dann praktischerweise online vorbestellen kann und sich nur schnell in einem Regal abholen muss. Verbuchung und Rückgabe laufen mittlerweile auch automatisch. Jedenfalls hatte ich gestern wieder eine Mail in meinem Postfach, dass einige Bücher für mich bereit liegen.

Da ich ein bisschen früh dran war, habe ich auf dem Weg zur Bibliothek Fotos für den Me Made Mittwoch gemacht: ich trage wegen Kälte und Nieselregen immer noch meinen Polyanna Parka aus Wolle mit Fleecefutter, an dem leider der Reißverschluss seit einer Weile defekt ist (den Reißverschluss hatte ich bereits von einer anderen Jacke wiederverwendet), so dass ich von oben in die Jacke hinein steigen muss. Dennoch fällt es mir schwer, mich von dem Parka zu trennen. Hmm. Untendrunter ein sehr altes Trägerkleid aus Hilco Cord aus einer Kinderstoffrestebestellung, die sicher schon 5 Jahre, vielleicht mehr zurück liegt (da ich das Kleid in den alten posts gefunden habe, es sind mehr als 5 Jahre und den Ausschnitt habe ich auch irgendwann geändert). Der Stoffrest war etwas zu kurz, weswegen ich einen anderen Stoff am Saum angesetzt habe. Konstruiert ist das Kleid aus Grundschnitt Rock und Oberteil, die ich an der Taille zusammengesetzt habe. Ein bewährter Schnitt, aus dem ich schon mehrere Kleider genäht habe.




Auf dem Weg zur Bibliothek passiere ich regelmäßig "mein Stammstoffgeschäft" und auf dem Rückweg "meinen Stammkurzwarenladen".


Und hier noch die Bücher, die ich mitgebracht habe und mit denen ich mich die nächsten Tage beschäftigen werde. Verbloggt beim Me Made Mittwoch. Viele Grüße aus Frankfurt, Anja

Sonntag, 19. März 2017

Frühlingsjäckchen Knit Along

Heute geht es auf dem Me Made Mittwoch Blog weiter mit dem Frühlingsjäckchen Knit Along. Meine grüne Jacke, die ich ja bereits vor der Ankündigung begonnen hatte und an der beim letzten Termin nur noch Restarbeiten zu erledigen waren, ist fertig. Mit der petrolfarbenen bin ich auch schon ziemlich weit, bei der zweiten Hälfte des Vorderteils. Das Muster zieht sich leider erheblich stärker zusammen als das Muster der grünen Jacke. Da die grüne Jacke tendenziell etwas weit ist, habe ich bei der petrolfarbenen Jacke weniger Maschen angeschlagen. Ich weiß, man soll Maschenproben im entsprechenden Muster machen, aber das mache ich nie.

Ich habe mich nach dem letzten Termin auch - bequem wie ich bin und weil ich gerne nebenbei und ohne den Kopf anzustrengen stricke - entschieden nach der altbekannten Methode zu stricken, also Teil für Teil von unten nach oben und nicht in einem von oben nach unten. Das hat den Vorteil, dass ich kein Riesenstück in den Zügen mit mir rumschleppen muss, denn am liebsten stricke ich beim Bahn fahren.

Da alle Teile jetzt möglicherweise etwas klein ausfallen, kann ich gleich was zum Anpassen sagen (zu den Anleitungen habe ich ja letzte Woche schon geschrieben): Die vordere Knopfloch- und Knopfleiste wird noch angestrickt, insofern habe ich hier ein wenig Spielraum und falls alles zusammen in der Breite immer noch nicht reichen sollte (denke ich im Moment aber nicht), werde ich seitlich zwischen Vorder- und Rückenteil einen Keil einfügen, vsl. in 2 rechts, 2 links, um das Muster des Bündchens und der Knopfleiste aufzunehmen.

Im Moment weiß ich auch noch nicht, wie ich die Ärmel stricke, sicher nicht ganz in diesem sogenannten Schuppenmuster (das im Vergleich zum Rautenmuster des grünen Jäckchen viel weniger zählintensiv ist), es wird sich zeigen. Die Wickeljacke von Sylvia hat - wie ich soeben festgestellt habe - das gleiche Muster, allerdings ohne die zusammenziehende Rippe zwischen den Schuppen.


Da ich gestern etliche Stunden mit der Bahn unterwegs war (in den wunderschönen Museumspark Insel Hombroich zwar bei Nieselregen, aber trotzdem toll, und zu einer Feier im Ruhrgebiet), bin ich sehr gut mit der Jacke weitergekommen. Ich finde es auch angenehm, im Zug nicht nur zu lesen, sondern ab und zu was Anderes zu machen.


Mehr gibt es im Moment zum Zwischenstand nicht zu sagen. Bleibt nur noch auf den Frühling zu warten.

Viele Grüße, Anja

Mittwoch, 8. März 2017

Partyrock, der Vierte und Stadtmantel

Am vergangenen Wochenende hatte ich unerwartet freie Nähzeit und wollte auch nähen. In der Restekiste befanden sich noch gut 2 m eines ungeliebten Waxprintstoffes. Ungeliebt, weil ich den Stoff, von dem man bekanntermaßen in dem Kölner Laden immer 5 m und ein bisschen kauft, für das Geburtstagskleid einer lieben Freundin gekauft habe. Überhaupt nicht meine Farben. Für einen Rock (also gesichtsfern) dachte ich, geht es - und es geht tatsächlich. Ich hatte Lust auf ein Crafteln / Stokx Schnittmuster und was liegt da näher als den Partyrock mal in total gemustert auszuprobieren. Auch das geht. Und bei meinem vierten Partyrock hatte ich die Falten auch verhältnismäßig schnell gelegt und genäht. Natürlich kommen sie im gemusterten Stoff kaum zur Geltung, das Gefühl, einen besonderen Rock zu tragen, ist trotzdem da.


Das Schrägband habe ich mangels passender Farbe selbst gemacht. Innen habe ich einen Rest schwarzes Kaufwebband genommen. Am Saum wollte ich grün. Hier gestern früh, am noch kalten und komplett wolkenverhangenen Morgen mit dem schwarzen Aranpullover im Innenhof der Welle, einem wellenförmigen Bürokomplex, in dessen Innenhof eine ebenfalls wellenförmige Skulptur "fließt". Im Sommer mit viel Wasser, ganzjährig nachmittags gerne von Skatern besucht, weil auch der Bodenbelag zahlreiche fließende Unebenheiten hat.


Das Muster des weichen Waxprintstoffes (ich kaufe bevorzugt den weichen, der harte steht immer so ab, dafür muss man freilich anfassen können, kann man nur, wenn man im Laden ist) nochmal in groß und unten sieht man, dass das Schrägband perfekt zur Wolle eines Strickjäckchens passen wird.


Dazu trage ich meinen Stadtmantel wie zur Zeit fast täglich. Nach anfänglicher Unsicherheit, zu lang, zu elegant, zu eng, zu - ich weiß nicht was, habe ich ihn mittlerweile total gerne an. Er ist unglaublich bequem und das ist für mich das Wichtigste überhaupt. Bei Temperaturen um die 15 Grad genau das Richtige, mit einem dicken Pulli, wie hier, geht es auch bei 10 Grad, auf dem Fahrrad auch kein Problem, hätte anfangs nicht gedacht, dass ich den Mantel so mögen würde. Das Schnittmuster habe ich beim Sew Along des Partyrocks gewonnen (den Partyrock mochte ich ja von Anfang an, die anderen Stokx Schnitte schienen mir für mich zu figurbetont und ich verbinde mit figurbetont meist unbequem). Das muss nicht so sein, lerne ich langsam.



Den Walk, den Innenstoff und die sieben Druckknöpfe habe ich Anfang des Jahres auf dem Maybachufermarkt gefunden. Ich wollte gerne türkisen Walk und auch ein Gefühl haben, wie dick er ist, daher habe ich nicht online bestellt. Vorgestellt habe ich den Mantel nach Fertigstellung schon mal hier, ich habe die Druckknöpfe noch ein wenig versetzt und damit die Länge justiert. Mit dem dicken Pullover drunter beult er ein wenig an der Brust, die Pulloverärmel passen auch so gerade in die Mantelärmel hinein, aber ohne Pulli wäre es mir zu kalt. Wenn ich den Mantel nochmal nähe, was ich definitiv im Herbst vorhabe, entscheide ich mich für die Variante mit den Teilungsnähten, um ein wenig zu variieren.

Zuallerletzt ein paar Impressionen der Welle, für Ortskundige, in meinem Rücken befindet sich die Rückseite der Alten Oper.


Verbloggt beim Me Made Mittwoch, allerdings habe ich keinen Pussyhat. Grüße aus Frankfurt, Anja

Montag, 6. März 2017

Frühjahrsjäckchen Knit Along

Da ich bereits mitten drin bin im Jacken stricken - das eine Exemplar ist fast fertig (wurde aber auch bereits vor längerer Zeit begonnen, lag dann ein bisschen und wurde von den Winterpullovern überholt), das andere Exemplar liegt in den Startlöchern - mache ich noch mit beim diesjährigen Frühlingsjäckchen Knit Along. Auch wenn ich mich ungerne an Zeitvorgaben halte, sondern lieber so nähe und stricke wie es mir gerade passt.

Die Organisatorinnen Luise und  Sylvia  fragen heute, woran wir uns beim Jacken stricken orientieren. Nach drei misslungenen Versuchen mit drops Anleitungen (deren mehrfach aufgeribbelte Versionen ich hier neu verstricke) und wenigen Jacken, die ich in den eingschlägigen Heften (Rebecca, Verena) in der Stadtbibliothek gefunden habe sowie Recherche auf knitty.com, lande ich am Ende doch immer wieder da, wo ich einmal vor vielen Jahren mit dem Stricken angefangen habe: Ich konzipiere mir selbst das, was ich mir vorstelle, was zu meiner Wolle, meinen Nadeln, meiner Strickfestigkeit passt. Gelernt habe ich von unten nach oben zu stricken, anderes wäre neu für mich und eine echte Herausforderung. Scheint ja mittlerweile sehr verbreitet zu sein. Ansonsten habe ich ein älteres Buch aus Schulzeiten, in dem sich ausreichend Mustervorschläge finden und das Netz ist ja auch voll von Mustern. Für den Frühling schwebt mir ein Lochmuster vor.


Das grüne fast fertige Jäckchen ist nahezu komplett im Rautenmuster gestrickt. Hinsichtlich der Maschenzahl kann ich mich mit dem petrolfarbenen Jäckchen daran orientieren (beides aus Drops Muskat). Kurzzeitig habe ich mal mit Miette geliebäugelt, die Anleitung auch ausgedruckt, aber sie passt weder von Garnqualität noch Nadelstärke und dann diese gruselige Reihe für Reihe Anleitung, die es umzurechnen gilt, nein danke! Dann doch lieber selbst machen. Petrol wird im Gegensatz zu Grün für mindestens 3/4lange Ärmel reichen, allerdings haben einige Knäuel eine andere Farbcharge, da muss ich aufpassen, wo ich die verstricke. Ich habe hier eine interessante Anleitung gefunden zum Raglan von Oben stricken. Vielleicht versuche ich das mal und baue dann unten und in der Mitte das Lochmuster ein (vermutlich das Gladiolenmuster oben links). Die Passe stricke ich an, Knöpfe habe ich noch im Depot, die sollten gehen. Wenn mir das ganze von oben rechnen zu kompliziert ist, mache ich die petrolfarbene Jacke wie die grüne, ganz klassisch von unten nach oben, Ärmel extra stricken und dann alles zusammen nähen. Aber erstmal stricke ich die grüne Jacke zu Ende, dauert nicht mehr lange. Knöpfe habe ich auch noch, die in die etwas groß geratenen Knopflöcher passen sollten.


Verbloggt beim Frühlingsjäckchen Knit Along auf dem Me Made Blog.

Viele Grüße, Anja


Mittwoch, 1. März 2017

Me made Mittwoch - im quasi Burda-Hoschek-Kleid

Etwas verspätet habe ich im Winter mitbekommen, dass in der Burda 11/16 ein Designerschnitt von Lena Hoschek erschienen war, das sogenannte Teatime Dress, leider gibt es den Schnitt bei Burdastyle wohl nicht mehr, jedenfalls kann ich ihn nicht mehr finden. Mit ihren weiten dirndlartigen Ausschnitten eignen sich die Hoschekkleider meines Erachtens sowieso eher für den Sommer. Ich bin auch überrascht, dass noch niemand dieses Kleid genäht hat - oder ich habe es übersehen.


Wie auch immer, für den Sommer fand ich das Kleid sehr ansprechend (natürlich mit kurzem Ärmel). Anfang des Jahres habe ich einen fließenden, sehr leichten Stoff, dessen Zusammensetzung mir unbekannt ist (gekauft auf dem Maybachufermarkt) gefunden, der eine maritime Komponente hat und mir deswegen gut gefiel. Passt dann eigentlich auch in die Sommer 2017 Kollektion der Hoschek: Ahoi.

Nach dem Abpausen des Schnittes war ziemlich klar, dass das Oberteil so nicht sitzen wird. Ich habe deswegen meinen Grundschnitt zerlegt und ein neues Oberteil mit ähnlichem (ähnlich, weil etwas verkleinert) Ausschnitt konstruiert. Auf die Knopfleiste habe ich angesichts des stark gemusterten Stoffs verzichtet, hatte zwischendurch mit Paspeln geliebäugelt, aber auch das schien mir zuviel. Lediglich ein kleiner Aufnäher mit zwei Segelschiffen hat am Rücken Platz gefunden. Der Burdaschnitt bestand nach meiner Erinnerung aus einem gekräuselten Rock (obwohl ich das an dem Original jetzt nicht sehe), gekräuselt mag ich nicht so, deswegen und weil ich massig Stoff hatte (Burda berechnet die Stoffmenge immer viel zu großzügig) habe ich einen Teller zugeschnitten und am Ende noch gut 10 cm gekürzt, weil mir kürzere Röcke besser gefallen.



Um das Outfit zu komplettieren, habe ich mich eines früher sehr gerne getragenen Oberteils erinnert und in einer Kiste auf dem Schrank gewühlt. Ich habe das Stück vor sehr langer Zeit in einem Second Hand Laden in Rom gekauft, es handelt sich um ein Original Marinaio Oberteil. Immer wenn ich es damals anhatte, wurde ich angesprochen, denn an sich hätte es so mit den Sternen / Rangzeichen wohl gar nicht verkauft werden dürfen. Später, hier in Deutschland, war das dann sowieso egal. Zu einer Jeans als winddichtes Sommer(-abend-)oberteil habe ich es viele Jahre gerne getragen. Ob die Marineuniform der italienischen Soldaten immer noch so aussieht, weiß ich nicht.



Die Musteranpassung bei den gebogenen Nähten vorne wie auch allen anderen Nähten war aussichtslos. Stört mich auch nicht. Was mich stört, ist allerdings, dass der Ausschnitt nicht symmetrisch mittig im Muster liegt, also dass ich auf der einen Seite mehr weiß und auf der anderen Seite mehr blau habe, das liegt vor allem daran, dass das Muster völlig ohne Symmetrie verläuft. Mit einer sommerlicheren Hautfarbe wird dieser Störeffekt hoffentlich reduziert.



Bleibt mir nur noch zu hoffen, dass niemand denkt, ich hätte am Aschermittwoch vergessen, mein Karnevalskostüm auszuziehen. Verlinkt beim Me made Mittwoch. Viele Grüße, Anja