Modal tauchte letztes Frühjahr ziemlich häufig in Nähblogs auf, vor allem bei Rums schien ganz viel Modal vernäht zu werden, meist in bunt gemustert, meist von Lillestoff. Ich wusste gar nicht so genau, was Modal ist. Jersey, Viscose, auf jeden Fall neu und toll.
Nun springe ich nicht auf jeden Zug auf, lieber vernähe ich inzwischen sowieso Webware. Beim Schnittmusterkioskgeburtstag von Meike bekam ich eine Goodie Bag, in der sich 1,5 m Modal in einer - wie ich fand - für den Sommer unglücklichen Farbkombination befanden. Aber wie sagt man so schön, einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul. Der Modal lag dann erstmal ein halbes Jahr im Schrank, weil ich mir so dünnen Stoff nicht im Winter vorstellen kann.
Als ich den gleichen Modal dann beim letzten Me Made Mittwoch bei Anja vom Freizeitparadies vernäht sah, dachte ich, es wird Zeit ...
Ein Schnittmuster war schnell gefunden. Die La Mia Boutique habe ich in den Osterferien vor einem Jahr in Umbrien gekauft. Der Schnitt auf dem Titelbild schien zu Modal und zum grafischen Muster zu passen.
Los ging es: Schnitt abpausen, finde ich nicht schlimm, bei der LMB sind die Linien viel besser erkennbar als bei Burda, Schnitt auf den Stoff auflegen, feststecken, ausschneiden. Den Schnittauflageplan hätte ich mir besser genauer angeschaut. Die asymetrischen Volantärmel hätte ich nämlich im Bruch zuschneiden müssen, dafür war es nach Ärmel Eins zu spät, der Stoff hätte auch nicht mehr für zwei weitere Volants gereicht. Also leider eine Naht an der Vorderseite des Volants. Zum Glück fällt das nicht weiter auf, weil so ein Volant ja in sich zusammenfällt.
So angenehm sich der Modal anfühlt, so seidig seine Optik ist, so flutschig verhält er sich beim Stecken und so fummelig ist es, ihn an den Rändern knapp abzuschneiden, wie ein günstiger Jersey, der sich sofort am Rand einrollt. Mittelprächtig zu bügeln, sehr, sehr schwerer Fall ... so toll finde ich Modal nicht, mir ist Baumwolljersey lieber, aber noch lieber vernähen ich Webware.
Ich habe mich dann auch informiert und festgestellt, dass er auch ökologisch nicht so toll ist wie man denkt. Irgendwo wird er für Nachtwäsche im Sommer empfohlen, weil saugfähig und nicht wärmend.
Am Schnitt (italienische Größe 40) habe ich folgende Modifikationen vorgenommen: 10 cm verlängert, von schräg unten einlaufende Brustabnäher eingefügt (das gefällt mir einfach besser) und den Ausschnitt etwas verkleinert.
Ich mag den Schnitt. Ich kann mir vorstellen, eine ähnliche Bluse aus anderem fließend fallenden Stoff zu nähen. Die Volantärmel haben eine gute Länge und durch die kürzere Vorderseite besteht nicht die Gefahr, dass sie z. B. gleich in die Flamme des Gasherds geraten. Ich besitze eine andere Bluse mit ähnlichen Ärmeln, die sich wesentlich schlechter in den Alltag integrieren lässt.
Anziehfotos gibt es erst bei wärmeren Wetter.
Viele Grüße
Anja
Dienstag, 27. März 2018
Sonntag, 11. März 2018
La Mia Boutique Jeans - 12xmemade März
Kaum hatte der März begonnen, habe ich den Schnitt in der italienischen Größe 44 abgepaust, dabei die Taille um gute 2 cm verbreitert und die Hose um 10 cm verlängert. Der Zuschnitt gestaltete sich einfach. Denim verzieht sich nicht, ist griffig, zieht keine Fäden, also ein sehr angenehmes Material (warum habe ich damit noch nie gearbeitet?).
Ein paar Tage später begann ich zu nähen, der Anfang war simpel, hintere Taschen, vordere Taschen, Tascheninnenbeutel einnähen, klappte alles gut mit der italienischen Anleitung. Nähte ziersteppen, die Nähte im Schritt hinten und vorne nähen. Und dann kam der Reißverschluss....
Bzw. die Anleitung aus La Mia Boutique war zwar verständlich, aber ich habe versehentlich 1 cm Zugabe auf der falschen Seite abgeschnitten, damit wäre der Reißverschluss sehr sichtbar gewesen. Die Anleitung zum Ginger Sew Along passte nicht, weil ich mit separatem Untertritt / Fly genäht habe. Es fiel mir schwer, das in das Ginger Schnittmuster zu übersetzen. Ich habe dann einen gefühlten ganzen Tag damit verbracht, verschiedene Anleitungen zu sichten, Videos anzuschauen, Texte zu lesen, Nähte zu nähen, aufzutrennen, einen Reißverschluss zu schreddern, weil er schon 3 x heraus getrennt war, usw. Natürlich war es kein ganzer Tag, aber es dauerte ... und dann bin ich auf eine Anleitung gestoßen, die zu meinen Schnittteilen passte, die ich Schritt für Schritt durchlesen konnte (nein, ich mag keine Videos) und bei der mir nach 5 Minuten klar war, das ist es. Das war aber spät abends.
So hat es nochmal ein paar Tage gedauert, bis ich weiter gemacht habe. Es fügte sich alles, Reißverschluss, Anprobe, Bund, Knopf, Knopfloch, Saum. Die Jeans passte auf Anhieb perfekt, das erstaunte mich, denn ich habe ein ziemliches Hohlkreuz und Probleme mit Kaufhosen. Nun ja, sie sitzt schon eng, aber ich kann damit noch gut sitzen. An sich hätte ich gerne noch 1 - 2 cm mehr Bequemlichkeitszugabe in der Taille. Aber obwohl ich keinen Stretchjeans habe, geht es. Ich glaube, die meisten Leute mögen es, wenn die Jeans so sitzt, ich mag es an sich gerne ein bisschen schlabberig. Zunehmen darf ich jedenfalls nicht.
Ich habe mich dann weiter an der italienischen Anleitung orientiert, dabei nicht beachtet, welche Nähte an einer "echten" Jeans wo sitzten, d. h. meine innere Beinnaht ist einfach genäht, die äußere ziergesteppt. Bei Ginger werden die hinteren Taschen am Ende aufgesetzt. Lt. meiner Tochter sitzen meine Taschen sehr tief, das sei aber bei ihrer Jeans, die sie letztes Jahr in Italien gekauft hat, auch so. Ansonsten "ist die Jeans ja garnicht so schlecht". Ein besseres Kompliment für Selbstgenähtes ist kaum zu bekommen. Wow.
Ich ziehe die Hose tatsächlich gerne an, mir gefällt die andere Beinform, damit ist sie anders als die ganzen Kaufjeans. Da mein Denim keinen Stretchanteil hat, ist auch kein Ausleiern oder so zu erwarten, wie sich die Farbe entwickelt wird sich zeigen. Da der Stoff aber aus einem hochpreisigen Fachgeschäft war (wegen Ladenauflösung um 50 % reduziert) nehme ich an, dass er sich anders als Stoffmarktjeans verhält.
Aber seht selbst:
Ende März verlinke ich den Post dann bei Chrissy.https://chrissysnaehkaestchen.wordpress.com/ Zur Jeans trage ich den Burda Pullover aus 12xmemade im Januar, eine uralte Lederjacke und meine geliebte goldfarbene Heldinnentasche.
Viele Grüße
Anja
Ein paar Tage später begann ich zu nähen, der Anfang war simpel, hintere Taschen, vordere Taschen, Tascheninnenbeutel einnähen, klappte alles gut mit der italienischen Anleitung. Nähte ziersteppen, die Nähte im Schritt hinten und vorne nähen. Und dann kam der Reißverschluss....
Bzw. die Anleitung aus La Mia Boutique war zwar verständlich, aber ich habe versehentlich 1 cm Zugabe auf der falschen Seite abgeschnitten, damit wäre der Reißverschluss sehr sichtbar gewesen. Die Anleitung zum Ginger Sew Along passte nicht, weil ich mit separatem Untertritt / Fly genäht habe. Es fiel mir schwer, das in das Ginger Schnittmuster zu übersetzen. Ich habe dann einen gefühlten ganzen Tag damit verbracht, verschiedene Anleitungen zu sichten, Videos anzuschauen, Texte zu lesen, Nähte zu nähen, aufzutrennen, einen Reißverschluss zu schreddern, weil er schon 3 x heraus getrennt war, usw. Natürlich war es kein ganzer Tag, aber es dauerte ... und dann bin ich auf eine Anleitung gestoßen, die zu meinen Schnittteilen passte, die ich Schritt für Schritt durchlesen konnte (nein, ich mag keine Videos) und bei der mir nach 5 Minuten klar war, das ist es. Das war aber spät abends.
So hat es nochmal ein paar Tage gedauert, bis ich weiter gemacht habe. Es fügte sich alles, Reißverschluss, Anprobe, Bund, Knopf, Knopfloch, Saum. Die Jeans passte auf Anhieb perfekt, das erstaunte mich, denn ich habe ein ziemliches Hohlkreuz und Probleme mit Kaufhosen. Nun ja, sie sitzt schon eng, aber ich kann damit noch gut sitzen. An sich hätte ich gerne noch 1 - 2 cm mehr Bequemlichkeitszugabe in der Taille. Aber obwohl ich keinen Stretchjeans habe, geht es. Ich glaube, die meisten Leute mögen es, wenn die Jeans so sitzt, ich mag es an sich gerne ein bisschen schlabberig. Zunehmen darf ich jedenfalls nicht.
Ich habe mich dann weiter an der italienischen Anleitung orientiert, dabei nicht beachtet, welche Nähte an einer "echten" Jeans wo sitzten, d. h. meine innere Beinnaht ist einfach genäht, die äußere ziergesteppt. Bei Ginger werden die hinteren Taschen am Ende aufgesetzt. Lt. meiner Tochter sitzen meine Taschen sehr tief, das sei aber bei ihrer Jeans, die sie letztes Jahr in Italien gekauft hat, auch so. Ansonsten "ist die Jeans ja garnicht so schlecht". Ein besseres Kompliment für Selbstgenähtes ist kaum zu bekommen. Wow.
Ich ziehe die Hose tatsächlich gerne an, mir gefällt die andere Beinform, damit ist sie anders als die ganzen Kaufjeans. Da mein Denim keinen Stretchanteil hat, ist auch kein Ausleiern oder so zu erwarten, wie sich die Farbe entwickelt wird sich zeigen. Da der Stoff aber aus einem hochpreisigen Fachgeschäft war (wegen Ladenauflösung um 50 % reduziert) nehme ich an, dass er sich anders als Stoffmarktjeans verhält.
Aber seht selbst:
Hier Details von hinten und vorne (nach 45 min. Bahnfahrt zerknittert) ...
...sowie von der Seite:
Die Fotos sind heute am ersten milden Frühlingssonntag bei einer Wanderung rund ums Kirchberghäuschen in Bensheim entstanden, die Gartenwirtschaft war schon gut gefüllt. Im Sommer ist es dort aussichtslos, einen Platz zu bekommen und die Warteschlange an der Essensausgabe wird unerträglich lang, heute passte es gut:
Ende März verlinke ich den Post dann bei Chrissy.https://chrissysnaehkaestchen.wordpress.com/ Zur Jeans trage ich den Burda Pullover aus 12xmemade im Januar, eine uralte Lederjacke und meine geliebte goldfarbene Heldinnentasche.
Viele Grüße
Anja
Donnerstag, 1. März 2018
12xmemade im März - Jeans
Und schon beginnt der dritte Monat des Jahres. Ich habe mir ja vorgenommen, nicht einfach irgendetwas zu nähen, sondern mit dem jeweiligen Monatsstück eine neue Herausforderung anzugehen. Allerdings möchte ich keine neuen Stoffe kaufen, auch keinen Schnitt kaufen.
Es ist jetzt nicht so, dass ich ein bestimmtes Kleidungsstück brauche. Ich beobachte, dass seit einigen Jahren immer mehr Hosen genäht werden. Darum habe ich mich bisher gedrückt. Es sind nur einige banale Hosen mit Bindeband, Gummizug, Schlupfbund und einmal seitlichem Reißverschluss entstanden. Nun trage ich auch nicht so gerne Hosen, habe sie noch nie getragen, aber manchmal sind sie ganz praktisch. Und eine Herausforderung an Passform und Nähtechnik stellen sie auf jeden Fall dar.
Also Hose. Dann habe ich im November sehr günstige 2 m Jeans in guter Qualität als Reststück bei einer Ladenauflösung in Köln gekauft, die Farbe ist ein sehr dunkles Blau, fast Schwarz, nicht dehnbar, ziemlich dünn, tendenziell feine Qualität (also es hätte auch ein Kleid werden können, aber ein Jeanskleid, hmmm).
Als Schnittmuster gefallen mir eines aus La Mia Boutique: Nachteil, die Anleitung ist auf Italienisch, das verstehe ich zwar, aber muss alles mehrfach lesen, um wirklich zu verstehen. Und bei manchen Begriffen braucht es doch ein Wörterbuch.
Dann gibt es einen Schnitt aus Fashion Style: klare Anleitung, nur die Form der Beine ist mir zu skinny.
Fazit: ich werde die italienische Hoseie nähen, die Beine sicher verlängern und mich auch an der deutschen Anleitung orientieren. Hoffe, dass das soweit klappt.
Meine Märzpläne verlinke ich bei Chrissy.
Viele Grüße
Anja
Es ist jetzt nicht so, dass ich ein bestimmtes Kleidungsstück brauche. Ich beobachte, dass seit einigen Jahren immer mehr Hosen genäht werden. Darum habe ich mich bisher gedrückt. Es sind nur einige banale Hosen mit Bindeband, Gummizug, Schlupfbund und einmal seitlichem Reißverschluss entstanden. Nun trage ich auch nicht so gerne Hosen, habe sie noch nie getragen, aber manchmal sind sie ganz praktisch. Und eine Herausforderung an Passform und Nähtechnik stellen sie auf jeden Fall dar.
Also Hose. Dann habe ich im November sehr günstige 2 m Jeans in guter Qualität als Reststück bei einer Ladenauflösung in Köln gekauft, die Farbe ist ein sehr dunkles Blau, fast Schwarz, nicht dehnbar, ziemlich dünn, tendenziell feine Qualität (also es hätte auch ein Kleid werden können, aber ein Jeanskleid, hmmm).
Als Schnittmuster gefallen mir eines aus La Mia Boutique: Nachteil, die Anleitung ist auf Italienisch, das verstehe ich zwar, aber muss alles mehrfach lesen, um wirklich zu verstehen. Und bei manchen Begriffen braucht es doch ein Wörterbuch.
Dann gibt es einen Schnitt aus Fashion Style: klare Anleitung, nur die Form der Beine ist mir zu skinny.
Fazit: ich werde die italienische Hoseie nähen, die Beine sicher verlängern und mich auch an der deutschen Anleitung orientieren. Hoffe, dass das soweit klappt.
Meine Märzpläne verlinke ich bei Chrissy.
Viele Grüße
Anja