Bevor ich kürzlich nach Rom gefahren bin, habe ich mich informiert, ob es dort (immerhin kommen Valentino, Elsa Schiaparelli , Fendi und andere Designer dorther) ein Modemuseum gibt. Google nannte mir das Museo Boncompagni Ludovisi, ein Museo per Arti Decorative, il Costume e la Moda dei secoli IX e XX. Also so eine Art Kunstgewerbemuseum mit Kleidern aus dem 19. und 20. Jahrhundert, da das Museum keinen Eintritt verlangt und anscheinend wenig besucht wird (kein Vorverkauf, keine Warteschlange!) kann man nicht viel falsch machen.
Das Museum befindet sich in einem schönen Palazzo in der Via Boncompagni, zwischen Via Veneto und Piazza Fiume, also nicht mal weit außerhalb des Zentrums. Die Räume sind nach Epochen gestaltet, d. h. in jedem Raum befinden sich Möbelstücke, Gemälde, Kleider, Keramik aus der jeweiligen Epoche. Diese Sortierung hat mir sehr gut gefallen. Unten bspw. ein Kleid im Klimt Look bestickt in entsprechender Umgebung.
Zahlreiche Kleider, auch Herrenanzüge und Accessoires, sind gestiftet, teils von Modeschöpfern, größtenteils von wohlhabenden Damen der römischen Gesellschaft. Palma Bucarelli, die sehr lange die Galleria d'Arte Moderna in Rom geleitet hat und eine selbstbewusste Frau - auch in Zeiten der Mussolini Herrschaft - war, hat viele ihrer Kleider gestiftet und damit den Grundstock für die Ausstellung geliefert.
Neu war mir, dass Angelo Litrico (wer kennt nicht die günstigen Herrensachen von C&A, die diesen Namen tragen, ich dachte, es sei ein Fantasiename) ein innovativer römischer Modeschöpfer war. Hier Skizzen und Foto von ihm:
Alles in allem eine nette, kleine Ausstellung, die eine angenehme Pause vom römischen Verkehrs- und Touristenchaos bietet.
Und natürlich habe ich mir am Ende des Aufenthalts in Rom auch noch einen Souvenirstoff (lana vergine made in Italy) von Bassetti Tessuti gegönnt. Der Preis hat nochmal den des Stoffs dieser Hose getoppt, aber er fühlt sich unendlich gut an. Viele Grüße aus dem kalten Frankfurt, Anja
Mittwoch, 30. Oktober 2019
Samstag, 12. Oktober 2019
Fashion Exhibitions und eine andere textile Ausstellung
Im letzten Monat habe ich nicht genäht, bin aber fleißig in Museen gewesen.
In der Frankfurter Kunsthalle Schirn läuft im Rahmen der Buchmesse Ehrengast Norwegen eine hochinteressante Ausstellung über die Wandteppiche von Hannah Ryggen. Ich hatte von Ryggen bisher nicht gehört und war einerseits von der Handarbeit beeindruckt, aber noch mehr von der Frau, die ihre politische Meinung auf Teppiche gewebt hat und ihr Leben völlig selbstbestimmt ohne sich zu Verbiegen gelebt hat. Hier ein Link https://www.schirn.de/ausstellungen/2019/hannah_ryggen/ und eine Rezension https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/kunst/hannah-ryggen-widerstand-in-wolle-16403046.html
Während unseres Herbsturlaubs war ich in zwei wunderbar kuratierten Ausstellungen im Fashion Museum in Manhattan. Hier je ein Link dazu //www.fitnyc.edu/museum/exhibitions/paris-capital-fashion.php und http://www.fitnyc.edu/museum/exhibitions/minimalism-maximalism.php Die Räume waren zu sehr abgedunkelt, als dass ich mit dem Handy gute Fotos hätte machen können. Leider nicht ganz um die Ecke, dafür kostenlos und am Samstag Vormittag erstaunlich leer, was man von anderen Museen in New York nicht behaupten kann.
Zu guter Letzt eine lohnenswerte Ausstellung im Kunstforum Düsseldorf über Pierre Cardin. Mit ihm habe ich bisher vor allem Herrensocken und -anzüge assoziiert. https://www.kunstpalast.de/de/museum/ausstellung/aktuell/Pierre-Cardin-Ausstellung Aber in den 60er Jahren und danach wurde seine Marke zusammen mit Rabanne und Quant in einem Atemzug genannt. 80 Exponate aus verschiedenen Kollektionen, viele Jumpsuits, auch als Strumpfhosenbodysuit, kann mir kaum vorstellen, dass sowas passt und wenn man dann noch Miniröcke darüber trägt, wird der Toilettengang eine größere Aktion.
Das Licht war weniger gedämmt als im FIT:
Wer die Mode der 60er mag, ist hier genau richtig. Es gab auch Schmuck, Schuhe und viele Hüte zu sehen.
Gruß, Anja
In der Frankfurter Kunsthalle Schirn läuft im Rahmen der Buchmesse Ehrengast Norwegen eine hochinteressante Ausstellung über die Wandteppiche von Hannah Ryggen. Ich hatte von Ryggen bisher nicht gehört und war einerseits von der Handarbeit beeindruckt, aber noch mehr von der Frau, die ihre politische Meinung auf Teppiche gewebt hat und ihr Leben völlig selbstbestimmt ohne sich zu Verbiegen gelebt hat. Hier ein Link https://www.schirn.de/ausstellungen/2019/hannah_ryggen/ und eine Rezension https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/kunst/hannah-ryggen-widerstand-in-wolle-16403046.html
Während unseres Herbsturlaubs war ich in zwei wunderbar kuratierten Ausstellungen im Fashion Museum in Manhattan. Hier je ein Link dazu //www.fitnyc.edu/museum/exhibitions/paris-capital-fashion.php und http://www.fitnyc.edu/museum/exhibitions/minimalism-maximalism.php Die Räume waren zu sehr abgedunkelt, als dass ich mit dem Handy gute Fotos hätte machen können. Leider nicht ganz um die Ecke, dafür kostenlos und am Samstag Vormittag erstaunlich leer, was man von anderen Museen in New York nicht behaupten kann.
Zu guter Letzt eine lohnenswerte Ausstellung im Kunstforum Düsseldorf über Pierre Cardin. Mit ihm habe ich bisher vor allem Herrensocken und -anzüge assoziiert. https://www.kunstpalast.de/de/museum/ausstellung/aktuell/Pierre-Cardin-Ausstellung Aber in den 60er Jahren und danach wurde seine Marke zusammen mit Rabanne und Quant in einem Atemzug genannt. 80 Exponate aus verschiedenen Kollektionen, viele Jumpsuits, auch als Strumpfhosenbodysuit, kann mir kaum vorstellen, dass sowas passt und wenn man dann noch Miniröcke darüber trägt, wird der Toilettengang eine größere Aktion.
Das Licht war weniger gedämmt als im FIT:
Wer die Mode der 60er mag, ist hier genau richtig. Es gab auch Schmuck, Schuhe und viele Hüte zu sehen.
Gruß, Anja