Da ist es fertig geworden, schneller als beim ersten "Versuch", dem Probemodell. Der schwere Sweat von The Fabric Sales weicht deutlich von dem Probewollstoff ab, das ganze Kleid ist wirklich winterfest, für verschneite kalte Tage. Insofern hadere ich im Moment ein wenig mit dem Ergebnis, ich hoffe, dass es sich ändern wird.
Diesmal habe ich beim Rockansatz auf die genaue Passung beim Muster geachtet (zumal ich auch die Taille angesichts des weniger elastischen Stoffes etwas verbreitert habe). Warum diesmal das Muster am Ärmel nicht passt, erschließt sich mir nicht, ich hätte das obere blaue Stoffstück vergrößern müssen, aber tatsächlich habe ich diesen Fehler erst auf den Fotos bemerkt.
Ebenfalls gibt es genau wie bei Nummer 1 ein Passungsproblem am Einschnitt des Reißverschlusses. Bei Nummer 1 dachte ich, der Fehler liegt bei mir. Inzwischen ist mir klar, der Fehler liegt im Schnittmuster. Eigentlich müssten die Linien am Einschnitt rechtwinklig verlaufen, tun sie nicht, also kann es mit eingeklapptem Stoff nicht mehr linientreu verlaufen. Auf Instagram sieht man Kleider, wo das Problem auch sichtbar ist. Beim Modell in der Grasser Vorschau allerdings nicht. Ich überlege tatsächlich, ob ich Grasser anschreibe und auf das Problem hinweise. Ich finde, dass an dieser so sichtbaren Stelle die Farben in ihrem Verlauf weiterfließen müssten. Das stört mich persönlich mehr als die eine schiefe Naht beim Reißverschluss.
Mehr gibt es nicht zu bekritteln. Warum ich diesmal so negativ drauf bin, ich weiß nicht. Vielleicht brauche ich auch erstmal wieder eine Näh- und Inspirationspause. In letzter Zeit gab es mehr Misserfolge als Erfolge (das Calvari Dress mit unfassbar vielen Änderungen, der Named Mantel, der zu eng ist und dieses Kleid, das auch trotz diverser Änderungen suboptimal ausfällt). Alles Indie Schnittmuster, an die ich höhere Erwartungen als an Burda knüpfe. Also vermutlich hilft auch ein Realitätscheck mit meinen Erwartungen.
Zusammenfassung:
Zeitaufwand: Zuschnitt 1,5 Stunden, Nähen 6 - 8 Stunden
Schwierigkeit: top Anleitung, daher gut machbar, vielleicht mehr Sorgfalt/Genauigkeit nötig
Kosten: 42 Euro Stoff, Schnitt, Garn vorhanden, ich habe noch 0,5 m einer anderen Farbe übrig, weil ich mir bei der Bestellung nicht sicher war, ob ich Oliv oder Rot als Kontrastfarbe wähle. Das Rot war dann sehr knallig, was auf den Fotos im Online Store nicht so rauskam.
Viele Grüße, Anja
Qualität und Zusammensetzung von Sweatstoffen ist ja doch sehr unterschiedlich und gerade von der Dehnbarkeit hängt ab, wie das Kleidungstück sitzt und wieviel Bewegungsfreiheit ermöglicht wird, daher glaube ich gern, dass deine zwei Versionen unterschiedlich ausgefallen sind und sich auch das Tragegefühl unterscheidet.
AntwortenLöschenOptisch finde ich dein neues Kleid ganz wunderbar; es sieht so schön lässig schick aus und mir gefällt die Länge, sowie auch die Farbstellung.
Ich kann verstehen, dass dich die Kleinigkeiten, die du bemängelst, stören. Hoffentlich nur vorerst, denn als Hobbynäherin läuft es bei der Herstellung eines Werks doch nie vollkommen glatt und fehlerlos, oder? Die ein oder andere Stelle gibt es doch immer, die man evtl anders, besser oder wie auch immer hätte machen können.
Ärgerlich auch oder gerade? Kaufkleidung ist auch oftmals nicht fehlerlos und wird trotzdem gekauft und getragen.
LG von Susanne
Liebe Susanne, ach, du baust mich regelrecht auf. Danke für das positive Feedback. Mein Problem ist vermutlich, dass sich mein Maßstab - je länger ich näher und je mehr Menschen ich kennen lerne, die nähen - hin zu handwerklicher Perfektion verschiebt, ja, und das habe ich nie gelernt und wenn ich mich recht erinnere, habe ich dazu auch nie die rechte Lust gehabt. Dennoch steigt mein Anspruch an mich selbst, das gilt es, nun wieder etwas zurecht zu rücken. Tatsächlich ist alles, was ich nähe, viel schöner als das, was ich im Laden kaufen könnte. LG Anja
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