Samstag, 31. Mai 2025

Dirndl oder so etwas ähnliches

Der Post war bereits fertig, aber noch nicht veröffentlicht - wie ich jetzt bei der Rückkunft aus den Ferien gemerkt habe. Die Schürze, nix Dolles, war schnell genäht und ist schon mehr als 3 Wochen fertig. Post jetzt mit Verspätung veröffentlicht.

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Mir ist bewusst, dass ich mit diesem Thema, mit diesem Post unterschiedliche Reaktionen hervorrufen werde. Als in Nordrhein-Westfalen geborene, die in den 90er Jahren eine Zeitlang als "Preussin" in München lebte, wo es aber schon damals massenhaft Zugezogene gab, habe ich bisher nie das Bedürfnis verspürt, ein Dirndl zu besitzen bzw. zu tragen. Selbst zur Wiesn war das in den 90ern nicht "notwendig".

Erst nach dem Besuch der Dirndl-Ausstellung in Augsburg, von der ich hier ausführlich berichtet habe, kam der Wunsch, mich für einen geplanten Termin im Juli (Kocherlball) derartig zu kleiden, manche würden sagen zu verkleiden. Durch die Ausstellung habe ich immerhin gelernt, Tracht von Dirndl zu unterscheiden und Dirndl als unterschiedlich zu interpretierendes Kleidungsstück zu sehen. Tradition ist nicht so meins.

In meinem bayrischen (und fränkischen) Bekanntenkreis gibt es sehr unterschiedliche Meinungen zum Dirndl, die einen lieben es und tragen es ganz selbstverständlich (selbst 50 km von Frankfurt entfernt zu Festen im Spessart/Unterfranken/Bayern), andere wiederum stellen es in Frage und würde so etwas niemals anziehen, außer (Zitat) "Zum Kocherlball würde ich gerne mal gehen, da zieht man ein Dirndl an". Die betreffende Person besitzt auch ein ca. 20 Jahre altes Festtagsdirndl, das zur Hochzeit eines Verwandten getragen wurde, wo eben alle in "Tracht" erschienen sind (in Oberbayern).

Here we go: als Basis für das Kleidungsstück, nennen wir es im Folgenden Dirndl, dient mein Weihnachtskleid von 2022, ein sehr selten getragenes Kleid (1 x Weihnachten, 4 x in die Oper/Festspiele), das es verdient, häufiger aus dem Schrank geholt zu werden.  Es passt und hat mit seinen Trägern und dem weiten 50er Jahre Rock die richtige Form.


Meine Ursprungsidee war eine Schürze, gerne handgestiftelt, rings um den Ausschnitt eine Froschgoscherlborte und darunter eine Dirndlbluse (ggf. mit einem zu kaufenden Dirndl-BH, den Unterschied habe ich bei Anprobe im Trachtenladen in Mammendorf vor dem Ausstellungsbesuch in Augsburg gemerkt, bis dato wusste ich nicht, dass es spezielle Dirndl-BH gibt).

Ich habe verschiedene Stoffreste, die für eine Schürze in Frage kommen, zur Diskussion gestellt. Es wurde der rote Futtertaft (Venezia aus der Karstadtauflösung), der exakt für die Schürze in der richtigen Länge und Breite und ein paar Bänder reichte.

Statt Handstifteln (immerhin Beleg innen oben und unten eine Kante zum Beschweren aus alter schwerer Tischdecke) habe ich dann doch lieber Falten gelegt, ich persönlich finde, dass sie weniger dick machen.

Dann habe ich verschiedene Anleitungen und Videos zu den verschiedenen Borten gelesen/geschaut. Und ausprobert. Aber schon nach dem ersten Versuch war ich mit meiner Geduld am Ende. Es braucht sehr ordentliches Arbeiten und viel Handarbeit. Dazu fehlte mir schlichtweg die Lust. Der Vorteil: dadurch, dass keine Borte am Ausschnitt festgenäht ist, kann ich das Kleid jederzeit wieder als Opernkleid tragen.

Auf den unten angefügten Fotos habe ich die Bänder in die Haare und um den Hals gewickelt, da kann man noch optimieren. Außerdem trage ich statt einer Bluse ein Unterkleid, das am Ausschnitt hervorblitzt wie es sein soll. 


Das Schürze binden muss ich noch lernen, ich glaube aber, links ist für mich die richtige Seite.

Meine Büropumps kann ich prima dazu anziehen. That's it. Für den Kocherlball wird es reichen. 


Zusammenfassung:

Aufwand: viel Recherche, Ausprobieren, Ausmessen über eine Woche, ein Wochenende

Schwierigkeitsgrad: einfach, weil ich auf die ganzen Handnähsachen verzichtet habe (die Borte insbesondere)

Kosten: Rest Venezia aus der Karstadtauflösung, vermutlich 2 Euro der Meter oder weniger, also quasi keine Kosten

Und damit verabschiede ich mich, lieben Gruß, Anja


P.S. am 18.7.2025: Der Kocherlball naht, übermorgen ist es soweit und ich habe mir eine last minute Dirndlbluse genäht. Aus meinem Block mit einem kleinen Stehkragen, den leicht längselastischen Spitzenstoff gab es für 12 Euro den Meter im örtlichen Laden, 80 cm haben gut gereicht. Ich habe Vorder-, Rückenteil nebeneinander längs und die Ärmel jeweils an die Webkante gelegt. Nach 3 Stunden Arbeit war die Bluse fertig. Tragebilder folgen. Auch bei dieser Bluse habe ich mich an das fertige Objekt herangetastet: Abnäher im Rücken und unter der Brust ergänzt nach Gefühl, die Ärmel nachträglich verschmälert, den Mini-Rollkragen mit Hilfe von 2 Abnähern nachträglich enger genäht. Alles ist mit einem kleinen Zickzackstich genäht. Hat wunderbar funktioniert, Spitze lässt sich gut verarbeiten.


 Und hier noch mit dem Outfit von oben:




Dienstag, 13. Mai 2025

Museum Wäschefabrik in Bielefeld

Meine Zeit ist Ostwestfalen-Lippe ist dem Ende entgegen gegangen. Ich hatte noch einige Sachen auf meiner Agenda, die ich unbedingt sehen, erledigen wollte. Dazu gehört das Museum Wäschefabrik in Bielefeld. Die Öffnungszeiten sind nicht optimal, nur sonntags geöffnet. Und um am Sonntag dorthin zu kommen, brauchte ich eine Mitfahrgelegenheit. Eine Freundin mit PKW war sehr dankbar, dass ich den Anstoß gab, dorthin zu fahren. Und zufälligerweise sind wir in eine Führung geraten, was super war, denn ohne diese hätten wir deutlich weniger erfahren und hinter zahlreichen Absperrungen bleiben müssen. Die Wäschefabrik liegt wirklich sehr versteckt. Unten der Eingang von der Straße in der Nähe der Ravensberger Spinnerei, die inzwischen umgebaut ist und ein schönes Kino, Museum und Cafe beherbergt. Von der Leineweberstadt Bielefeld sind überwiegend nur noch Industriedenkmale geblieben.

Gegründet von einem sehr jungen Mann jüdischer Herkunft, entwickelte sich die Fabrik vor dem 2. Weltkrieg sehr gut, neben der Fabrik baute sich der Besitzer eine Unternehmervilla, die man ebenfalls besichtigen kann und in der manchmal noch Abendveranstaltungen stattfinden. 1938 musste er seine Fabrik verkaufen, er und seine Familie haben das Land verlassen, haben sich aber nach dem Krieg nicht mehr wieder gesehen, eine tragische Geschichte über einen mutigen Gründer. Einen Überblick über die Geschichte gibt es hier.



Die Büroräume, der Empfangsraum (mit Zigarrenkiste und Cognacschwenkern), die gesamte Ausstattung, Kalender, Familienfotos im Chefzimmer sind original so wie das Gebäude ca. 1980 verlassen wurde. Eine Tageszeitung liegt in der Ecke, Stempel stehen im Karussell auf dem Schreibtisch, Telefonbücher im Regal - als ob die Räume soeben verlassen wurden - eine Zeitreise in die 80er Jahre.

Der Nähsaal mit den Maschinen, Zuschneidetische, Schnittmuster, ein separates Bügelzimmer, Knopfannähmaschinen - lauter Geräte, die sehr alt wirken. Tatsächlich befindet sich ein Konglomerat unterschiedlichster Maschinen in der Fabrik, alles wurde solange repariert und genutzt wie es ging. Ich stelle mir das Arbeiten in dem Raum (der immerhin gutes Tageslicht hatte, wie von der Museumsführerin betont wurde) sehr furchtbar vor: laut, schlechte Luft, eng. Der Pausenraum war im Keller und aus heutiger Sicht wirklich ungemütlich, klein und dunkel.

Im Flur ist ein Regal mit Stoffen, die bereits eingekauft waren, aber nicht mehr verwertet wurden. Alles wird exakt so konserviert wie es verlassen wurde.



Im Anschluss an die Besichtigung der Fabrik, hatten wir noch Gelegenheit in die Unternehmervilla zu gehen und dort einige Räume zu sehen. Eine Zeitreise in die 50er und 60er Jahre als die Fabrik und die Villa von den beiden Brüdern Winkel und ihren Familien bezogen wurden.


Kein großes Museum, aber sehr lohnenswert. Ich glaube, einige, die sich regelmäßig zur AnNäherung in der Jugendherberge Bielefeld treffen, kennen es bereits.

Am Bahnhof noch die Seidensticker Werbung. Wie wir in der Führung gehört haben, werden auch bei Seidensticker weiter massiv Arbeitsplätze abgebaut. Produziert wird anderswo.


Viele Grüße, Anja


Mittwoch, 7. Mai 2025

Me made Mittwoch - Karorock wieder entdeckt

Es ist eine Ewigkeit her, dass ich diesen Karorock genäht habe. In der Verlinkung sind alle Gedanken dazu und die Schnitt- und Materialverwendung erklärt. Ich war mit dem Ergebnis damals - ja, das ist damals gewesen - wirklich zufrieden. Und dennoch habe ich den Rock nie getragen. Nie. Mal fand ich ihn zu kurz, mal hatte ich kein passendes Oberteil, mal wäre es mir zu kalt gewesen, mal war dies und das. Ihr kennt das bestimmt. Und hauptsächlich gab es andere Lieblingsstücke, denn mein Kleiderschrank ist gut gefüllt mit wunderbarer selbst genähter Kleidung.

Beim Aussortieren Winter gegen Frühjahr (ja, manches wird in der anderen Jahreszeit in Kisten aufbewahrt) fiel mir der Rock vor ca. 3 Wochen in die Hände. Das Wetter war nicht sonderlich sommerlich, aber es war auch nicht mehr total kalt. Einen Versuch mit dem schlichten im letzten Jahr genähten Rolli und Stiefeln war es wert: und die Kombination gefiel mir. Ich habe es mittlerweile mehrmals, zuletzt gestern, getragen und werde es auch im nächsten Herbst wieder so anziehen. Haha, wie gut, dass es doch noch nicht Sommer ist. 


Der Rock ist m.E. nicht schief, das Foto mit dem Selbstauslöser ist schief. Ich war auch etwas in Eile, weil ich nicht wollte, dass mich irgendwer sieht.


Neue genähte Kleidungsstücke sind weder in der Mache noch in der Pipeline. Ich habe zwar eine Idee, siehe auch meinen Post von gestern, dazu habe ich kurioserweise vorhin den Me Made Mittwoch Sew Along von 2014 (!) entdeckt, super eigentlich, es gibt auch noch einige der Blogs von damals, aber eigentlich brauche ich im Moment dieses Kleidungsstück noch nicht. So gibt es vielleicht beim nächsten Me Made Mittwoch noch einmal etwas Wiederentdecktes.

Gezeigt beim Me made Mittwoch. Ich habe lange überlegt, ob ich wieder am Me Made May teilnehme, aber da mein Handys seit einem Wasserschaden nicht mehr zuverlässig Selfies macht, wird es höchstens sporadisch sein, mal sehen.

Zum Abschluss eine für Näherinnen inspirierende Gartendekoration - entdeckt in Coburg, es war der Garten eines Schneiderateliers.


Herzlichen Dank fürs Schauen, Kommentieren und viele Grüße

Anja

Dienstag, 6. Mai 2025

Dirndl - Tradition goes Fashion im Textilmuseum in Augsburg

Letzten Sonntag war ich im immer wieder wunderbaren TIM in Augsburg. Es regnete und schon ein paar Tage vorher hatten meine Freundin und ich die Idee, uns die Sonderausstellung Dirndl - Tradition goes Fashion anzuschauen. Das Museum ist auf dem Gelände der ehemaligen Textilfabrik Augsburg. Gemeinsam mit anderen Bloggerinnen war ich schon einmal vor Jahren dort - Brezn meets Spätzle - wir haben im Rahmen eines Bloggertreffens eine Führung durch die Dauerausstellung gebucht. Ein Bericht ist hier auf meinem Blog.


Das Dirndl - ein nicht unumstrittenes Kleidungsstück, siehe dazu auch der Blogbeitrag von Tina - Tina und meine Freundin, beide bayrischer Abstammung haben auch schon einmal über das Thema diskutiert. Ich als "Preußin" bin da etwas außen vor. Ich habe kein Gefühl für oder zu diesem Kleidungsstück und sehe auch selten Dirndl. Als ich in den 90er Jahren in München lebte, wurden sie nicht mal zur Wiesn in den Mengen getragen wie heute. Näher beschäftigt habe ich mich bisher nie damit. Ich besaß einzig als Kind ein Dirndl, selbst genäht von meiner Mutter. Bisher habe ich auch nicht den Wunsch nach einem derartigen Kleidungsstück verspürt. Das Frankfurter Oktoberfest besuche ich ganz sicher nicht.

Vorbereitend auf unseren Ausflug und weil es auch bereits am Samstag regnete, schleppte mich meine auch dem Dirndl und insbesondere seiner Vereinnahmung durch Fremde und teils an Fasching erinnernden Kopien skeptisch eingestellte Freundin in die Mammendorfer Trachtenwelt. Mir gefiel kein einziges Dirndl. Und noch schlimmer sah es mit der Passform aus: was in der Taille passte, war oben herum viel zu weit. Was oben herum passte, saß so eng, dass ich nicht mehr atmen konnte. Bei dem größeren Modell half auch der Dirndl-BH (bis dato wusste ich nicht mal, dass es sowas gibt) kaum etwas. Für das kleinere Modell hätte der Änderungsschneider des Ladens weitergeholfen, aber ob da wirklich genug Nahtzugabe war, schien mir fraglich. Und außerdem hätten eigentlich eher Abnäher im Oberteil verändert werden müssen. Egal - mein Ziel war es nicht, ein Dirndl zu kaufen. Ich wollte nur mal gucken und wir hatten nichts Besseres zu tun.

Sonntag ging es dann ins Museum: Vorab, die Ausstellung war richtig toll gemacht, sehr umfangreich, informativ, umfassend - von den Anfängen des Arbeitskleides bis hin zu Haute Couture Dirndl und dem, was daraus gemacht wird. Wir waren deutlich länger dort als wir geplant hatten. 

Aus den Beständen des TIM wurden zahlreiche Stoffmusterhefte gezeigt, es gab Einführungen zu den Bestandteilen, die ein Dirndl kennzeichnen (das "Bescheisserl", die Dirndlbluse, die nur bis unter die Brust geht), Modezeichnungen und natürlich massenhaft Kleidungsstücke zu sehen.


In den Anfängen (vor ca. 150 - 100 Jahren) war das Dirndl, womit sich eigentlich jedes Trägerkleid mit Schürze, vorne geknöpft oder gehakt, bezeichnen lässt, die einfache Arbeitskleidung auf dem Land. Im Sommer ohne Bluse (Hitzegwandl), ansonsten mit Bluse, lang- oder kurzärmlig. Ggf. mit einer Strickjacke darüber, die alpenländische Muster aufnimmt. Das Dirndl ist keine Tracht. In Österreich wurden die ursprünglichen Trachten verändert und vereinheitlicht und erhielten eine dirndlartige Form (Trachtenerneuerungsprogramm, siehe Bilder unten). Gertrud Peusendorfer war die maßgebliche Initiatorin und ihre Einflüsse sind bis heute in Österreich erhalten geblieben. In dem verlinkten Wikipedia Eintrag erfährt man mehr zur Vereinnahmung des Dirndl in der NS-Zeit.




Nach dem 2. Weltkrieg, insbesondere in den 50er und 60er Jahren, setzte ein Boom des Dirndls ein. Heimatfilme, Salzburger Festspiele, Stars, die sich in Dirndl ablichten ließen, trugen dazu bei, dass Touristen sich ein Dirndl kauften und dies im Urlaub (vielleicht auch zuhause?) getragen haben. Das, was unter Dirndl verstanden wird, nämlich ein Kleid mit Schürze mit Blumen-, Ranken- und anderen traditionellen Druckmustern verkaufte sich gut. Der Dirndl Style wurde weltweit "exportiert". Stichwort "Das weiße Rössl", "Trapp Familie in New York", "Sissi".


Auch in der damaligen Zeit gab es bereits kulturelle Aneignungsdiskussionen, das Beispiel unten zeigt ein Kleid aus Bettzeugstoff, genäht nach einem traditionellen österreichischen erneuerten Trachtendirndl, von einer Münchnerin. Nicht ok für viele.



Meine Fotos entsprechen nicht ganz der Chronologie der Ausstellung. Im mittleren Bereich der Ausstellungsfläche wurden die neuen Designer präsentiert. Mit dem, was heute alles unter Dirndl läuft. Quasi alles, was irgendwie einen weiten Rock hat und/oder eine Taillierung/Taillennaht, einen Ausschnitt mit/ohne Verzierungen, Bluse, Schürze. Wenn man die Fotos unten anschaut, stellt sich die Frage, ob das noch ein Dirndl ist bzw. was ein Dirndl überhaupt ist. Wohl eher Fashion als Dirndl. Präsentiert wurden Modelle von Noh Nee, Lola Paltinger, Gössl, Susanne Bisofsky, Andreas Kronthaler for Vivienne Westwood , Emanuel Burger, um nur einige zu nennen. Es gab afrikanische Dirndl, Dirndl aus Sari, viel Party und ein wenig traditionell Angehauchtes in dem mittleren Bereich.



Hier geht es nochmal zurück in den Bereich der "klassischen Dirndl". Das Bild unten zeigt eine traditionelle erneuerte Mustertracht von 1960 mit einer antifaschistischer Schürze, bestickt mit "never let the fascists have the dirndl" von 2019. Initiator ist die Initiative Reclaim the Dirndl. Die Verlinkung habe ich noch nicht angehört, scheint aber auf den ersten Blick interessant zu sein.



Strickjacken gab es einige, auch Hüte, Schmuck usw. Das Ganze unterlegt mit Filmen, Plakaten, Gesellschaftsspielen und und und.


Auf der gegenüberliegenden Ausstellungsfläche wurden besondere Arbeiten gezeigt. Es gibt einen Überblick über die verschiedenen Abschlusskanten, man kann sich auch im Selbstversuch üben.


Die oben gezeigten Modelle sind Katalogware. Die Knöpfe zeigen die Münchner Frauenkirche, auf dem Rock des anderen Modells ist ebenfalls die Frauenkirche abgebildet, der Löwe, in den 70er Jahren ergänzen typisch bayrische Bilder die Stoffmuster. Jeder sollte von überall her die Möglichkeit haben, sein Dirndl zu kaufen.

Susanne Bisofsky zeigt in einem separaten Raum die Verwandlung des Leibls zum Haute Couture Dirndl in mehren Schritten. Final sind unten das Festtags- und das Haute Couture Dirndl fotografiert.

Janina Lindner hat angesichts des Syrienkrieges und der damit verbundenen Flüchtlingswelle 2014 ein Dirndl in Camouflage Optik entworfen. Es trägt den Namen "Der Wolf im Schafspelz".


Das Hochzeitsdirndl stammt von Talbot Runhof.

Und gegen Ende der Ausstellung präsentieren sich die Party- (auch mittlerweile günstig von Shein) und Arbeitskleidungs-Dirndl, die zur Wiesnzeit oder zu anderen Volksfesten getragen werden im Karusselllicht.

Das Dirndl von Romy Schneider im Sissi Film unten (stand in einem anderen Raum, sorry für das Durcheinander mit den Fotos):




Wiesn Dirndl oben und unten selbstgenähte Dirndl nach Burda von 1962 bzw. im kleineren Bild Gesellenmodell einer Schneiderin:

Unten links die Arbeitskleidung der Kellenerinnen zur Wiesn (Löwenbräu und ich weiß nicht mehr welcher Wirt) sowie rechts ein älteres Lufthansa Dirndl (Boden oder fliegendes Personal erinnere ich nicht mehr):
Abschließend noch Bilder der afrikanischen Dirndl und des Sari Dirndl, die natürlich eigentlich zu den Fashion Dirndl weiter oben im Post gehören:



In einem Bereich am Ende der Ausstellung wurden noch Videos der Schüler der Meisterschule für Mode gezeigt, die sich vor der Ausstellung mit den Thema Dirndl beschäftigt haben. Es gibt auch Entwürfe von ihnen. Nach 2,5 Stunden war ich so voll mit Eindrücken, dass ich hier nicht mehr lange verweilt habe.

Soweit meine Eindrücke von der Ausstellung. Ich war sehr begeistert. Insbesondere die modernen Modelle, die ich nicht unbedingt als Dirndl bezeichnen würde, haben mir gefallen. Die Borten waren beeindruckend. Und da im Gespräch ist, dass wir irgendwann mal zum Kocherlball gehen (das einzige Event, das meine Freundin mit ihrem vor unendlich vielen Jahren zur Hochzeit ihres Bruders gekauften Festtagsdirndl besuchen würde), kann es sein, dass ich mein Weihnachts- aka Bayreuther Festspiele Kleid in ein Dirndl verwandele. Das Kleid passt vom Stil, sitzt unendlich viel besser als jedes anprobierte Dirndl und mit Borten und Schürze, Spitze darunter wäre der Look perfekt.

In diesem Sinne "Pfüati"

Anja