Samstag, 22. Juli 2023

Tartan-Denim-Mix - Rock aus Resten

 

Ich bin mit meinen Aufzeichnungen der Behind the Seams - Jahrzehnte fast durch und hatte zwischendurch schon Lust, den "Block", also den Grundschnitt auf mich anzupassen, hier ist er, auf festem Tonpapier, damit er nicht gleich wieder zerfällt und ich mit den Abnähern besser herumspielen kann:

Meine Intention ist ja ständig, Stoffreste zu verwerten. Ein Streifen Karo, sehr feste Baumwolle, winterlich, war einmal ein nie getragener Rock, oben eingekräuselt, unmöglich an meinem Bauch und außerdem zu schmal an den Beinen, wurde nie verbloggt, deswegen kein Foto. Unten hatte ich damals schon mit Schrägband gearbeitet, weil ein bisschen zu mini. Dann gab es schwarze Denimreste, unterschiedlich lang und breit, Seitenteile des Zuschnitts dieser Jacke. In meiner Zubehörschublade sind mittlerweile viele Knöpfe und Reißverschlüsse, auch ein paar Bänderreste. Kurzzeitig habe ich noch mit einem partiell aufgenähten Ledergürtel (ja, schwarze Lederreste und eine kleine Schnalle habe ich auch noch) geliebäugelt, aber weniger ist manchmal mehr. Hier der endgültige Entwurf in etwas dilettantischer Ausführung, aber erkennbar:


Aus den Rockvorder- und -hinterteilen habe ich den Abnäher in eine A-Linie transformiert (später habe ich die Hüften noch schräger abgenäht), entsprechend meiner maximalen Stoffbreiten ergab sich ein in Falten gelegtes größeres Karoteil und ein schmales Denimteil. Dazwischen der rote "Sportreißverschluss vorne als Verschluss.

Hier Falten und Reißverschluss im Detail, oberhalb des Karos habe ich später noch einen Denimbund angenäht, damit der Rock nicht supermini wird - und zwar soviel wie der Denim an der Seite noch hergab.

Die Innenseite habe ich mit einem Nahtband bedeckt, denn der Denimbund ist ziemlich schmal geworden und ich hätte ihn nicht mehr einklappen können. Gefüttert ist der Rock nicht. Passendes Futter hätte ich sogar gehabt, aber ich wollte ja erstmal die kleinen Reste verwerten.


Hier der fertige Rock auf dem Kleiderbügel bzw. in einer Full-Karo-Version mit älterer von meiner Mutter genähter Dupionseidenbluse und dem Wollstoff-Reste-Slipover darüber, ich habe dieses Mal auch an Aufhänger für den Bügel gedacht:



Da es dies Wochenende nicht ganz so heiß ist, habe ich das Outfit auch kurz zum Fotografieren angezogen, im Winter dann mit schwarzer Strumpfhose und Stiefeln, ich glaube, das ist tragbar. Ach ja, den Slipover habe ich nochmal ein wenig überarbeitet und in Form gebracht, den kleinen "Tuck" oben bedeckt ein uralter Knopf von meiner Mutter.



Zeitaufwand: alles in allem etwa ein halber Tag, die meiste Zeit brauchte ich, um festzulegen, wie ich die Optik mache: Knöpfe, Schnalle, Reißverschluss ....

Kosten: keine, alles aus dem Bestand, der Reißverschluss wurde allerdings erst kürzlich in der Karstadt Insolvenz reduziert gekauft, ca. 1 Euro

Schwierigkeit: sehr einfach

Der Winter kann kommen ... ich bin vorbereitet. Viele Grüße, Anja


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