Mittwoch, 23. März 2022

Das Aybi Burdakleid zum Zweiten



Dass dieses Kleid , hier näher beschrieben, in den letzten beiden Sommern zu meinen absoluten Favoriten zählte, hatte ich schon geschrieben. Letzten Sommer habe ich in Paris einen 3 m Coupon Madraskaro gekauft, um das Kleid nochmal zu nähen, die Idee war, zu versuchen, den Stoff im schrägen Fadenlauf zu schneiden, um dem Original nahe zu kommen, aber dafür waren 3 m dann doch zu wenig. Oder ich hätte Rock und Ärmel kürzen müssen, was ich nicht wollte. Also habe ich normal zugeschnitten und mich bemüht, das Karo an den Kanten und beim Ärmel symmetrisch zuzuschneiden.

Der Zuschnitt ist gelungen, leider ist mir allerdings am mittleren Bund ein Fehler unterlaufen, den ich erst bemerkt hatte als ich sämtliche Fäden für die Rüschen bereits heraus gezogen hatte und den Bund an das Unterteil gesteckt habe. Ich habe beim vorderen und hinteren Bund leider einmal oben und unten vertauscht. Ich dachte noch, durch Drehen und Wenden ließe sich der Fehler beheben, aber nein, ich hätte alles wieder auftrennen müssen. Das wollte ich dann doch nicht. 

Vielleicht trug dazu bei, dass ich am Vormittag desselben Tages eine ganze Strecke hinter einer Frau mit einem Kaufkaromantel gegangen bin, der unten am Saum schief war, also man sah superdeutlich, dass das Karo über den gesamten Rücken schief verlief, das hätte mich furchtbar gestört. Ganz so schlimm ist die Musterverschiebung beim Bund nicht, ich kann auch argumentieren, dass erst dadurch erkennbar wird, dass hier mehrere Schnittteile aufeinander treffen.

Im Vergleich zu Nummer 1 ist der Rock unbeabsichtigt etwa 2 cm länger geworden, also nochmal deutlich länger als das Modell im Heft, mir gefällt es so. Die Ärmel habe ich etwas länger als bei Modell 1 zugeschnitten, das ist trotzdem noch kürzer als im Heft. Nahttaschen sind ergänzt.

Die größte Veränderung zum Original, ich habe hinteren Rock und hinteres Oberteil im Bruch zugeschnitten, ich komme ohne Brille mit dem Kopf durch den Ausschnitt (das wusste ich von Kleid 1) und konnte mir den Verschluss sparen. So habe ich auch hinten keine störenden Nähte.


Die Belege sind sehr ordentlich festgenäht und am Vorderteil unsichtbar an einigen Stellen angenäht.


Der Sommer kann für mich jetzt kommen.

Viele Grüße, Anja

Montag, 21. März 2022

Burda Bluse #115 aus 5/2020 aus Stoffrest

 Es gibt Schnitte, die raffiniert sind, die mir gut gefallen. Einer war dieser aus der Burda 5/2020. Hier schon einmal genäht, aber mit Fehlern. Bisher nahezu nie getragen, weil das Stoffmuster nicht meins ist (ein liebes und gut gemeintes Geschenk) und ich die Farbe auch kaum kombinieren kann. Sie steht mir auch nicht.


Praktisch, wenn kopierte und ausgeschnittene Schnittmuster mit einem Stoffrest vom Chambraykleid zusammen treffen und es genau passt (Größe 38 für die Tochter, meine Größe hätte wahrscheinlich auch gerade noch gepasst), nur die Schrägstreifen an den Armlöchern sind nicht ganz genau schräg, nur ein bisschen und auch noch zusammen gestückelt, damit sie nicht nach außen klaffen, habe ich sie händisch innen festgenäht.


Diesmal habe ich nicht den Fehler gemacht, Blende und Beleg zu verwechseln, aber ich habe die Blende wie einen Beleg angenäht, also falsch herum, das habe ich natürlich erst gemerkt, als ich den Beleg festmachen wollte und die Länge nicht stimmte. Es ergibt so keinen flach anliegenden Rücken, sondern mit viel Bügeln einen leichten Stehkragen, auch in Ordnung. Für den rückwärtigen Verschluss habe ich noch einen schönen Knopf mit Stiel in der Knopfkiste gefunden. Es lohnt sich doch, alte Sachen aufzubewahren.


Sonnige Frühlingsgrüße aus Frankfurt, Anja


Mittwoch, 2. März 2022

Burda Trägerkleid aus 11/21

Von meiner Vogue Hose ist noch ein guter Meter Stoff übrig geblieben. Ursprünglich hatte ich den Stoff auch für dieses Trägerkleid aus einer Burda vom letzten Herbst vorgesehen, aber dann dachte ich, die 2,5 m, die ich habe, verwende ich lieber für etwas, das mehr Stoff braucht. Im Endeffekt habe ich die Hose sehr platzsparend zugeschnitten (der Stoff lag so breit, dass beide Hosenbeine nebeneinander auf den Stoff passten) und nun hat der Reststoff noch für das Trägerkleid gereicht (bei mir nicht mini, sondern um 5 cm verlängert).



Allerdings war nach Ausmessen der Schnitteile klar, dass keine der Größen passen wird, wie so oft bei Kleidern brauche ich 3 verschiedene Größen. Da dieses Trägerkleid einigermaßen körpernah über Blusen und Rollis getragen wird, musste ich reichlich vorab anpassen. Das ist nicht überall gelungen. Bei den rückwärtigen Trägern hatte ich zu wenig Stoff zugegeben, so dass ich sie nicht bis zur Mitte führen konnte. Auch vorne müssten sie eigentlich etwas näher beieinander liegen. Ich glaube jedoch nicht, dass es an meiner Modifikation liegt, dass sie von der Schulter rutschen (gekürzt habe ich sie schon), denn in der Burda gibt es noch ein weiteres Foto von dem Kleid (siehe auch die Verlinkung), auch bei dem Model sitzt ein Träger weit außen. Sowas finde ich sehr unpraktisch und ärgere mich selbst, dass ich vorher nicht drauf geachtet habe. Ich muss mal gucken, was ich mache, ob ich hinten noch einen Riegel einsetze oder was ich tun kann. Ein Ministück Stoff, ca. 30 x 20 cm habe ich noch. Futtertaft ist auch noch übrig. 

Stunden später kann ich zumindest berichten, dass die Träger vor allem dann rutschen, wenn ich mich mit dem ganzen Oberkörper nach vorne beuge, etwas vom Boden aufhebe, dem Hund ein Leckerli gebe, wenn ich normal gerade bleibe, rutschen sie nicht. Immerhin. Ich denke, es kann doch so bleiben.

(Nachtrag vom Mai 2022: ich habe letztendlich zwischen die beiden hinteren Träger eine Verbindung genäht, das Kleid war vorher nicht tragbar, die Träger rutschten ständig).

Die Knöpfe stammen noch aus der Auflösung der Karstadt Stoffabteilung, die dann doch nicht aufgelöst wurde und waren eigentlich für etwas anderes gedacht, hier brauchte ich genau 5 Stück und bin froh, eine gute Verwendung dafür gefunden zu haben.



Das Kleid ist gestern Abend fertig geworden, ich trage es jetzt, sehe aber auf den Fotos, dass ich über den Saum nochmal drüber bügeln muss. Hier die feine Anzugwolle, mehrere Jahrzehnte abgelagert. Beim Zusammensetzen der Karos habe ich mich angestrengt. Die hintere Naht weggelassen, Am Ende stellte ich fest, dass ich leider vergessen habe, zumindest eine Nahttasche einzubauen, die fehlt mir irgendwie. Aber vielleicht würde das auch Auftragen bei dem engen Rock. Jetzt trenne ich die Seitennähte nicht mehr auf. 


Ich verlinke auch dieses Kleid beim heutigen Me Made Mittwoch, auch wenn es jetzt schon sehr spät ist, es ist noch nicht Mitternacht.

Und auch hier noch der kurze Hinweis, es gibt noch einige Restplätze für unsere NähFrauenReise vom 6.-8. Mai in Frankfurt. Details zum Programm und die Anmeldung findet ihr bei Muriel Nahtzugabe.

Viele Grüße, Anja


Dienstag, 1. März 2022

Saraste Hemdblusenkleid von Named Pattern

Eigentlich habe ich mir das Buch der beiden Named Pattern Schwestern (deutsche Version "Selbst genäht", der englische Titel "Breaking the Pattern" ist jedoch viel passender, weil sämtliche Schnittmuster viele Varianten beinhalten) ausgeliehen, um den Mantel vom Titel der englischen Version anzuschauen und zu beurteilen, ob er für meinen Mantelstoffneuerwerb geeignet ist. Ist er nicht, weil einfach sehr viele Teilungsnähte da sind (es handelt sich um ein Tartanmuster).

Aber das Kleid Saraste, das den Titel der deutschen Version schmückt, gefiel mir schon immer. Außerdem hatte ich letzten Sommer in Paris einen Coupon (3 m) Chambray gekauft, sehr geeignet für dieses Kleid.

Das Abpausen war allerdings ein Desaster, die Schnittmusterbögen sind nicht nummeriert, es gibt auf den Bögen auch keine Angabe, welche Schnitte auf welchen Bögen sind und die Schnitteile sind über mehrere Bögen (in meinem Fall 3 Seiten) verteilt, dazu in 2 verschiedenen Farben gedruckt. D. h. ich musste alle Bögen aufklappen, suchen, kopieren und wieder zurück falten. Das hat wirklich lange gedauert. Ob nur der deutsche Verlag das so gelöst hat, weiß ich nicht.


Nach dem Ausmessen der Schnittmusterteile entschied ich mich Größe 5 zu nähen, die an der Taille in Größe 7 ausläuft, das hätte ich mir sparen können, am Ende habe ich wahrscheinlich weniger als die inkludierten 1 cm Nahtzugabe gebraucht und konnte an den Seiten jeweils 2 - 3 cm rausnehmen. Der Kragen ist genau nach Anleitung genäht, ich glaube aber, dass es mit den Rüschen sinnvoller gewesen wäre, ihn ein wenig zu verschmälern, im Internet sieht man unterschiedliche Versionen, die schönen haben ziemlich sicher den Kragen verschmälert. Ich lasse einfach den oberen Knopf offen, sonst überlappen sich nämlich die Rüschen, was nicht gewollt sein kann. Abgesehen davon, dass ich Nahttaschen ergänzt habe, gibt es keine weiteren Änderungen. Das Nähen lief leicht und flüssig, Chambray ist ein sehr dankbares Gewebe.

Ich habe alle Nähte mit braunem Garn gesteppt und braune Knöpfe aus der Restekiste genommen. Ich bin mir unsicher, ob mir die vielen Fältchen in der Taille gefallen, sie machen die Hüfte sehr breit. Es gibt in meinem Bestand noch einen Ledergürtel (gekauft und runtergehandelt auf einem italienischen Markt vor mehr als 35 Jahren und in den letzten 25 Jahren quasi nie getragen). Zu dem Kleid finde ich ihn passend.



Leider sind die Bilder etwas körnig, kein gutes Licht in der Wohnung, Selbstauslöser vom Handy, ihr wisst schon...


Logischerweise kann ich das Kleid noch nicht tragen, es ist zu kalt. Aber der Frühling und der Sommer kommen ja in großen Schritten.


Damit ich nicht friere (aber vor allem, um Platz zu schaffen) habe ich aus Resten von Kleidern, Hosen, Pyjamahosen, Sweatshirts, den Hemdschal Eleni gleich 2 Mal genäht. Ein Gratisschnitt (man braucht aber keinen Schnitt, nur die Idee), den trage ich rauf und runter. Bin sehr begeistert. Sobald ich genug Herrenhosen von meinem Mann abgestaubt habe, mache ich mich an andere Schnitte von Milch.




Und zuletzt, wer bis hierher mit Lesen durchgehalten hat, es gibt noch einige Restplätze für unsere NähFrauenReise vom 6.-8. Mai in Frankfurt. Details zum Programm und die Anmeldung findet ihr bei Muriel Nahtzugabe.

Verlinkt beim Me Made Mittwoch. Danke an das Team für die Organisation.

Viele Grüße, Anja