Dienstag, 17. Januar 2023

Knallroter Regenmantel - äh - Regenpanzer ....



Ja, als einen Regenpanzer könnte man meinen neuen Knautschlackregenparka auch bezeichnen. Er hat sehr viel Stand, sozusagen fällt das Material überhaupt nicht, sondern steht. Aber als Regenschutz muss das ja nicht schlecht sein.

Ich habe einen Hund und bereits seit vielen Jahren liebäugele ich mit dem Nähen eines Regenmantels. Ein Schirm ist mir zu unpraktisch. Aber eigentlich regnet es auch nicht so oft in Frankfurt. Eigentlich. Im Moment allerdings ist es anders. Der Bedarf war nie größer als in den ersten Wochen des neuen Jahres, irgendwie 2 Wochen Dauerregen. Der Regenmantel, den ich meist trage, ist noch von meinem verstorbenen Vater, eine gelbe Öljacke (innen blau, kennen die Älteren unter euch, sowas hatte jeder früher). Er ist zwar wasserdicht, aber an diversen Stellen löst sich der gelbe Plastikbelag und den Reißverschluss habe ich auch schon mehrmals unten neu angenäht.

Einen Regenmantel nähen heißt, Farbe, Material, Schnitt selbst bestimmen zu können. Und damit Dinge wie z.B. schlecht sitzende rutschende Kapuzen, einschnürende Bänder am Kinn, Ärmellänge, Taschengröße beeinflussen zu können.

Anfang Januar bekam ich den Newsletter von The Fabric Sales, wo ich schon vor längerer Zeit interessante Regenmantelstoffe gesehen habe. Jedenfalls interessanter als die von Stoff&Stil oder Extremtextil. Mit interessant meine ich insbesondere Farbe, Erscheinungsbild, hinsichtlich der Wasserfestigkeit und Angabe dessen in Wassersäulen gibt es sicher kompetentere Anbieter als The Fabric Sales. Aber ich möchte einen modischen Regenmantel für Gassirunden und keine Outdoorjacke für eine Mehrtageshüttentour.

So kam es zu meiner ersten Bestellung in Belgien. Die hohen Portokosten relativierten sich durch 20% Rabatt wegen Sale. Der Stoff ist schwer, ca. 450 g pro qm, erinnert außen an Knautschlack, ist innen mit hellgrauem Filz beschichtet (alles Plastik). Er sieht in echt genauso aus wie auf dem Foto im Onlineshop. Meine Sendung ließ ein wenig auf sich warten, ich habe nach einer Woche nachgefragt, bekam prompt Antwort und ein paar Tage später erreichte mich das Paket. Eine weitere Bestellung erreichte mich auch einige Tage später, den Service kann ich uneingeschränkt empfehlen. Die Stoffe sind hochwertig und dafür sensationell günstig. Und irgendwie hat man beim Nutzen von Deadstock Stoffen auch das Gefühl etwas Gutes zu tun. 

Was man auf den Fotos allerdings nicht sieht, sind genähte Kleidungsstücke aus den Stoffen, es sei denn man recherchiert aufwändig nach Designern, die den Stoff verarbeitet haben, was bei manchen Stoffen möglich ist. Mein Stoff hat ungemein viel Stand. So einen Stoff hatte ich schon mal für einen Mantel gesucht. Kurzzeitig dachte ich, meine Pläne zu ändern, aber ich brauche ja wirklich einen Regenschutz und keinen Hingucker Mantel ohne Kapuze.

Als Schnittmuster wollte ich keine Experimente wagen. Polyanna habe ich schon 3 x für mich genäht, jeweils mit dickem Fleece als Futter, das sollte dann größentechnisch auch für diesen Regenmantelstoff passen. Ich habe die Anzahl der Teilungsnähte reduziert, um weniger Einstichstellen zu produzieren, sämtliche Raffungen weggelassen (so bleibt die A-Linie erhalten) und eine Passe oben ergänzt, um die Schulter zusätzlich zu schützen (die Idee kam mir durch ein schönes Gratis Regenmantelschnittmuster). In einer älteren Burda war auch ein Regenmantel, im wesentlichen identisch mit meinem Schnitt, Druckknöpfe statt Reißverschluss und ein Abnäher im Ärmel. Aber ich wollte mir das Abpausen sparen. Der Abnäher wäre schon gut gewesen. In der Ellbogenbeuge habe ich sehr viel Material. Nachträglich ist da nichts mehr zu machen. Beim Regenspaziergang störte es mich bisher nicht. Aber ein Abnäher gehört in einen anständigen Mantelärmel oder Ober- und Unterärmel. Das macht dann doch den Unterschied eines Anfängerschnittmusters wie Polyanna zu komplexeren Schnitten aus.

Natürlich habe ich mich mit dem Material beschäftigt, keine Stecknadeln benutzt, 2 Microtexnadeln zerbrochen, dann bin ich doch auf eine Universalnadel umgestiegen, die zwar größere Löcher macht, aber das war schon gegen Ende als alle maßgeblichen Nähte genäht waren. Und bis auf einmal am unteren Ende des Reißverschlusses habe ich auf Trennen einer Naht verzichtet. Wenn der Mantel nicht hinreichend wasserdicht ist, werde ich die Nähte noch mit einem Seamgripkleber bearbeiten. Bügeln ist bei meinem Material unmöglich. Alle halbrunden Nähte sind eifrig eingeschnitten, damit sie sich einigermaßen legen.

Am schwierigsten war das Einsetzen des Ärmels. An einer Stelle habe ich leider Material mitgefasst, beim Trennen der Stiche löste sich ein bisschen von dem Plastikbelag. Sieht man hier, wenn man genau schaut:


 Das Material ist offenkantig verarbeitet. Am Kapuzenansatz habe ich mit Schrägband aufgehübscht, außerdem sind an einigen Stellen Webbandreste aus früheren Zeiten aufgenäht - mit Regenmotiv.

Hier noch ein Bild von der letzten Naht, am Ende war das dicke und stehende Material nicht einfach unter die Maschine zu bringen:

Die ersten Spaziergänge im Regen sind absolviert. Es ist auch völlig normal, einen solchen Mantel zu tragen, niemand guckt komisch, vielleicht wollen auch alle bei Regen einfach weiter, teils war es auch schon dämmrig. Ich fühle mich wohl in dem Mantel, er wärmt auch ausreichend bei Temperaturen zwischen 4 und 10 Grad, bisher ist er wasserdicht.

Ich glaube allerdings, dass ich aufpassen muss, nicht an Dornen oder Stacheldraht hängen zu bleiben oder von Hunden angesprungen zu werden, die Lackschicht könnte sonst Schaden nehmen, befürchte ich.



Von hinten steht die Passe merkwürdig ab, allerdings fällt mir auf, dass das auch bei dem Regenmantel von Louloute so ist, von dem ich die Passenidee übernommen habe, bei meinem Material steht sie etwas mehr, das ist zu erwarten. 

Eigentlich habe ich einen hellgrauen Ein-Weg-Reißverschluss kaufen wollen, aber mein Laden hatte in der gesuchten Länge nur Zwei-Wege-Reißverschlüsse (die fädeln sich schwieriger ein, wie ich finde), und dann passte das Grau auch nicht farblich, also habe ich mich für Rot entschieden.

Nun ist der Regenmantel fertig, der schlimmste Regen scheint auch überstanden zu sein, jedenfalls meldet meine Wetter App für die nächste Zeit leider keinen Regen mehr. Heute scheint sogar die Sonne.

Viele Grüße

Anja

Für das neue Jahr habe ich mir auch vorgenommen, Kosten, Schwierigkeitsgrad und Zeit zu notieren:

Regenmantelstoff Floris (incl. Porto), 3 m (wovon ich gut 50 cm übrig habe): 46 Euro
2-Wege-Reißverschluss von Toko Kurzwaren: 12 Euro
Schnittmuster und Webbandreste von Farbenmix, aus dem Bestand

Insgesamt also 58 Euro.

Zeitaufwand: schwer kalkulierbar, ein Wochenende mit Pausen zzgl. Reißverschluss einnähen am Montag

Schwierigkeit: ziemlich schwierig, nicht der Schnitt, sondern der Stoff mit seiner Stärke, Rutschigkeit und Unbügelbarkeit. Ist das überhaupt Stoff?

Das Material wurde übrigens von der mir bis dato unbekannten Designerin Annemie Verbeke verwendet, ebenfalls offenkantig und das fertige Stück sieht ebenfalls aus wie eine Rüstung, das Foto in der Verlinkung habe ich nach Fertigstellung gefunden.





Samstag, 14. Januar 2023

Silvester-Neujahrs-Mantelprojekt Burdastyle #108 aus 10/22

Vor etwa einem Jahr habe ich nicht nur den Wollstoff für meine Manteljacke, sondern auch 2,80 m Wollstoff in anderem Farbschema bei Anita Pavani gekauft, aus der Restekiste, beides identische Qualität. Lange habe ich hin und her überlegt, was aus diesem etwas größeren Stück wird, ein Mantel, ja, aber welcher braucht nur 2,80 m Stoff und eignet sich für das große Karo? Letztendlich bin ich bei einem Mantehängen geblieben, der letzten Herbst veröffentlich wurde. Das Modell im Heft gefiel mir sehr gut. Ich habe den Schnitt schnell kopiert. Bei der Annäherung in Wiesbaden hat Angela (ohne Blog) den Schnitt genäht, aber ich habe am Ende ganz vergessen, den fertigen Mantel einmal anzuprobieren. Das optische Ergebnis gefiel mir jedenfalls sehr. An sich ist es ein klassischer und relativ normaler Mantelschnitt wie sie derzeit massenhaft durch die Stadt laufen. Er ähnelt auch meinem anderen Wintermantel, einem abgelegten uralten Teil meines Vaters, das ich prima tragen kann.

Beim spontan angesetzten virtuellen Nähen ins neue Jahr habe ich zugeschnitten, Mantelteile und Ärmel verlängert, sieht man nicht auf dem Bild, ihr müsst euch einfach unter den Körperteilen weitere 10 cm und unter dem Ärmel 4 cm denken. Es war jedenfalls fast ein Zero Waste Projekt, denn mir blieben am Ende quasi nur noch Fitzel von dem Stoff übrig, insbesondere aus dem Randstreifen, wo sich das Karo nicht ganz überlappte. Der Stoff ließ sich super zuschneiden, fusselt kaum, vernäht sich auch super. Das wusste ich schon von dem anderen Projekt. Meine Maschine schafft die Stofflagen ohne zu Murren.

An Neujahr machte ich mich ans Nähen, die Teile waren flott zusammengesetzt, einen offensichtlichen Fehler in der Anleitung bei den Ärmelriegeln enthüllte ich sofort. Dann kamen die Pattentaschen, die wollte ich besonders sorgfältig machen. Die Anleitung in der Burda war etwas kryptisch, also suchte ich ein Video, dem ich akribisch folgte. Das Video zeigte jedoch keine Tasche in einem Mantel, nur in einem Stoffstück. Es wurde zwar betont, dass man sie richtig rum einnähen muss, ist ja klar, dachte ich, habe ich auch schon einmal beim Poncho gemacht.

Als dann beide Pattentaschen fertig und aufgeschnitten waren, kam mir das Ergebnis komisch vor: ich hatte sie in die falsche Richtung genäht. Nun blieben mir 2 Möglichkeiten: abtrennen und exakt an den Aufschnitt annähen, was vermutlich ziemlich schwierig werden würde. Oder Rumdrehen und die Patte als Klappe nutzen, siehe Foto unten, damit sie nicht so aufspringt habe ich später 2 Druckknöpfe befestigt. Ich ärgerte mich dennoch. Durch das Umklappen ist die Tasche ziemlich klein und ich kann die Hände nicht unterwegs einfach so hineinstecken, andererseits ist alles, was in der Tasche ist, durch die Knöpfe sicher vor dem Rausfallen geschützt. 

Nach dem Taschendesaster ist mir der Kragen zum Glück gut gelungen, orientiert habe ich mich wieder an einem Video, an einen Aufhänger habe ich auch gedacht. Eigentlich wollte ich dann Druckknöpfe als Knöpfe nehmen, auf weitere Abenteuer hatte ich keine Lust mehr, aber einen Tag später hatte ich wieder Mut gefasst. Ich habe Paspelknopfloch 5-8 in meinem Leben genäht, sie werden immer besser je mehr ich nähe. Langsam gewinne ich auch Sicherheit hinsichtlich der Größe der Stoffstücke, die ich hinterlegen muss. Als Anleitung habe ich ein Video genommen, das ich leider nicht mehr zum Verlinken finde, und mir auch eine Schablone gefertigt, eine ziemlich gute Idee. Noch akkurater werden die Knopflöcher in diesem Video von Inge Szoltsyk-Sparrer genäht (in der Reihe gibt es noch ein paar gute Videos). Das war aber noch nicht verfügbar als ich genäht habe. Zum Glück, denn wenn schon halbe Profis pro Knopfloch eine Stunde und mehr brauchen, wie lange hätte ich daran gearbeitet? Nach dem Video von Inge hätte ich allerdings besser auf die farbliche Zusammensetzung des hinterlegten Stoffstreifens geachtet. Bei Karo nicht ganz unerheblich.

Am 2.1. besorgte ich Futterstoff, es gab ein wertiges Futter von Tommy Hilfiger im Laden in einer Farbe, die gut passte. Bei den Knöpfen hätte ich gerne etwas größere gefunden, aber mir gefielen am besten diese in einem leuchtenden Blau. Davon habe ich dann auch noch 2 nachgekauft, weil ich einen Tag später einen ähnlichen Mantel im Park mit einem Riegel hinten sah. An meinem Cape gefällt mir das sehr gut, also habe ich den ergänzt, klüger wäre es gewesen wie bei den Ärmelriegeln innen Futter zu verwenden, so wurde der Riegel ziemlich dick.


Eine Diskussion mit Nähgruppe und der Tochter ergab, dass der Riegel am angezogenen Mantel insgesamt zu wuchtig und mglw. falsch platziert ist. Ich habe ihn wieder abgetrennt und entsorgt.


Wie das Futter eingenäht werden soll, habe ich in der Burda Anleitung leider gar nicht verstanden, also habe ich wieder das Video vom Mantel Tiffany zu Rate gezogen und genau so gearbeitet, das hat wunderbar funktioniert.


Am Ende konnte ich glücklicherweise die Knöpfe mit der Maschine annähen und den Mantel gleich nachmittags und abends anziehen. Das Bügeln war mühselig.

Ich trage den Mantel gerne, ärgere mich mittlerweile auch nicht mehr über den Fehler mit den Taschen, er schließt eine Lücke in meinem Kleiderschrank und für den ersten wirklich richtigen Mantel bin ich doch zufrieden (den Stokx Kuschelmantel rechne ich nicht mit, der ist deutlich einfacher verarbeitet, den Burda Vintagemantel Kim damals habe ich sehr dilettantisch genäht und längst zu einer Jacke umgearbeitet).


Die Fotos draußen an den regnerisch-trüben Tagen waren mäßig brauchbar, weswegen ich in der Wohnung weitere Aufnahmen gemacht habe.


Wie ihr seht, habe ich auf die hintere Mittelnaht verzichtet, ich sehe darin keinen Mehrwert, verstehe auch nicht, warum bei gerade geschnittener Mittelnaht kein Bruch ist.


Und weil es soviel geregnet hat und hoffentlich noch eine größere Regenphase kommt, nähe ich mir als nächstes den ultimativen Regenmantel/-parka aus dem ultimativen roten Knautschlackstoff, den ich bestellt habe und der gestern angekommen ist.

Viele Grüße, Anja


Zusammenfassung Kosten, Schwierigkeitsgrad und Zeitaufwand:

2,80 Wollkaro von Anita Pavani: 85 Euro (incl. Porto)
2 m Futter (Tommy Hilfiger) von JP Stoffe: 12 Euro, abgeschnitten wurden 2,5 m, weshalb ich 0,5 m übrig habe
8 Knöpfe von Toko Kurzwaren: 8 Euro (2 habe ich übrig nach dem Abtrennen des Riegels)
Schnittmuster aus einer Burda aus der Stadtbücherei

Insgesamt also 105 Euro.

Genäht in ca. 2 Wochen mit Pausentagen, dabei mal länger und mal kürzer an der Maschine gesessen (Zuschnitt, Taschen, Knöpflöcher und Revers jeweils in einem Rutsch)
Insgesamt schwieriges Projekt mit einer Hängepartie nach dem falschen Einsetzen der Taschen.


Mittwoch, 4. Januar 2023

Me made Mittwoch - meine Lieblingssachen aus 2022 und ein neues Lieblingsteil


Heute geht es beim Me made Mittwoch um die Lieblingsteile des letzten Jahres, auf dem Bild oben sind gleich zwei zu sehen, ein neues und ein altes in Kombination.

Ich zeige sie in der Reihenfolge, in der ich sie genäht habe, es handelt sich um sehr unterschiedliche Sachen, insofern kann ich kein Ranking zwischen den Kleidungsstücken aufstellen.

Da ist erstmal der Lunatica Rock, ein schlichter wadenlanger Faltenrock, der mich lange auf Instagram verfolgt hat, den ich dann im Original in einem Laden am Flughafen gesehen habe und schlussendlich aus abgelagertem Brax Hosenstoff konstruiert und genäht habe. Überwiegend habe ich ihn ohne Strumpfhose mit dünneren Oberteilen und Sandalen getragen.


Extrem gerne habe ich auch die Manteljacke von Burda angezogen sowie mein zweites großkariertes Aybikleid, nicht unbedingt zusammen, aber auf diesem Bild zusammen. Die Manteljacke erwies sich wirklich als Knüller. Mein drittes Aybikleid aus Seide ist - vermutlich wegen des Materials - eher eine Schrankleiche.


Die Manteljacke hat im Herbst einen Nachfolger aus Wolle gefunden und wurde ebenfalls ein Dauerbrenner in der manchmal kühlen Wohnung. Auf dem Foto mit einem alten Strickkleid, das einen Nachfolger gefunden hat, der ebenfalls schon jetzt das Potential zum Lieblingsteil hat, siehe oben und Beschreibung weiter unten.


Meine Stepphose liebe ich ebenfalls sehr, wenn es öfter kälter wäre, würde ich sie noch häufiger anziehen. Eine zweite brauche ich erstmal nicht, sie ist wirklich für sehr kalte Temperaturen perfekt - wie wir sie in der zweiten Dezemberwoche hatten.

Gerade fertig geworden ist das Strickkleid aus Lettlopi. Es ist etwas enger und etwas länger als das oben gezeigte Strickkleid und es scheint sich noch weiter zu verlängern je häufiger ich es trage. Das Muster ist Aftur mit einer Wiederholung am Ärmelbündchen und einem selbst ergänzten Rollkragen. Den mag ich im Winter einfach viel lieber.


Da ich nach Fertigstellung des Kleides im Flow war und in der Wollkiste noch 2 Knäuel Sandnes Merinoull in der gleichen Farbe der Lettlopi entdeckt habe (die gab es mal als Geschenk bei der Buchmesse bei der Präsentation eines Strickbuches der Klompelompefrauen, das kennzeichne ich mal sicherheitshalber als Werbung), wurde endlich eine Balaklava gestrickt. Abgewandelt nach einem Drops Muster, man sieht kaum den Übergang, die Bündchen sind aus Lettlopi. Insgesamt ist der Hals zu lang, ich habe mit der Sandneswolle gestrickt bis das Knäuel aufgebraucht war, hätte ich besser nachgedacht, hätte die Mütze wie November ausgesehen.


Angezogen sieht das Ganze so aus, sehr gemütlich, sehr praktisch, vielleicht besser ohne Rollkragen,  und wenn ich die Mütze nicht brauche, kann ich sie einfach wie eine Kapuze nach hinten wegziehen und muss sie nirgendwohin packen. Ich habe noch etliche Wollreste und werde mir eine weitere Balaklava stricken. Viel einfacher als Socken oder Handschuhe, die ich sonst gerne als Restprojekte nehme.

Das war ein total spannendes Nähjahr, ich habe gefühlt weniger genäht als früher, auch weniger Stoffe gekauft, aber die Sachen auch nahezu alle ganz oft getragen. Dazu beigetragen haben sicherlich die wunderbaren virtuellen Montagsnähtreffen (einschließlich dem völlig abgefahrenen spontanen Silvesternähen ins Neue Jahr, bei dem ich endlich den Mantel zugeschnitten habe), das virtuelle Jeanswochenende, auch wenn meine Tochter die Hose verschmäht, der Spaß war es wert, die Nähfrauenreise im Mai und die AnNÄHerung im November. Ich habe dieses Jahr viele Nähfreundinnen persönlich kennen gelernt und das ist das Beste am Bloggen und am Me made Mittwoch. Danke dafür den Organisatorinnen.

Grüße, Anja