Freitag, 13. September 2019

Islandpullover Hlekkur

Beim letzten Trip nach Island, der bereits fast 2 Jahre zurück liegt, hat die Tochter große Strickpläne gehegt. Von den 3 geplanten Pullovern hat sie letztendlich nur einen fertig gestrickt. Lettlopi hält auch so unglaublich warm, dass man die Pullover im normalen deutschen Winteralltag kaum in geheizten Räumen tragen kann. In wenig geheizten schon. Aber meist wird ja sehr viel geheizt.

In der Übergangszeit eignen sich die Lopapeysa (Islandpullover) perfekt als Outdoorkleidung statt Jacke.

Jedenfalls lag und liegt noch reichlich Lettlopi (Islandwolle) in diversen Schubladen. Neue Wolle in größeren Mengen und Reste von alten Strickstücken, die hier jeweils verbloggt sind: Bahlavit, Kedja, Eyja, Kambur, Afmaeli,


Hlekkur sollte ursprünglich eine Strickjacke mit Reißverschluss für meinen Mann werden. Er fand es dann aber doch zu schade, den Pullover vorne zu zerschneiden. Ich hätte gerne mal den Steek probiert, aber so hatte ich definitiv weniger Arbeit. An einem Ärmel bin ich mit dem Muster etwas durcheinander gekommen, man sieht es nicht. Und die helle Wolle ist nicht genau die gleiche Farbe, die Abweichung ist nur zu erkennen, wenn man weiß, wo welche Wolle verwendet wurde. So sollte es auch sein.

Für den Winter werden jetzt aus den kleineren Restmengen noch Handschuhe gestrickt, die wärmen nämlich auch wunderbar, verfilzen, sind windundurchlässig und stoßen auch geringe Wassermengen prima ab.

Wir mögen Lettlopi, aber es gibt Menschen, denen sie zu kratzig ist.

Viele Grüße

Anja

Mittwoch, 11. September 2019

Hose Burdastyle 7/2018 Modell 120

Diesen Schnitt habe ich kurz nach Erscheinen des Heftes kopiert, ich wollte eine Sommerhose daraus nähen, ein geeigneter Stoff liegt auch schon bereit. Aber irgendwie habe ich es den ganzen letzten und diesen Sommer nicht geschafft, zu nähen. Ich brauchte die Hose auch nicht wirklich. Besonders gereizt haben mich vor einem Jahr die kleinen Falten an den Taschen, die allerdings längst nicht mehr im Trend sind und die ich daher jetzt weggelassen habe.

Im Nähtreff letzte Woche habe ich den Schnitt endlich auf Stoff gebracht. Aber einen Winterstoff: Breitcord, den ich im Frühjahr bei Lil Weasel in Paris gekauft habe. Ähnlichen Stoff hätte ich auch einige Monate später auf dem Frankfurter Stoffmarkt gefunden, aber zu dem Zeitpunkt hat meine Recherche immer nur zu Breitcordstoffen geführt, die aus ziemlich viel Kunststoff bestehen. Dieser ist aus 100 % Baumwolle. Die Hose ist schnell genäht. Maß Genommen hat sie bereits beschrieben. Ich habe das Schnittmuster ebenfalls ungeteilt vernäht, bodenlang, rückwärtige Taschen ergänzt und in der hinteren Mitte eine Hohlkreuzanpassung vorgenommen. Dazu siehe unten.


Die Hohlkreuzanpassung führte zu unangenehmen Falten, die ich erst bemerkt habe, als ich die Hose von hinten fotografierte. Also den Bund in der Mitte nochmal abgetrennt und die mittlere Naht verbessert. Man erkennt den Unterschied auf dem zweiten Bild.


An sich braucht man nicht nur zum Abmessen eine zweite Person, sondern auch zur Anprobe. Denn die Falten sieht man nicht, wenn man sich am Spiegel verdreht, dann wirft die Hose immer Falten. Nun ja, zum Glück ließ es sich leicht begradigen.


Die Seitenansicht ist wegen Selbstauslöser und Stellfläche leicht von unten fotografiert. In Wirklichkeit sitzt der Knopf gerade und die Teile überlappen ordentlich.

Den Knopf habe ich auch ergänzt, ich mag es einfach lieber, wenn ich oben über dem Reißverschluss noch einen Knopf habe. Im Prozess kam mir die Idee, ihn leicht nach vorne zu versetzen, als Hingucker. Den Saum habe ich händisch angenäht.


Zwischendurch war es kalt, jetzt ist es wieder warm, aber ich denke, die Zeit, um die kombinationsfreudige Hose (geht mit Bluse, Pullover, Jerseyshirt …) zu tragen.

Viele Grüße, Anja

P.S. Die Hose wurde viel und gerne getragen, gewaschen, irgendwann etwas geändert, enger genäht und am Ende des Winters 23/24 entsorgt.