Ich habe diesen Winter dieses Kleid noch ein zweites Mal aus einem Strickstoff genäht, den ich in der relativ schlecht bestückten und damit uninteressanten Alfatex Filiale in Weiterstadt bei Darmstadt gefunden habe. Das Kleid fällt völlig anders als Nummer 1 aus Sweatshirtstoff, vor allem fehlt der interessante Fall des großen Kragens (wenn dieser noch ein bisschen länger wäre, leider ist er es nicht, könnte ich ihn als Kapuze überstülpen, damit wäre er wieder etwas interessanter). Der Strick ist auch nicht ganz so warm wie der Sweat, insofern ist das Kleid nur bedingt einsatzfähig bei diesen eisigen Temperaturen. Ich trage meine Skiunterwäsche drunter und an den Beinen bewege ich mich ja draußen.
Erst am Wochenende fertig geworden und bei Temperaturen um den Gefrierpunkt auch nur bedingt geeignet, ist der Stadtmantel von Crafteln / Stokx. Dicke Pullover passen leider nicht drunter, aber das war mir vor dem Nähen klar. Den Walk, die Druckknöpfe und den Besatz- / Futterstoff habe ich kurz nach Neujahr bei meinem ersten Besuch auf dem Maybachufermarkt gekauft. So richtig viele tolle UND günstige Stoffe habe ich dort auch nicht gesichtet. Vielleicht war der Termin auch einfach blöd. Aber ich war richtig lange nicht mehr in Berlin und finde, dass die Stadt sich in den letzten 10 Jahren nochmal immens verändert hat. Den Originalmantel von Stokx habe ich mir auf der weiteren Durchreise auch noch angeschaut und mir dann den Schnitt bestellt.
Das Zusammenkleben war o.k., würde ich im Zweifel nicht nochmal machen, sondern plotten lassen. Zugeschnitten war der Stoff schnell, beim Nähen taten sich beim Annähen des Belegs Schwierigkeiten auf. Ich habe 1 - 1,5 Stunden über der Anleitung und den Fotos gebrütet (ähnlich ging es mir beim Castelbajac Kleid) bis ich irgendwann meinen Verstand eingesetzt habe und die Anleitung ignoriert habe. Ab da war das Weiternähen kein Problem mehr und die Anleitung auch verständlich. Allerdings fehlte mir die Lust und ich wollte endlich fertig werden. Das Einnähen der Futterärmel war etwas fummelig, da fällt mir Handnähen leichter. Ich habe die Taschen gleich vergrößert, weil ich immer viel hinein packe. Leider waren sie dann so groß, dass sie mit dem Beleg kollidierten. Und was mir zu spät aufgefallen ist, ist die fehlende Symmetrie auf der Vorderseite. Ich hätte hier lieber ein Vorderseitenteil um einen Knopfleistenstreifen verbreitert. Nachträglich habe ich den Mantel um gute 6 cm gekürzt. Er war mir zu lang. Auf den Fotos sieht die Vorderseite ungleich aus, hmm, schaue ich mir nochmal an, aber vermutlich müsste ich dann die Druckknöpfe auf einer Seite neu annähen. Die Taschen hätten auch ordentlicher aufgenäht werden können. Ob das überhaupt im normalen Leben auffällt?
Die großen und - wie ich finde - schönen Druckknöpfe kosteten auf dem Maybachufermarkt nur 50 Cent. Sie halten viel besser als andere von Prym, die ich hier im Kurzwarenladen viel teurer gekauft habe. Sie sind deswegen so nah an der Kante angenäht, weil sonst die vergrößerten Taschen verdeckt worden wären.
Ich verblogge beide Teile beim Me made Mittwoch und schaue mir auch heute Abend an, was sonst in diesen winterlichen Tagen getragen wird.
Viele Grüße, Anja