Beim letzten Me made Mittwoch zeigte Muriel ihren neuen Tüllrock. Und zwar nannte sie ihn alltagstauglich. Ich glaube, das Wort war es, was mich getriggert hat. Ich verbinde Tüllröcke einerseits mit Sarah Jessica Parker, die nach meiner Erinnerung in Sex and the City (damals Ende der 90er) so einen Rock getragen hat, eventuell in rosa. Andererseits ist Tüll für mich Prinzessin, Karnevalskostüm, Ballett-usw. Mädchentraum. Meistens auch in rosa.
Muriels Rock war so ganz anders. Und nach meinen verschiedenen Seiden-, Organza- und Spitzenexperimenten war mir nach einem weiteren Experiment. Muriel hat mir zur Beschaffung des weichen Tülls Selfmade (ehemals Stoff und Stil) empfohlen, wo es auch eine gute Farbpalette gab. Aus meinen Geschäften vor Ort habe ich nur diesen festen steifen Karnevalstüll erinnert.
Kurioserweise habe ich just am Wochenende nach dem Chat mit Muriel in Ostwestfalen in einer Boutique mehrere derartige Röcke in unterschiedlichen Farben und Schnitten gesehen. Alles im Sale, alles für 29 Euro. Aber mein Plan war ja, selbst zu nähen. Also habe ich die Röcke nur inspiziert. Meist 2 Lagen Tüll und eine Lage Futter. Oben ein breites Gummiband.
Ich wollte zumindest das Futter und das Gummi aus dem Bestand verwenden. Hinsichtlich des Tüll kamen also 2 Farben in Frage: Goldbraun, mein Favorit, und Weinrot. Goldbraun war im Laden dann eher Beige. Also ist es Rot geworden, nicht ganz so dunkel wie das Futter. Es war mal wieder gut, selbst die Farben anzuschauen, denn sie wichen deutlich von der Darstellung im Internet ab.
Mein einziges breites Gummiband war weiß. Ich habe es mit dem Futter ummantelt und so einen nicht so tollen Paperbag Effekt erzielt. Aber ich trage taillierte Röcke sowieso immer mit etwas, das die Taille bedeckt, da ich nicht soviel Taille habe.
Das Schnittmuster war schnell konstruiert. Als Basis dienste die Stoffbreite, leicht gerundet, und die Hüftbreite samt einem kleinen Zuschlag, damit der Rock sich bequem anziehen lässt. Es sieht so aus, jeweils im Bruch logischerweise und vorne und hinten identisch:
Das Nähen ging ratzfatz. Tüll wird nur abgeschnitten, nicht gesäumt. Das Futter ist nicht so weit wie der Rock, hätte sonst nicht gereicht und ich habe die Webkante unten als Abschluss genutzt. Französische Nähte im Tüll, ähnlich beim Futter. Macht - wenn man einmal den Bogen raus hat - auch kaum mehr Arbeit als das Versäubern mit einem Zickzackstich.
Die Farbe meines Rockes ist nicht ganz so Alltag wie Muriels Rock. Aber ich habe den Rock nach einigen motivierenden Kommentaren angezogen und mich sehr, sehr wohl darin gefühlt. Er ist leicht, er schwingt ganz herrlich, die Länge ist perfekt, der etwas große Unterschied zwischen Futter und Tüll kein Problem. Ich bin sehr angetan.







Langer weiter Rock und Fahrradspeichen oder Kette, ja, da ist zusammenklammern definitiv besser. Wäre schade um den schönen Tüllrock. Und die Farbe ist toll.
AntwortenLöschenLiebe Grüße, heike
Danke, liebe Heike. Fahrrad und Alltagstauglichkeit gehört für mich zusammen und mit der Hündin würde der Tüllrock wahrscheinlich auch schwierig sein, das kam mir erst so hinterher, lg Anja
LöschenWie schon gesagt - sieht super aus! Jetzt würde ich den Rock auch gern noch mal "in echt" sehen.
AntwortenLöschenDas wird sich sicher ergeben, lg anja
LöschenLiebe Anja,
AntwortenLöscheneine coole Idee, einen alltagstauglichen Tüllrock zu nähen - ich kenne das Material auch eher von Faschingskostümen für die kleinen Mädels ;o)
Aber dein Exemplar sieht richtig gut aus - schlicht und trotzdem was ganz besonderes!
Liebe Grüße
Nanni
Und ich sehe ihn jetzt wirklich oft im Straßenbild, am Wochenende sogar im Zug von M nach Tegernsee - an normalen erwachsenen Menschen ... lg Anja
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