Sonntag, 19. April 2020

Masken ... ich melde mich zurück!

Auf meinem Blog passiert derzeit nicht viel. Ich hatte vor, über zwei Ausstellungen in Frankfurt zu berichten, in die eine wollte ich ein zweites Mal, um noch gescheite Fotos zu machen, die andere sollte im März anlaufen - wie wir alle wissen, gibt es derzeit keine Museumsbesuche. glücklicherweise habe ich noch im Februar eine kleine Reise nach Basel gemacht, um Edward Hopper anzuschauen, und die "Fantastischen Frauen" in der Frankfurter Schirn habe ich ebenfalls besichtigt. Aber die haben nichts mit dem Nähen zu tun.

Ansonsten kann ich nicht sagen, dass ich unendlich viel Zeit zum Nähen hatte, das ist vielleicht ganz gut so, der Kleiderschrank ist gefüllt.

Aber da inzwischen die Busse (benutze ich sehr selten und wahrscheinlich demnächst gar nicht mehr) und S-Bahnen (benutze ich oft, um aus Frankfurt, wo es viieel zu voll ist, heraus zu fahren) und Regionalzüge (für Wochenendausflüge) zunehmend immer voller werden, habe ich Masken genäht. Ich habe verschiedene Schnittmuster ausprobiert, auch noch ein bisschen angepasst, meine Tochter braucht kürzere Gummibänder, mein Mann hat ein flächigeres Gesicht, ich bin Brillenträgerin ….verschiedene Stoffqualitäten getestet, dehnbar, nicht dehnbar, Bänder hinten zum Zubinden (ganz schrecklich, weil umständlich), mit und ohne Metallbügel (ohne geht gar nicht, weil sie dann nicht anliegt), mit und ohne Inlay (Staubsaugertüte, viel zu fest). Hier eine Auswahl, die verschenkte und die, die in der Wäsche sind, fehlen:


Fazit: ich fühle mich unwohl, ich konnte beim Hochsteigen auf der Treppe von der Bahn kaum Atmen, die Rolltreppe und der Aufzug sind voll, die Leute halten keinen Abstand, die Treppe an unsererer Station ist sooo lang ….vielleicht einlagig oder dünnere Stoffe, aber dann ist doch auch der Effekt dahin?

Und überhaupt: ich sehe haufenweise Leute, die permanent an ihren Masken herum zuppeln, sie absetzen, um zu essen, zu rauchen, dann wieder hochschieben. Eine Frau trug eine total abgeschabte (mehrfach verwendete Einmalmaske), ab und zu (selten!) sehe ich genähte Masken, die schlecht sitzen, und wo ich mich frage, ob die regelmäßig gewaschen werden?

Ich weiß es nicht, lieber ist, mir Abstand zu halten. Vermutlich werde ich jetzt die öffentlichen Verkehrsmittel so gut es geht meiden, den Hundeanhänger aus dem Keller holen und längere Strecken mit dem Fahrrad zurück legen.

Aber immerhin, auch wenn ich sonst nichts genäht habe, spät habe ich ein Sammelsurium Masken genäht. Tatsächlich aber erst, als mich eine Freundin fragte, die im Laden nichts Gescheites gefunden hat. Meine Tochter fährt zum Glück ab nächsten Montag mit dem Fahrrad zur Schule - ohne Maske. Und die Züge zu ihrem Reitstall sind die ganze Zeit so leer, dass sie das Verlangen auch nicht verspürte, die Maske aufzusetzen. Mein Mann trägt seine Maske meist nur auf dem Rückweg vom Büro, da steigen zunehmend mehr Leute ein, morgens früh geht es noch. In seinem Einzelbüro als Einziger auf der ganzen Etage kann er wesentlich konzentrierter arbeiten als in der Wohnung. Die vorhandenen Arbeitsplätze (mein Laptopschrank und der Schreibtisch im Tochterzimmer) sind ja auch schon besetzt.

Nun denn, wir haben Masken, aber so richtig optimal sind sie noch nicht. Wenn die Abstände gar nicht mehr eingehalten werden können, werden ich vermutlich nochmal an Metallteil, Schnittmuster, Stoff basteln und was Neues nähen.

Zur Orientierung: ausprobiert habe ich die gängigen Schnittmuster von Elle Puls, Nähtalent, das Essener Modell - und alles teils abgewandelt.

Viele Grüße

Anja