Montag, 8. April 2019

Boilersuit - ein bisschen nach Burda, ein bisschen abgewandelt

Nach und nach gelingt es mir, die in den letzten Wochen genähten Sachen zu beschreiben.

Dies ist der Boilersuit für meine fast 16-jährige Tochter, inspiriert durch ein Modell von Stella McCartney , jedenfalls ist sie dadurch auf die Idee gekommen, einen Boilersuit zu brauchen. Erstmal wusste ich gar nicht, was ein Boilersuuit ist. Und dann finde ich Overalls ja eher häßlich und unpraktisch. Vielleicht, weil es sie in meiner Jugend gab, z. B. in Orange. Huh! Ich denke, eigentlich ist es kein Boiler-, sondern ein Jumpsuit. Denn das Charakteristische des Boilersuits "lange Ärmel und grober Stoff an einem Overall" trifft nicht zu.

Zuerst habe ich nach gebatiktem Jeansstoff oder Denim mit Batikoptik geschaut, bin aber nicht wirklich fündig geworden. Und zu schwer soll das Material für den Sommer ja auch nicht sein. Dann habe ich mich eines ähnlich anmutenden Stoffes aus meinem Stofflager besonnen.

Da der leicht glänzende, haptisch sehr angenehme und gut fallende Baumwollstoff eher für Sommer und Frühling geeignet ist, habe ich die langen Ärmel gekürzt. Man kann sie jetzt auch noch gut höher krempeln, so dass der Overall an vielen Sommertagen tragbar sein wird. Den mit Fotodruck gestaltenten Stoff habe ich im Stoffoutletverkauf von Annette Görtz in Rheda-Wiedenbrück gekauft. "Das Büro für schöne Dinge", deren Blog es leider nicht mehr gibt, hat aus dem gleichen Stoff ein Hemdblusenkleid genäht. Was Annette Görtz ursprünglich daraus in ihrer Kollektion hatte, weiß ich leider nicht.


Ich hatte 3 m Stoff und die haben ganz genau gereicht. Als Modell habe ich mich beim Hosenteil am Burdaschnitt 106 aus dem Heft Heft 4/2018 orientiert. Größe 38, die Beinlänge um 6 cm gekürzt. Das Oberteil habe ich abweichend gerade in einem Stück zugeschnitten, überschnittene gerade Ärmel daran gebaut, den Kragen wie bei Burda beibehalten, die Knopfleiste auch. Im nachhinein muss ich sagen, ein Reißverschluss wäre erheblich praktischer gewesen. Die Knöpfe sind übrigens auch aus dem Outletverkauf. Sie sind mit Stiel und ich hoffe, dass sie halten. Für den Notfall habe ich noch 2 Ersatzknöpfe. Sicher wären festgenähte Knöpfe besser, aber diese sind sehr hübsch und geben dem Overall noch eine etwas weiblichere Komponente.


Das Nähen verlief problemlos. Ich bin wirklich immer sehr zufrieden mit den Schnittmustern von Burda. Die Markierungen sind sehr klar und passen immer gut, das Durchpausen ist erträglich im Vergleich zu anderen Heften (der Fashion Style z. B.), ich habe nicht riesige Mengen an Papierabfall wie beim Ausdrucken und Ausschneiden und die Modelle sind nicht mehr so schwer zu nähen wie noch zu Zeiten von Dagmar Billy. Und wenn man die Anleitungen liest und wirklich Schritt für Schritt genau befolgt, kommt man zu einem richtigen Ergebnis.


Meine Tochter trug den Boilersuit heute in der Schule und ist damit sehr glücklich ist. Die Farben sind genau die, die sie sich gewünscht hat. Da es die nächsten Tage wieder kühler werden soll, wird sie ihn voraussichtlich erstmal wieder in den Schrank hängen müssen.

Viele Grüße

Anja

3 Kommentare:

  1. Bis eben habe ich auch nicht gewusst, was ein Boilersuit ist. Sieht total chic und stylish aus. Da hat sich Deine Tochter sicherlich sehr gefreut. Ich nähe auch gern aus der Burda, obwohl die letzten drei Ausgaben fand ich etwas mau. LG Manuela

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    1. Ja, und noch wichtiger, sie ist damit gut in der Schule angekommen. Denn es braucht in dem Alter etwas Mut, andere sachen zu tragen. LG anjA

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  2. Den Anzug finde ich supercool! Mit dem Stoff in der etwas groben Machart, also dem Schnitt, passt alles total zusammen. Und wenn die jungen Leute gerade auf sowas stehen... Ich hatte auch mal einen Overall, in blau, gebatikt, mit weißen Ringen, auch während der Schulzeit. Dieser hier sieht aber mehr nach schwerer Arbeit aus als meiner damals. Regina

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