Mittwoch, 19. März 2025

Guter Stoff

Wie einige von meinen Leserinnen schon bemerkt haben, bin ich derzeit ziemlich oft in Ostwestfalen-Lippe - Auflösung des Elternhauses, kein leichtes Unterfangen, aber es wird von Mal zu Mal leichter.

Ich versuche, die Arbeit mit dem Angenehmen zu verbinden. Schon lange stand die Wäschefabrik auf meiner Agenda. Für jemanden, der nicht in der Ecke wohnt, selten geöffnet. Aber ich war da und sehr begeistert. Bericht folgt irgendwann. Hoffentlich.

Letztes Wochenende habe ich es noch auf den letzten Drücker in diese Ausstellung geschafft. Bilder davon habe ich schon im Oktober in der WhatsApp Story einer Freundin gesehen, dann hat es irgendwie zeitlich nie gepasst und ich dachte zuletzt, das Museum hat schon zugemacht, weil mir das auch jemand erzählt hat. Als ich - aus der gegenüberliegenden Kunsthalle kommend - das Plakat noch sah, dachte ich o.k., nichts wie rein, auch wenn 2 Museen hintereinander evtl. ein bisschen viel sind. Aber in Bielefeld ist alles kleiner als anderswo.


Faszinierend fand ich das Spiel mit dem Begriff Stoff. Hört ihr auch immer doppeldeutige Kommentare, wenn ihr sagt, ihr wollt Stoff kaufen? Vielleicht ist das natürlich in Frankfurt präsenter als anderswo.

Oder Futter? Als unsere Hündin noch lebte, war klar, Futter ist Hundefutter, für uns Näherinnen ist es das nicht. Und Stoff ist für uns auch ein textiles Material, kein Rauschmittel. In der Ausstellung "Guter Stoff" geht es um beides.

Spannend die Textur des Rockes, ich bin nah rangegangen, um euch das Material zu zeigen, wahnsinnig echt. In dem Bild darunter die Präsentation des Raumes, links die Frau, rechts der Mann im Anzug.





Im Eingangsbereich warteten die beiden Herrschaften in Unterwäsche in Überlebensgröße.

Schaut auf den Faltenwurf des Geschirrtuches. Davon gab es ganz viele in einem Raum. 


Personen, die sich an- und auskleiden, in groß, als Skizze ...





Ich habe mich mit den Fotos auf den textilen Stoff konzentriert. Aber oben und unten auch noch ein Einblick in die Suchtmittel, ein ganzer Raum Alkohol, Pillen, Süßes, etwas zum Rauchen ....


In dem kleinen feinen Museum gab es immer wieder gute Ausstellungen, umso bedauerlicher, dass es schließen wird.

Herzlichen Gruß

Anja





2 Kommentare:

  1. Das tut mir leid mit Deinen Eltern, stelle ich mir nicht einfach vor. Danke fürs Mitnehmen, ich kannte weder Cornelius Völker noch das Museum. Hier denken vermutlich mehr Leute bei Stoff an Drogen als an Textilien. Freu mich auf Deinen Bericht aus der Wäschefabrik und wünsche Dir viel Kraft. Liebe Grüße Manuela

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    1. Liebe Manuela, meine Antwort ist weg. Der Tod meiner Mutter liegt nun schon mehr als 4 Monate zurück, insofern vergeht die Zeit und in einer Woche übergebe ich das Haus an den Käufer. Und eigentlich kann man ja immer nochmal dorthin fahren, es wird nur nochmal anders werden. Ich habe jedenfalls die letzten Monate gut genutzt, um meine alte Heimat noch einmal neu kennen zu lernen, während ich vieles organisiert habe. LG Anja

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