Dieses Jahr passiert bei mir wirklich nicht viel, was Nähen betrifft. Aber ich trage weiterhin fast nur selbst genähte Kleidung, Mäntel, Hosen, Röcke, denn ich habe mir über die letzten Jahre eine gut kombinierbare und haltbare, qualitativ wertige Garderobe angefertigt. Da sich meine Maße zum Glück nicht verändern, kann ich alles immer noch tragen. Und in letzter Zeit habe ich auch einige Teile "ausgegraben", die schon mehr als 20 Jahre alt sind und auch noch super tragbar sind (meist von meiner Mutter für mich genäht). Vor einigen Tagen war ich in einem Laden, weil ich einen schlichten schwarzen Rolli ersetzen wollte, die Qualität der Materialien - selbst bei Stücken, die zwischen 50 und 100 Euro kosten sollen - ist wirklich gruselig. Ein Rolli aus einer Wollmischung von Armedangels fühlte sich hochwertig an und machte zusätzlich einen gut verarbeiteten Eindruck. Aber bei 89 Euro, die er (in einem Einzelhandelsgeschäft) kosten sollte, habe ich mich dann doch entschieden, nach einem Stoff zu suchen und selbst zu nähen. Denn so ein Rolli ist keine große Sache (ich wurde am Wochenende auf dem Stoffmarkt Holland hinsichtlich Baumwoll-Lyocell fündig und habe marineblau und schwarz gekauft. Der blaue Rolli war an einem Abend zugeschnitten und genäht. Fotos folgen.
Aber ich schweife ab. Ich bin in freien Momenten dabei, meine Wollreste von den zahlreichen Islandpullovern zu verarbeiten. Damit es jetzt in der kühleren Jahreszeit etwas wärmer über Blusen ist, habe ich eine Kopie von diesem Pullunder gestrickt. Etwas schmaler, die Bündchen etwas enger an Arm und Hals, das ist der Vorteil, wenn man etwas zum zweiten Mal macht.. Die Wolle stammt von diesem mittlerweile aufgeribbelten Pullover. Ich mag die Farbe sehr, der Pulli passte meiner Tochter längst nicht mehr, ich war unsicher, ob sich die Lettlopi ribbeln lässt, da sie etwas filzt, aber es ging mit Vorsicht und etwas Zeitaufwand. Mit dem Ergebnis bin ich mehr als zufrieden, seht selbst:
Das Bündchen ist geteilt und hinten etwas länger als vorne. Das Design habe ich, wie ihr in dem verlinkten Post lesen könnt, kopiert. Dieser Pullunder ist allerdings rund gestrickt und nicht Vorderteil/Hinterteil getrennt wie bei dem grauen Exemplar.
Auf den Fotos trage ich dazu ein weißes Hemd, oversized. Und die Vogue Hose habe ich auch nochmal in der Taille angepasst, es ist jetzt ein festerer und breiterer Gummizug hinten eingenäht, dadurch rutscht sie nicht mehr. Im Zuge dieser Änderung habe ich auch die Seitennahttaschen besser fixiert. Die Hose gefällt mir jetzt richtig gut, sie ist superweit und sehr bequem. Nur, wenn ich viel gehe, dann finde ich die Wolle unangenehm an den Beinen, bei einer erneuten Verwendung würde ich eine solche Hose immer innen füttern. Ich bin etwas geschockt, dass die Hose bereits fast 3 Jahre alt ist, dafür habe ich sie selten angehabt.
Für den nächsten Pullunder muss ich Farben mixen, er wird vermutlich in blau-grau-weiß Tönen in Fair Isle gestrickt. Das gratis Muster habe ich mir von Marie Wallin herunter geladen. E handelt sich um Finch angepasst auf meine Wolle, ganz unten, aber ich schweife schon wieder ab, dazu mehr bei einem anderen Post sobald der Pullunder fertig ist. Mit dem Muster geht es nicht ganz so fix, außerdem muss ich immer schauen, wie ich die Reste sinnvoll mische.
Diesen türkisen Pullunder verlinke ich mit der Novemberparty des Me made Mittwoch.
Viele Grüße, Anja