Als ich Anfang des Jahres von der wirklich tollen Aktion bei Frau Küstensocke gelesen habe, habe ich mich für mich nicht angesprochen gefühlt. Ich hatte große Teile meiner Stoffvorräte im Laufe des Herbstes und Winters verarbeitet, wenig Neuzugänge im Herbst und von den Miniresten Tischsets, Kosmetiktäschchen, Schlüsselanhänger usw. als Weihnachtsgeschenke genäht. D. h. mein Stofffach im Schrank war relativ leer und übersichtlich. Aus ursprünglich zwei Fächern im Wohnzimmerschrank war sogar eins geworden, was mich sehr glücklich machte, denn das bedeutete, dass ich in der anderen Schrankhälfte mehr Platz für Büroutensilien und Papierkram hatte.
Was ist geschehen? Es sieht im Schrank fast wieder so schlimm aus wie vor mehreren Jahren als ich noch im Internet Stoffe bestellt habe (mache ich nicht mehr), weil ein Schnäppchen, Reststück das andere jagte. Meine Tochter war damals auch noch eine gute Abnehmerin dieser Stoffe.
Ich habe im letzten halben Jahr das in echten Stoffläden gemacht, was ich vor Jahren im Internet gemacht habe. Und da ich verschiedene Reisen (ich sage nur Berlin, Paris und jeder wird wissen, was ich damit meine) gemacht habe und in meiner Geburtsstadt in Ostwestfalen (wo ich meine Eltern jetzt häufiger besuche) wieder ein Stoffladen aufgemacht hat, der hochwertige Reste draußen an einem Ständer hängen hat, ist der Schrank voll. Fest verplant sind eigentlich nur 2,8 m Wolle und 2,8 m Fleece für eine Parkajacke für nächsten Winter, also andere war einfach schön, günstig, interessant und versperrt das Fach. So geht es nicht weiter. Das war intuitiv immerhin schon vor 10 Tagen klar, auf dem Stoffmarkt Holland in Frankfurt habe ich nur Schnittmusterpapier, Reißverschlüsse, Schnallen usw. gekauft und alles andere da gelassen. Aber am letzten Wochenende habe ich bei meinen Eltern wieder (schöne und grundsätzlich immer nützliche) Restecoupons gekauft (4,5 m) gekauft, die ich eigentlich nicht brauche. Hier ein Blick in den Schrank, auf dem unteren Foto sieht man, dass sich die Büroecke bereits mit Kunstleder aus Paris befüllt hat, weil das andere Fach randvoll ist. Ebenso sieht man zwei der Stoffschätze aus Ostwestfalen.
Nun ist mein Stofflager nicht so riesig wie bei anderen, ich habe 35 m incl. 5 m Taft, den ich von meiner Mutter übernommen habe sowie diverse Stücke, die ca. 80 x 80 cm groß sind aus unterschiedlichen Materialien. Das ist eine ganze Menge, wenn man eigentlich genug Kleidung hat.
Ich nehme mir erstmal vor, auf dem Stoffmarkt im Herbst wieder nur Kurzwaren zu kaufen (das fällt mir nicht so schwer, die Qualität dort ist eh mittelprächtig). Ich bestelle weiterhin keine Stoffe online. Ich verzichte auf den geplanten Besuch bei Stoff und Stil, wenn ich das nächste Mal in Köln bin (der Laden interessiert mich grundsätzlich schon seit einer Weile, ich gehe nicht dorthin), ich bin demnächst in London, dort werde ich nur Stoff kaufen, der wirklich so toll ist, dass es nicht anders geht (was bedeutet das?).
Ich habe schon in der letzten Woche angefangen, Lagerstoffe zu vernähen: 2 m für das Ninjakleid, 0,7 m für einen Streifenrock (zeige ich demnächst) und 1,3 m für ein kurzärmliges abgewandeltes Wasserfallausschnittkleid, liegt zugeschnitten, wird morgen genäht.
Mit weiteren Näharbeiten warte ich bis nach den Sommerferien. Irgendwie fehlen mir auch die inspirierenden Schnitte. Aber ich liebäugele sehr mit dem Knitterkleid und dem Cocokleid. Gegen das Cocokleid spricht, dass ich dafür keinen geeigneten Stoff habe. Für das Knitterkleid hätte ich mindestens zwei Stoffe in ausreichender Menge und 3 m Plissee, der auch ausreicht und vielleicht im schrägen Fadenlauf interessante Effekte macht.
Viele Grüße, Anja
P.S. Es gibt bei Crafteln eine Aktion zum Knitterkleid, ich habe die Aktion nach dem Veröffentlichen dieses posts gesehen und es soeben gekauft.
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