Das Schnittmuster Vogue 8812 habe ich bei einem Online-Nähtreffen zugeschickt bekommen/getauscht. Ich mochte vor längerer Zeit diese Retroschnitte sehr und habe sie gerne vernäht. Man findet glücklicherweise auch immer Besprechungen in meist englischsprachigen Blogs dazu.
Als ich in Köln kürzlich Waxprint gekauft habe und die Tochter in den Semesterferien zu Besuch kam und meinte, sie braucht dringend ein Sommerkleid, fiel die Wahl schnell auf dieses hier:
Das Kleid schließt hinten mit 4 Knöpfen, ich habe dafür 4 Paspelknopflöcher genäht, was wirklich sehr ordentlich aussieht und im Schnittmuster gut erklärt ist. Das Verschließen der Knöpfe hinten ist allerdings ein Riesenproblem, benötigt wird eine Anziehhilfe. Die Knöpfe sitzen zudem ein bisschen eng, es könnten 1 - 2 cm mehr in der Naht sein, aber die Tochter meint, es ginge so, notfalls hätte ich einen Keil eingesetzt. Vorne und an den Seiten hingegen war durch das Gerüsche ziemlich viel Volumen, das schiebt sich allerdings nicht bis zur Knopfleiste. Wie ich bei Seamracer gelesen habe, braucht es wirklich reichlich Anpassung im Brustbereich. Da mein Stoff auch von dem für das Modell angedachten abweicht, was sich vor allem bei den Rüschen vorne auswirkt, war ich mir zwischendurch auch völlig unsicher, ob es überhaupt etwas wird.
Oben und unten Detailaufnahmen von vorne und hinten. Es gibt auch noch einen Gürtel, ob der getragen wird, ist fraglich.
Zusammenfassung:
Schwierigkeit: das Nähen des sogenannten Korsetts war aufwändig, ebenso die Knopfleiste mit den Knöpfen und den Knopflöchern. Die Erläuterungen bei Vogue sind immer super, aber die Passform ist in diesem Fall schwierig, schmale Taille, große Brust, eben retro, aber die meisten Frauen heute sehen anders aus, die Brust mit dem Innen- und Außenteil, den Rüschen und dem Unterbrustbereich, der in 4 Teile geteilt ist, ist wahrlich nicht einfach anzupassen. Es ist auch nur semioptimal gelungen.
Zeitaufwand: irgendwie gefühlt sehr lange, weil zwischen Zuschnitt und Fertigstellung mindestens 3 Wochen vergangen sind. Genau kann ich es nicht beziffern.
Kosten: der Waxprint (5 m) kostete 15 Euro, es sind noch 2 m übrig, die Knöpfe und alles andere aus dem Bestand.
Viele Grüße, Anja
Pappelknopflöcher, darum habe ich mich bisher immer noch gedrückt. Aber bald, ganz bald mach ich die auch mal ;) Als Verschlusslösung im Rücken finde ich sie aber sehr schick. Wenn Weite fehlt würde ich glaube ich cheaten und anstatt des Keil die Knopfleiste zunähen und einen verdeckten Reißverschluss einsetzen. Dann hast du etwas mehr Weite und bessere Praktikabilität.
AntwortenLöschenGrüße, Tina
Das ist auch eine gute Idee, vielen Dank, ich warte jetzt erst mal ab, ob das Kleid getragen wird, dann kann man es immer noch ändern. LG Anja
LöschenDer coole Waxprint ist eine gelungene Wahl für den Vintageschnitt.
AntwortenLöschenEin schönes, luftiges Sommerkleid ist das für deine Tochter.
Ich kann deine Schwierigkeiten bei der Herstellung gut nachvollziehen; mir geht es, wenn ich für meine Tochter nähe, genauso.
LG von Susanne
Vielen Dank, liebe Susanne
Löschen"Gefühlt SEHR lange" kann ich gut nachempfinden, das geht mir bei passformsensiblen Schnitten ähnlich. Nicht nur, dass sich die Körper verändert haben, Vintage-Schnitte scheinen mir oftmals auch körperbetonter im Vergleich zu heutigen Silhouetten. Es hat sich aber wie ich finde gelohnt, das Ergebnis wirkt sehr mondän! Ich hoffe, sie trägt es. Lieben Gruß Manuela
AntwortenLöschenIch denke schon, dass sie es trägt, ihr Freund fand es auch ganz toll, lg Anja
LöschenWow! Paspelknopflöcher, die habe ich noch nie genäht; aus Angst vor Aufwand und dann werden sie doch nicht schön.
AntwortenLöschenSchnitt und Stoff sehen toll aus, der Sommer wird bestimmt warm und bietet genug Gelegenheit das Kleid zu tragen. LG Gabi