Mittwoch, 5. Februar 2025

Inspired by Window Shopping - Me Made Mittwoch im Februar

Im letzten Post hatte ich am Ende schon geschrieben, dass ich im Herbst beim Besuch meiner Tochter in Siena im Schaufenster etwa gesehen hatte, das ich gerne nachnähen wollte. Aus Zeitmangel und weil ich mir auch nicht sicher war, ob ich das so ohne Schnitt hinkriege habe ich dann das Objekt aus dem Schaufenster gekauft. Bei Instagram habe ich noch ein altes Schaufensterfoto gefunden, so dass ihr eine Idee meiner Inspiration bekommt.


Von dem sehr schönen Boucle aus Paris von Malhia Kent, aus dem ich dieses Kleid genäht habe, hatte ich diverse Stücke übrig behalten - nichts Halbes und nichts Ganzes - könnte man zu den Resten sagen.

Ich habe erstmal das Schnittmuster erstellt, indem ich es von dem Kaufobjekt abgenommen habe und teils weiter zerlegt habe. Für das Futter konnte ich dann die zerlegten Stücke wieder zusammenkleben. Einen Reißverschluss hatte ich in passender Länge (und zum Glück habe ich rechtzeitig vor dem Einsetzen gemerkt, dass mir der nichts nützt, weil ich einen Jackenreißverschluss brauche, den hatte ich in der fast passenden Farbe und habe ihn entsprechend gekürzt). Die Webkante mit Fransen hatte ich auch nicht weggeworfen, so dass ich Fransen an die obere Kante ansetzen konnte. Nach zwei Bouclekleidern, an denen ich mühevoll die Fransen heraus gezupft hatte, wollte ich mir das nämlich keinesfalls nochmal antun. Unten seht ihr Schnitt, die flach auf den Boden gelegte fertige Corsage sowie eine Innenaufnahme mit Futter und Reißer.

Angezogen sieht das Ganze dann so aus, ich habe einfach mal eine Hose und einen Rock dazu angezogen. Es geht natürlich auch ein Rolli drunter, auch in die Hose/Rock gesteckt, also viele Möglichkeiten in unterschiedlichen Farbkombinationen, um einerseits den Look etwas aufzupeppen und andererseits einen warmen Oberkörper zu haben.

In dem oben gezeigten Outfit (die Hose ist Vogue) war ich gestern bei der Arbeit und mir wurde gesagt "Can I give you a compliment, you always look so amazing", das hat  mich natürlich sehr gefreut.

Von hinten der Reißverschluss, das Anziehen ist etwas fummelig. Aber es trainiert die Armgelenkigkeit.




Zusammenfassung:

Schwierigkeitsgrad: einfacher als ich dachte, aber schon komplex von der Konstruktion und der Anpassung an die Passform, ich habe ein Probeteil genäht, musste aber am fertigen Objekt wegen anderer Dicke und Futter nochmal ändern.

Zeitaufwand: genäht an einem Nachmittag, die Konstruktion und den Zuschnitt habe ich über mehrere Abende verteilt, ich kann nicht sagen, wieviele, zwischendurch lag das Teil auch mal eine Weile herum und wurde nicht bearbeitet.

Kosten: nahezu keine, Stoffrest, Futterrest, der Reißverschluss aus der Karstadtauflösung, vielleicht ein Euro?

Schön, dass es den Me Made Mittwoch gibt, danke den Organisatorinnen und allen, die vorbeischauen, und ich freue mich schon jetzt auf alle Beiträge.

Herzlichen Gruß

Anja


Montag, 3. Februar 2025

Immer dabei: Die Tasche - eine Ausstellung im Ledermuseum Offenbach

Derzeit gibt es im Ledermuseum wieder eine wirklich interessante und sehr umfassende Ausstellung zu sehen. Es geht um die Tasche als Transportmittel, Statussymbol, für Einkäufe, Reisen, Geld, am Gürtel, in der Hand, über die Schulter, für Selbstgemachtes oder einfach zum Mitnehmen in diversen verschiedenen Größen, Modellen, Farben, Materialien. Früher und heute. Wie das im Ledermuseum so ist (auch bei der Handschuh- und der Schuhausstellung) verlasse ich das Museum am Ende etwas überfrachtet mit Eindrücken und neuem Wissen. Und das bei Taschen, wo ich gedacht hätte, soviel Neues gibt es da nicht.

Spannend war für mich der persönliche Rückblick durch Taschen in meinem gesamten Leben, Kindergartentäschchen, Schulranzen, Kinderhandtasche, Handarbeitskorb, gehäkelte Basttaschen in den 70ern, Jute statt Plastik-Beutel, eine Plastikcomicuntertasche in den 80ern und irgendwann als ich gearbeitet habe diverse Modelle von Handtaschen, passend zu Schuhen oder Koffern - wie es das Business verlangte. Irgendwann mit dem Nähen kamen dann Beutel, Kunstledertaschen, und am Ende sogar selbstgemachte Ledertaschen zu mir, nur ein Designerprodukt habe ich nie besessen.


Durchleuchtet wurde auch die Beziehung der Träger*innen zu ihrer Tasche. Siehe Videofotos. Männer, die Taschen tragen, sind immer noch eine Randgruppe, wenn man mal von Aktentaschen, Hipsterbags, Rucksäcken und einzelnen Schultertaschenmodellen absieht.


Weitere Videos zeigten Taschen, die irgendwann nach ihren Träger*innen benannt wurden: Jackie, Birkin, Kelly, De - tatsächlich hatten sie vorher "eigene" Namen. 


In einem separaten Raum wurde in einer Vitrine von Skizze, über Schnittmuster, Bestandteilen gezeigt, wie eine Handtasche peu a peu entsteht. Dass Taschen ein sehr komplexes Thema sind, ist jedem, der schon mal eine Tasche genäht hat, klar. Bei einem Luxusmodell mit Innentaschen, Verschlüssen, Futter usw. wird das noch einmal sehr deutlich. Die fertige Tasche (Modell Weimar 4929, ohne Foto, sorry, aber irgendwo habe ich bei der Bildauswahl eine Grenze gesetzt) ist von der einzigen im Kreis Offenbach verbliebenen Firma, die noch im oberen Segment produziert, Picard.


Im sogenannten Studioraum wurden die Luxustaschen gezeigt. Und es gab dazu Videos von Tanner Leatherstein, die ich mir angeschaut habe. Er kauft Luxustaschen, zerlegt sie und bewertet sie hinsichtlich Material und Preis. Die Ergebnisse sind durchaus unterschiedlich: der Preis ist fast immer viel zu hoch, bei der Nano Tote von Strathberry, einem neueren britischen Label, war alles perfekt (Megan Markle trug deren Tasche oben), bei Louis Vuitton war die Qualität prima, aber der Preis irgendwie 16 x so hoch wie vertretbar gewesen wäre. Bei einer Yves Saint Laurent Tasche entsprach die Qualität eher dem Mittelmaß, die Preisüberhöhung war nicht ganz so extrem. Am absurdesten schien Leatherstein die Jaquemus Micro Bag.


Aber nun zu exemplarischen Taschen in der Ausstellung: Beruf (Hebammenkoffer aus den 50er Jahren, Tornister für einen Sanitäter 39/40, aufgrund der Fellbespannung als "der Affe" bezeichnet)



Taschen aus anderem Material als Leder: rechts Ozelot 1910, längst vom Handelsverbot geschützt, links bedrucktes Kuhfell, 1997.



Unten die obere Tasche aus 393 Computertasten auf Nylon aufgebracht (2008), die untere Tasche die bekannte Pliage von Longchamps 2024 (entworfen 1993), immer wieder in unterschiedlichen Farben neu aufgelegt. Entschuldigt bitte die Fotoqualität, es ist leider sehr dunkel in dem Museum, was sicher mit dem Schutz der Objekte zusammen hängt).




Bei dieser Tasche oben hat mich besonders das Fach an der Seite fasziniert, wo Dame von Welt ihre Kosmetikprodukte unterwegs sicher verstauen kann (1940, Goldpfeil für Elizabeth Arden).



Erinnern sich einige von euch noch als alle Welt mit diesen Taschen mit den Schlössern rumlief? Diese ist von 2004. Die Taschen waren omnipräsent im Stadtbild, wo sind sie geblieben?

Unten ein Blick in die Ausstellung, jedes Taschenmodell ist in dem Heft, das man mit nach Hause nehmen kann, ausführlich beschrieben. Alles zu lesen, halte ich für unmöglich.




An einigen Modellen hingen seitlich Materialproben zum Anfassen. Insbesondere bei den Taschen, die aus Ersatzprodukten gefertigt waren.

Die Handtasche unten hat im Boden ein Schmuckfach, unglaublich, was sich Designer schon alles ausgedacht haben. Dagegen sind die Entwürfe heute weniger praxisorientiert. Haben Handtaschen separate Fächer für Mobiltelefon, Schlüssel usw. In die Jaquemus Microbag passte nicht einmal der Autoschlüssel des Testers.

Es gab auch eine Handtasche mit Beleuchtung, Straeter Lite-on von 1953, sie enthielt einen drehbaren Make-up Spiegel, Magnethalter für Lipstick und Parfümfläschchen (hatten die früher Magneten?), Zigarettenetui (sowieso sehr verbreitet), zusätzlich Innen- und Außenbeleuchtung für das Öffnen von Türschlössern im Dunkeln, wow). Loewe hat das Design 2019 mit seiner Lantern Bag aufgenommen.



Die Tasche oben aus Reptilienhaut (leider kann ich nicht mehr nachvollziehen, welches) fand ich eher abstoßend, wenn man genau schaut, sieht man, dass vorne die Pfoten/Beine/Krallen sichtbar aufgepresst/eingearbeitet sind). Gruselig bis häßlich.

Einen Teil der Einkaufsbeutel unten dürfte jede/r von uns kennen, gerade vorhin saßen tatsächlich 2 Frauen mit dem Hugendubel Beutel in der U-Bahn, es gibt ihn schon ewig, seit den 10er Jahren sind diese Beutel bei jungen Leuten wieder sehr beliegt als Taschenersatz. 




Interessant und überraschend auch die Entwürfe von Absolventen der Pforzheimer Hochschule, unten eine Collage, sie waren über die ganze Ausstellung verteilt und wurden immer da gezeigt, wo sie farblich, materialmäßig oder designmäßig passten.

Vielleicht gehe ich nochmal hin, beim Blättern durch das Heft zuhause fiel mir auf, dass ich nicht alles wahrgenommen habe, was interessant gewesen wäre. Zum Glück sind es für mich nur 10 Minuten mit der Bahn.

Danke fürs Schauen und viele Grüße

Anja


Mittwoch, 15. Januar 2025

Basic Rolli und basic Pullunder und mal was Gekauftes (zum Nachnähen)

Hier kommen noch die letzten Stücke, die ich in 2024 gestrickt bzw. Anfang 2025 genäht habe. Einmal handelt es sich um einen Basic Rolli, den ich nach dem gleichen Grundschnitt wie den blauen Rolli gefertigt habe. Einzig ist der Rollkragen etwas schmaler und etwas höher, vielleicht diesmal etwas zu hoch, aber das lässt sich ja glücklicherweise durch einmal oder zweimal umklappen variieren. Den schwarzen Rolli trage ich auf allen Fotos in unterschiedlichen Variationen. Den schwarzen Samtrock hat meine Mutter genäht und ich habe ihn vor Jahren von ihr übernommen.


Oben trage ich über dem Rolli ein gekauftes Corsageteil, in das ich mich im November verliebt habe. Es hing in einem Schaufenster, an dem ich in jener Woche mehrfach vorbei spaziert bin. Beim zweiten Mal bin ich in den Laden zum Anprobieren, passte wie angegossen und rutschte auch nicht runter. Ich erkannte auch die hochwertige Verarbeitung (bei einem ebenfalls nicht unerheblich hohen Preis) und ließ mir das Stück erstmal zurück legen, um zu überlegen, ob ich es nur nähe (Zeitmangel) oder kaufe. Ich habe mich dann beim dritten Vorbeigehen für einen Kauf entschieden. Es gefällt mir sehr gut, passt auch super zu Blusen, Jeans, Cordhosen, sehr flexibel zu nutzen. Zu den Nachnähplänen siehe weiter unten.

Desweiteren ist mein dritter Restepullunder fertig geworden. Aufgrund des Fair Isle Musters, die Fäden ziehen das Stück zusammen, sitzt er körpernäher als die anderen beiden Pullunder. Im Muster sind mir ein paar Mal Zählfehler unterlaufen, finde ich nicht so schlimm. Ansonsten ein gemütliches warmes Stück, das auch zu vielen meiner Kleidungsstücke passt.

Das Muster habe ich in Anlehnung an ein Gratis Pullover Muster von einer schottischen Strickdesignerin übernommen. Leider ist mir der Name entfallen, wenn er mir wieder einfällt, füge ich ihn ein.


Hier ein Detail der Rückseite. Die Farben habe ich immer nach und nach beigemischt und dann geschaut, was weiter dazu passt. Von dem Bündchengarn, der Hintergrundfarbe, wollte ich zwischendrin etwas zurückhalten, weil ich nicht einschätzen konnte, ob es reicht, so habe ich die Hintergrundfarbe mehrmals gewechselt. Fällt auch nicht wirklich auf. Die ganzen Blau-Weiß-Grau Töne gehen gut miteinander auf. Das warme Türkis blitzt ein bisschen mit rein, ich bin zufrieden.


Abschließend noch einmal der Rolli ohne etwas darüber. Diese Basics sind es, die dazu führen, dass Schrankleichen wieder ausgeführt werden. In meinem Fall der blassblaue Stepprock von vor 2 Wintern, quasi nie getragen, dann gekürzt, aber immer noch nicht getragen. Jetzt fühle ich mich in dieser Kombination wohl. Bei einem Stepprock darf offensichtlich das Oberteil nicht zu massig sein, zu ausladend wie andere Pullover oder Sweatshirts.


Zu den Nähplänen: Ich habe ein Schnittmuster von der Corsage abgenommen, werde den Reststoff von diesem Kleid verwenden, das passt genau. Wie ich das mit den Fransen mache, ergibt sich noch, vielleicht lasse ich sie auch weg, das war damals grauenhaft viel Arbeit. Futter und Reißverschluss in einer passenden Farbe ist auch vorhanden. Die Konstruktion ist gar nicht so einfach, viele kleine Schnittteile, die das gesamte Oberteil ergeben. Das hätte ich vermutlich nicht so einfach hinbekommen. Insofern war der Kauf nicht umsonst. Mal schauen, wann ich Zeit finde, ich freue mich aber auf das Experimentieren.


Schwierigkeit und Zeitaufwand beim Rolli: easy, an einem Nachmittag genäht und zugeschnitten
Kosten: unter 15 Euro, den genauen Preis des Jerseys weiß ich nicht mehr

Schwierigkeit und Zeitaufwand beim Pullunder: lange, immer wieder ein wenig daran gestrickt, 1,5 Monate; ich fand es einfach, aber das ist - glaube ich - sehr individuell
Kosten: keine

Viele Grüße aus Frankfurt

Anja

Mittwoch, 1. Januar 2025

Jahresrückblick Nähen - mein Lieblingsteil 2024 und wo ist mein Nähflow oder bin ich gesättigt oder liegt es nur an der fehlenden Zeit?

Ich habe gerade Zeit und es wird wohl ein etwas längerer und textlastiger Post.

Vorab: als ich nachgedacht habe, was ich dieses Jahr genäht habe, fiel mir wenig ein, vor allem meine Chanelhose 

und der Rock im Sommer, dann die gestrickten Pullunder vom Herbst (noch nicht vollständig verbloggt). Bei Sichtung meines Blogs kam dann aber doch mehr zum Vorschein: völlig verdrängt hatte ich mein im Sommer gerne getragenes Kleid a la "La mia Boutique". 


Und jetzt im Winter ziehe ich auch gerne den Pseudo Missoni Rock an (im Dezember 2023 fertig gestellt und erst diesen Winter viel angezogen, zählt das noch?).


In Wirklichkeit habe ich 4 Kleider genäht (einmal für die Tochter), 2 Hosen, 3 Pullunder gestrickt (aus Restewolle), 1 Rock, 1 Tasche (beides aus Resten), 1 Pyjama, 1 Unterziehrolli. Deutlich mehr als ich in diesem nähschwachen Jahr vermutete. Aber wenig im Vergleich zu den Vorjahren. Dennoch hatte ich nicht das Gefühl, nichts zum Anziehen zu haben, es gab immer genug Lieblingsteile, die teilweise bereits viele Jahre auf dem Buckel haben und über die ich mich immer noch freue.

Woran liegt es, dass ich weniger genäht habe? Der Nähflow war nicht da, ich fühlte mich auch nicht durch irgendein tolles Schnittmuster oder Schaufenstermodell inspiriert. Es gab also nicht diesen "das muss ich unbedingt haben" Effekt".  Und es kamen Umstände dazu, die zu weniger Nähzeit führten.

An sich habe ich mich seit November/Dezember 2023 auf 2024 gefreut, wir hatten einen großen Neujahrsempfang geplant, dazu eingeladen, selbst Essen und Getränke waren bereits beschafft. Mein Mann begann seine passive Phase der Altersteilzeit und ich plante nach 14 Jahren Haushalt (erst mit Kind, später mit Hund) wieder zu arbeiten. Vorher haben sich alle Projekte als schwer realisierbar heraus gestellt und Vollzeit war wegen Hund nicht machbar (vor der Pandemie als Home Office eher der Ausnahmefall war). Jetzt kann man natürlich sagen, Hund, aber wenn man seinen Hund auslasten möchte, körperlich und geistig, dann läuft der nicht so mit und geht mal kurz an der Leine raus.

Silvester begann dann die Pechserie, erst mit dem Fahrrad in eine nicht sichtbare Straßensperrkette hinein gefahren: Rippenprellung. Dann eine Woche später vom Hund - als ich einbeinig stand, um fremde Hundekacke unter der Schuhsohle zu entfernen - über einen Baumstamm gezerrt worden: Ellenbogen gebrochen, der Neujahrsempfang am Folgetag wurde abgesagt. Den Saum der Chanelhose habe ich noch händisch eingenäht als der Bruch nicht diagnostiziert war und die Notfallambulanz meinte, erstmal bis Montag abwarten.

Operation, Schiene, dann nach Krankengymnastik, vielleicht zu intensiv, Schulterschmerzen, Unfähigkeit, den Oberarm zu heben, Kalkschulter, Dehnübungen. Gefühlsmäßig war ich armtechnisch bis April ausgeknockt.

Mein neuer Arbeitgeber erwies sich als Fail: schlechtes Betriebsklima, ausgeprägte Hierarchien, Bürokratie zum Abwinken (ich hatte das Gefühl, ich wäre bei meinem ersten Arbeitgeber nach dem Studium, damals hieß es Bundesbahn, gelandet). Dazu eine Betriebslage, die mich dramatisch an eben diesen Arbeitgeber, den ich vor 25 Jahren verlassen habe, erinnerte. Nur, dass darüber nicht ständig gesprochen wird, weil die Anzahl der Bahnreisenden viel höher als die der Flugpassagiere ist. Ich habe mich nach 2 Monaten frei stellen lassen und bin innerhalb der Probezeit gegangen. Bin dann ein wenig exzessiv herum geflogen, was nur durch den Start der hessischen Sommerferien gebremst wurde als Stand-by Flüge nicht mehr in alle Destinationen verfügbar waren.

Mir war dennoch klar, dass ich nicht mehr zuhause sein will. Mein Mann hatte sich zu dem Zeitpunkt gut zu Hause "eingearbeitet" und was sollte ich dort die ganze Zeit machen, ich bin gerne beschäftigt. Also habe ich mich nochmal bei anderen gemeldet, die ich im Herbst/Winter 23 auf meiner Agenda hatte. In einem Pharmafamilienunternehmen wurde immer noch jemand gesucht. Atmosphärisch nett, inhaltlich Freiraum, auch etwa bürokratisch (hängt von den Menschen ab, aber siehe Freiraum, ich muss nicht mit jedem).

Ich bin sicher, dass der Nähflow wieder irgendwann kommt. Die Zeit nehme ich mir, wenn der Flow da ist. Stoff ist auch reichlich da, es war schön, wieder einige Nähbloggerinnen bei Ausstellungsbesuchen und beim Annette Görtz Stoffverkauf im Herbst zu treffen. Ich freue mich auf 2025, wo wieder ein paar Treffen sein werden.

Allen Me Made Mittwoch TeilnehmerInnen und -LeserInnen wünsche ich jedenfalls ein super Jahr.

Herzlichen Gruß, Anja