Bei diesem Wetter kann man eigentlich gar nicht glauben, dass es irgendwann einmal kalt, dunkel, feucht, neblig werden wird. Irgendwie dauert der Sommer ewig. Heute hier wieder pure Sonne bei 25 Grad.
Dennoch passt es für mich, dass Frau Küstensocke aufruft zum November-Wetter Sew Along. Das beflügelt mich, einen wunderbaren Stoff zu vernähen. Dabei gehe ich voraussichtlich auf Nummer Sicher und verwende als Basis ein Schnittmuster, dass ich bereits genäht habe. Obwohl es sich manchmal mit anderem Stoff völlig anders verhält, aber zumindest habe ich eine Idee, welche Änderungen vorab vorgenommen werden müssen. Probeteile sind nicht meins.
Bisher gehörte ich nicht zu der Fraktion, die im Urlaub Stoffgeschäfte aufsucht. Schon bei meiner letzten Reise hatte ich zwar recherchiert, dass es in Arezzo einen Giesse Scampoli gibt, aber der ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln sehr schlecht zu erreichen, daher habe ich damals Abstand davon genommen, dorthin zu fahren. Diesmal war es so, dass ich allgemeiner in der Region Umbrien recherchiert habe und ein vom Internet her interessanter Stoffladen recht nah am Bahnhof in Perugia gelegen war. Während die Familie mit Hund mit der Minimetro ins Centro Storico fuhr, gelangte ich durch die Eisenbahnunterführung zum Stoffladen.
Der Laden war kleiner als erwartet, aber von unten bis oben vollgestopft. Vorwiegend mit edlen, hochwertigen Stoffen in nicht unbedingt niedriger Preisklasse. Ich hatte einen wunderwunderschönen Stoff in der Hand (mit Seidenanteil, wie ich erfuhr), der 79 Euro den Preis kosten sollte. Perfekt für ein Abendkleid, aber das brauche ich nicht. Schade eigentlich. Und auf Vorrat kaufen? Nein danke, aber jetzt weiß ich, wo man einzigartige Stoffe kaufen kann. Dagegen ist"mein" Laden mit italienischen Designerstoffen in Frankfurt ein Witz.
Und die Auswahl an Wollstoffen: Alle Farben, verschiedene Stärken, teils mit Beimischung, teils ein wenig gemustert oder wie der, den ich gekauft habe, ein italienischer Tweed. Genau meine Farben, fühlte sich wunderbar an, reine Schurwolle, trotzdem nicht kratzig, weich fallend. Die Farbe ist ein warmes Moosgrün, ich habe es trotz verschiedener Lichtverhältnisse nicht geschafft, die Farbe annähernd fotografisch zu erfassen. Aber ich weiß, wie schön sie ist und jetzt in der Sonne herrlich warm schimmert. Am Wochenende habe ich den Stoff im Wollwaschgang der Waschmaschine vorgewaschen und keine Veränderungen festgestellt. Ein wenig duftete der feuchte Stoff nach Schaf - wie meine Islandpullover. Ich mag das.
Kleid, Kostüm, Blazer wären mir zu spießig aus dem Stoff. Aber für den Herbst brauche ich weitere Hosen. Da bin ich eigentlich erst am Ende des letzten Winters auf den Geschmack gekommen. Vorher habe ich lediglich banale Gummizug- oder Taillenbandmodelle genäht, jetzt hat es immerhin schon drei Mal mit dem Reißverschluss geklappt. Einmal Jeans und zwei Mal Sommershorts. Nun kommt eine richtige Winterhose. Also bei mir: aus dem gefundenen Material ergibt sich der Schnitt.
Es wird eine Mischung aus dieser Burdahose (Heft 10 / 18) und der Hose Strides von Merchand & Mills, die ich bereits genäht habe.
D.h. Reißverschluss, Taschen wie bei Strides, die Weite beider Hosen ist ziemlich identisch, aber 2 Bundfalten und rückwärtige Taschen wie beim Burdamodell. Den Bindegürtel lasse ich weg. Wenn ich einen Pullover darüber ziehe, habe ich sonst soviel Stoffgeknubbel am Bauch.
Verlinkt beim 2. Treffen bei Frau Küstensocke.
Viele Grüße
Anja
Wow, so toller Stoff!! Eine Hose daraus wird wunderbar! Ich kann nur empfehlen die Hose zu füttern, das elastische viskosefutter vom roten Faden hat sich dafür bei mir bestens bewährt. LG Kuestensocke
AntwortenLöschenHabe ich mir überlegt, ist ja auch in kaufhosen teils so, aber das kann ich nicht, überfordert meine nähkenntnisse. Und am ende passen die teile nicht zusammen. Schon Röcke mit Futter sehen bei mir unordentlich aus, leider....
LöschenEin Versuch lohnt in jedem Fall - soviel mehr Komfort. Ich nähe eigentlich die Oberhose zweimal und füge sie an der oberen Kante zusammen bevor der Bund angebracht wird. Am RV staffiere ich das Futter an. Alternativ könnte man das Futter direkt mit dem Oberstoff als eine Lage verarbeiten, das habe ich aber noch nicht gemacht. LG Kuestensocke
LöschenDer Stoff ist ja traumhaft schön! Und ich kann mich Frau Küstensocke nur anschließen: Probier es aus, das Einnähen geht einfacher als du denkst - im Gegensatz zum Füttern von Röcken. Du wirst auf jeden Fall mehr von der Hose haben und sie trägt sich angenehm. LG Carola
AntwortenLöschenIch kann mich nur anschließen: Der Stoff ist toll und ich kann mir eine weite Hose darin wunderbar vorstellen. Ich muss ja zugeben, dass ich im Urlaub gern Stoff kaufe, weil ich mich dann in dem Kleidungsstück immer an die schöne Zeit erinnere. LG Manuela
AntwortenLöschenMossgrün schimmernd klingt hervorragend. Der Schnitt steht bei mir auch auf dem Plan, da können wir uns ja gegenseitig bei Problemen ausstauschen. LG, Ulrike
AntwortenLöschenDanke für eure Tipps, mal sehen, ob ich mich durchringe, ein Futter einzunähen. Wahrscheinlich recherchiere ich dazu dann noch etwas.
AntwortenLöschenEin toller Stoff mit einer schönen Geschichte, das wird bestimmt klasse! Zu der Futterfrage kann ich nichts beisteuern, habe ich auch noch nicht gemacht. Ich könnte mir das aber bei einer Hose aus einem Wollstoff sehr angenehm vorstellen.
AntwortenLöschenLG Brigitte
Die Stoffe aus dem Urlaub sind die besten, finde ich :-) Deine Wahl ist klasse. Ich bin gespannt, wie es bei Dir weitergehen wird! LG; Karin
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