Am letzten Me Made Mittwoch wurden verschiedene Jacken mit Paspelknopflöchern gezeigt. Formspielerins Werke hat gleich eine kleine Bildergeschichte dazu veröffentlicht. Piek und Fein hat sie bereits am Online Nähwochende genäht.
Während der kurzen Lockdown Pause habe ich einen dicken weinroten Mantelflausch erworben (70 % Wolle, der Rest - nun ja, produzierte beim Bügeln sogar unangenehmen Geruch), die Farbe sprach für den Stoff, leicht meliert sogar. Es gab auch gleich Steppfutter in Schwarz dazu. Denn ich hatte mich entschieden nächsten Herbst eine wärmende Jacke zu nähen, nicht zu lang, damit es zu meinen Marlenehosen passt, derer ich inzwischen fünf besitze. Die Jacke sollte wirklich für Temperaturen deutlich unter 10 Grad geeignet sein. Für alles darüber habe ich genug Übergangssachen, die allerdings fast nie im Einsatz sind, denn in den letzten Jahren ist es hier entweder kalt, also zwischen 4 und ca. 8 bis 10 Grad, oder wenn es Frühling / Herbst wird und die Temperaturen steigen, wird es sehr schnell in der Sonne gleich 17 oder 20 Grad (es ist nahezu nie windig hier in der Stadt, die mittlerweile Karlsruhe als wärmste Stadt Deutschlands abgelöst hat), in dem Temperaturbereich brauche ich keine Jacke mehr, sondern binde sie mir oft um die Hüfte, weil es zu warm ist. Dazu ist zu sagen, dass ich auch nicht nur 10 oder 15 Minuten zur Bahn laufe, sondern entweder Fahrrad fahre oder mindestens eine Stunde Gassi gehe.
Das Modell aus Burdastyle 8/2020 gefiel mir auf Anhieb, ursprünglich wollte ich es schon aus Cord nähen, habe mich dann aber doch für eine andere Verwendung des Cord entschieden, gut so, denn das Kleid ist ein Dauerbrenner in meiner Garderobe.
Ich war mir nicht sicher, ob der Schnitt für Mantelstoff mit Steppfutter geeignet ist, vorsorglich habe ich eine Größe größer zugeschnitten, zwischendurch dachte ich, es wird nicht an den Ärmeln funktionieren, aber es funktioniert. Auf den Fotos habe ich sogar einen Islandpullover darunter, o.k., das geht gerade so. Mit der dicken Jeans habe ich draußen nicht ein bisschen gefroren (für das Foto habe ich allerdings die Mütze und die Handschuhe ausgezogen, ohne die war es definitiv zu frisch).
Die Jacke ist komplett nach der gut verständlichen Anleitung genäht, alle Passzeichen treffen aufeinander, es gibt derer genug, der Futterschnitt passt auch perfekt in die Jacke. Abweichend habe ich einen Aufhänger eingenäht und Paspelknopflöcher eingearbeitet. Das musste einfach sein, nachdem ich die vor einer Woche mehrmals gesehen habe. Und sie machen wirklich mehr aus einer einfachen Jacke. Ich kannte die Art, wie sie auch Formspielerin zeigt, die habe ich bei meinem Poncho angewendet, aber diesmal hätte ich besser die Methode mit den beiden Streifen angewendet, zu der es im Netz reichlich Anleitungen gibt. Das Stoffstück, das ich durch den Einschnitt ziehen musste, war unfassbar dick und ließ sich kaum gerade platzieren. Die Kellerfalte hinten muss noch gebügelt werden, der Kragen sicher auch nochmal, aber das sind Kleinigkeiten, die mich nicht vom Anziehen abhalten.
Ich bin zufrieden mit der Jacke und vor allem, dass ich mich an letzten verregneten Wochenende durchgerungen habe, sie zu nähen, denn es war und ist ja tatsächlich noch eisig kalt und ich kann sie gut gebrauchen.
Viele Grüße
Anja