Mittwoch, 3. November 2021

Me made Mittwoch - Castelbajac Kleid aus Burda 12/2014

Muriel vom Blog Nahtzugabe5cm und Chrissy vom Blog Chrissies Nähkästchen, den es anscheinend nicht mehr gibt, haben Ende Oktober zum zweiten Mal ein virtuelles Nähwochenende "Zwischen Nadel und Faden" organisiert. Danke nochmal an die Beiden, es war genau wie beim ersten Mal supertoll!

Schon bei Anmeldung wusste ich, dass ich dieses Kleid noch einmal nähen möchte. Ich hatte es 2016 schon einmal in einer Winterversion genäht und unglaublich gerne getragen, wurde sehr oft darauf angesprochen und als die Wolle total usselig war, kam es vor 2 Jahren in den Müll (der Stoff, den ich damals verwendete war recht günstig). Das Schnittmuster war bereits ausgeschnitten, die Anleitung kopiert (das Heft hatte ich nicht mehr, es ist von 2014), als Stoff plante ich eine graue Wolle mit kleinen roten Streifen, da ich das Kleid schon mal genäht hatte, dachte ich, ein Karostoff ist eine neue Herausforderung.


Eine Woche vor dem Nähtreffen, habe ich den Stoff gebügelt, den Schnitt rausgesucht und - oh je, es fehlten 2 Schnittteile: die Innentasche lässt sich leicht konstruieren, der Raglanärmel - nicht so einfach zu ersetzen - war allerdings auch nicht auffindbar. Und dank der supertollen Nähcommunitiy, fand sich bei Muriel genau das Burdaheft 12/2014, sie ist einfach toll organisiert. Noch toller war, dass sie genau an dem Abend auf ein Konzert in Frankfurt gehen wollte, ich habe mir ein paar Videos angehört und gedacht, tolle Musik, es gibt noch Karten, es ist gleich um die Ecke, da gehe ich auch hin. So gelangte die Burda nach dem Konzert in meine Hände (und ist bereits längst weiter unterwegs zu jemandem, der das Kleid ebenfalls nähen möchte). 

Wie man an der technischen Zeichnung oben erkennt, werden große Einsätze mit Taschenklappen in das Vorderteil eingearbeitet. Das heißt, das hätte bei dem Karostoff den Zuschnitt verkompliziert. An dem Abend, an dem ich die Schnittteile suchte und schon dachte, ich kann es nicht nähen, begann ich nach Alternativen für meinen grauen Stoff zu suchen, fand sie auch und dachte dann, wahrscheinlich ist es so gewollt. Dann kamen die Schnittteile und ich brauchte einen anderen Stoff. Wahrscheinlich ist es sowieso besser, dieses Kleid in uni zu nähen. Was eignete sich mehr dafür als ein Erinnerungsstoff von meiner letzten Reise nach Rom, ein roter Wolltweed von Bassetti Tessuti.

Der Stoff war butterweich im Zuschnitt, zog auch nur wenige Fäden, so dass ich schnell mit dem Zusammennähen der ersten Nähte beginnen konnte. Die Taschen in den großen Teilen, die wie Taschen aussehen, aber nur Faketaschen sind, zogen sich ein wenig, vor allem das saubere Einsetzen dieser Teile in Vorder- und Rückenteil. Ich habe mehr geriehen und gebügelt als genäht. Am Sonntag folgte noch der Kragen, der wattiert und abgesteppt ist, siehe Foto unten. 


Den Saum habe ich nur mit Schrägband versäubert und umgeklappt. Obwohl ich den Schnitt gute 5 cm verlängert habe, ist es mir bei 176 Körpergroße doch noch recht kurz. Ich finde jedoch, mit Strumpfhose geht es, 2 - 3 cm mehr wären besser, den Stoff hätte ich gehabt, man lernt nie aus. Diese Fotos sind nach dem Nähtreff vor einem finalen Bügeln entstanden, die kleine Falte, die sich am Kragen auf dem Foto zeigt, habe ich mittlerweile mit ein paar Handstichen entfernt.



Auf diesem Bild sieht man den Tascheneingriff von der Seite, die Klappentaschen sind nur eine Attrappe. Laut Anleitung wird das Kleid gefüttert, darauf habe ich verzichtet, da es recht kurz ist, bleibt da auch nicht soviel hängen. Mittlerweile habe ich die Fahrradprobe gemacht, das Kleid hat sie bestanden, denn tatsächlich ist der Rock nicht besonders weit, wenn er deutlich länger wäre, hätte ich vermutlich Probleme beim Pedalieren.


Ich freue mich, das Kleid diesen Winter oft mit Strumpfhosen, Wollstrumpfhosen oder Leggings zu tragen, kann mir auch blau und grau dazu vorstellen, die passenden Longsleeves finden sich auch in meinem Kleiderschrank.

Diesen Beitrag verlinke ich am heutigen Me made Mittwoch. Das regnerische Wetter lädt dazu ein, bei einer Tasse Tee am Bildschirm zu sitzen und die anderen Beiträge anzuschauen, Das mache ich nachher auch noch.

Viele Grüße, Anja






22 Kommentare:

  1. Ui, das sind ja mal große Taschen. Dein Kleid sieht sehr schön aus.

    LG, Heike

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    1. Nein, die Taschen sind nicht so groß, die sind fake, in den Taschen sind ganz normale Nahttaschen, lg Anja

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  2. Soso toll!!!
    Wenn ich gerade ein neues Kleid bräuchte, wäre ich stark in Versuchung, den Schnitt auch zu nähen.
    LG von Susanne

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    1. Wenn du das Heft hast, kannst du es ja irgendwann machen, ich finde, das Kleid trägt sich sehr gut im Alltag - auch mit Hund draußen und Jacke drüber - und ist doch etwas besonderes. Es ist einfach zeitlos. Lg Anja

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  3. Witzig, wie die "Taschen" auch noch über die Seitennaht gehen. Die Farbe ist gut gewählt, finde ich, steht dir gut. Die originelle Strumpfhose dabei, ganz toll! Regina

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  4. Toller Stoff und ein sehr interassanter Schnitt, Du hast immer ein gutes Auge dafür. für eine etwas komfortablere Länge könnte man im Bereich des oberkörbers 3 cm zugeben, oberhalb der Taschen. Viel Freude an dem Kleid, LG Kuestensocke

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    1. Dafür war es dann leider zu spät, ich hatte ja vorher ausgemessen und sogar zugegeben, aber wenn man so selbst am Spiegel steht und das Maßband an sich runterhängen lässt ..... ich finde, auf den Fotos sieht da Kleid auch kürzer aus als in echt, weil das Handy auf einem Stuhl stand, also leicht von unten fotografiert. Danke und lieben Gruß, Anja

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  5. Das war sicher eine gute Entscheidung, das Kleid aus einem Unistoff zu nähen, denn so kommt die interessante Schnittführung viel besser zur Geltung. Ich finde die Länge sehr schön, denn man trägt im Winter ja STrumnpfhosen oder Leggins drunter, ich könnte mir das Kleid auch über einer schmalen Hose vorstellen.
    Und zum Radfahren sind so kurze Teile sehr gut geeignet, das kann ich bestätigen!
    LG Bsrbara

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  6. Große Taschen liebe ich, auch wenn sie nur Fake sind. Eine interessante Konstruktion und tolle Umsetzung.

    Liebe Grüße
    Anja

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  7. Das Kleid steht dir unglaublich gut. Vielleicht kannst du den Saum mit einem Beleg doppeln und noch 1-2 cm Länge rausholen. LG Jeanette

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    1. Ja, aber jetzt ist es fertig und 1,5 cm mehr, das ist das, was ich eingeklappt habe, ändert, wahrscheinlich auch nicht mehr viel, Hauptsache, ich fühle mich wohl und das ist so

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  8. Toller Schnitt, den kannte ich nicht, gefällt mir total gut! Vielleicht forsche ich irgendwann mal rum, bei wem die Burda Ausgabe grade ist... ;-) LG Sarah

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    1. Es gibt - glaube ich - noch einige, die das Heft haben. LG Anja

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  9. Ich mag ja Deinen Faible für avantgardistisch-anmutende Kleiderschnitte. Dein neues Kleid ist wirklich grandios! Ich denke, es war eine gute Entscheidung, den Schnitt in Uni zu nähen, damit die Details voll zur Geltung kommen. Liebe Grüße Manuela

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    1. Ja, das ist wahr, in Muster, Karo oder was auch immer kommt der Schnitt nicht so gut zur Geltung, und ein bisschen ist der Stoff ja sogar gemustert, dieses tweedartige, lg Anja

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  10. Das sieht aus wie ein Statement-Kleid. Sehr schick und Pedalieren sollte man wieder viel öfter in den Sprachgebrauch aufnehmen.

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    1. Ich glaube, das habe ich irgendwie aus Süddeutschland übernommen, keine Ahnung, lg Anja

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  11. Was für ein cooles Kleid!!! Da komme ich glatt in Versuchung, nach der Burda zu sehen :D Aber nein, ich habe noch so viel Angefangenes. Ich glaube, dass die Stoffwahl wirklich ein Hauptgewinn ist. Mit Karo kann ich mir das schwer vorstellen, da die Taschen ja bereits sehr für sich sprechen.
    Liebe Grüße
    Tina

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    1. Hi Tina, sehe das gerade erst, ja, besser erstmal das Angefangene fertig machen, der Karostoff liegt noch, lg Anja

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