Zufällig wurde ich durch eine Dokumentation auf Arte auf die Ausstellung aufmerksam. Glücklicherweise kurz bevor ich sowieso zu Besuch nach Herford fahren wollte. Ich bin also gemeinsam mit meiner Mutter, die sich immer schon für Mode- und Nähthemen interessiert hat und in den 50er Jahren als Damenschneiderin gearbeitet hat und sogar mal mit nach Paris fahren durfte, ins Museum gegangen, eine schöne Abwechslung für sie, die zur Zeit wegen der Pandemie nicht soviel erlebt.
Wie in fast allen Museen, die ich im letzten Jahr besucht habe, war es auch hier angenehm leer.
Das MARTa, geplant von Frank O. Gehry, ist auch ein eindrucksvolles Gebäude, liegt nahe am IC-Bahnhof, sehr zu empfehlen, es gibt immer wieder gute Ausstellungen, moderne Kunst, Architektur, Innenarchitektur.
Look ist mehr Kunst als Fashion, man kann eigentlich sagen, es ist Kunst aus Fashion, zum größten Teil aus alten Kleidern und Schuhen, aber es gibt auch (bearbeitete, verfremdete) Fotos und Videoinstallationen. Teilweise werden auch neue Materialien zu Kunst, gleich zu Beginn der Ausstellung ist dieser Dschungel, Anfassen erlaubt
Schautafeln erläutern die Themen Fast Fashion und Fair Fashion. Beeindruckend war ein Video "15 Stunden", in dem die Monotonie der Arbeit in einer chinesischen Nähfabrik spürbar wurde, selbst wenn man nur 10 Minuten zuguckte. Meine Mutter erinnerte sich, dass eine Nachbarin früher bei Ahlers (eine Textilfabrik aus Herford, die heute sicher in Asien herstellt, eine ihrer Marken ist Pierre Cardin) gearbeitet und den ganzen Tag Knöpfe angenäht hat. D. h., dass es derartig monotone Arbeit auch noch Anfang der 70er Jahren in Deutschland gab. Der Zusammenhang zwischen den Schautafeln, den Objekte, wo man selbst Fragen beantworten konnte und den Kunstobjekten erschloss sich mir nicht ganz. Manches stand ohne Bezug zueinander im Raum, aber vielleicht wirkt das auch auf jemanden, der sich noch nicht mit der Herstellung von Fashion beschäftigt hat, anders.
Diverse Objekte zeigten Häkel- und Strickarbeiten, verfremdet, neu zusammengesetzt, die im Endzustand wieder an Fashion erinnerten, Kopfbedeckungen und Umhänge, teils fühlte ich mich auch an die umstrickten Lampenmasten und Fahrradständer erinnert, davon gab es aber hier nichts, auch keine Fotos
Mir gefällt besonders die überdimensionierte Weste und das übergroße Hawai-Hemd gut. Think Big and so...
AntwortenLöschenDas MARTa kannte ich noch gar nicht.
Danke fürs Zeigen und die Erwähnung.
Liebe Grüße Manuela
Das ist auch so ein Aschenputtel Museum in der Provinz, außer dem Museum bietet nun Herford auch arg wenig. LG Anja
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