Mittwoch, 12. Januar 2022

Frankfurt Fashion Week - Episode 1

Zwischen abbröckelnden Fliesen und Bratenfett - B (eautiful) Ebene Hauptwache


Meine Wahlheimat ist seit der Verlagerung weiter Teile der Fashion Week aus Berlin nach Frankfurt unglaublich stolz, nun Heimat der Mode zu werden, wobei die Stadt der Meinung ist, das immer schon gewesen zu sein. Von Anfang an gab es unglaubliche Ideen, die Fashion Week in die Stadt zur breiten Öffentlichkeit zu bringen, spannend, was diskutiert wurde: ein langer Laufsteg inmitten der Zeil, einer ausnehmend häßlichen Fußgängerzone oder ein Laufsteg über den Main, z. B. der Eiserne Steg als Laufsteg (wie man dann die Modelle anschauen sollte, keine Ahnung).

Sämtliche dieser Ideen, die ich grundsätzlich total gut finde, fielen im letzten Sommer und auch jetzt im Januar der Pandemie zum Opfer. De facto gab es letzten Sommer ein paar Shows am Opernplatz und in einigen Hotels, auch noch an der ein oder anderen Location (für Besucher, die ein Ticket zu einem hohen Preis gekauft haben), es gab vereinzelt online Events und diesmal eine abgespeckte Messe in den Messehallen (für Fachbesucher). 

Diesmal hatte eine Künstleragentur die Idee, Fashion anhand von Modefotografien an den Säulen der Tiefebene einer zentralen S-Bahn Station zu präsentieren. Die Station ist ziemlich marode, der ganze Bereich (auch oberirdisch) steht vor der Sanierung, nur fehlt es noch am Konzept und vermutlich auch am Geld, betroffen sind Stadt, Deutsche Bahn mit S-Bahn Ebene und Verkehrsgesellschaft Frankfurt mit U-Bahn.

Jetzt hängen an den Säulen Modefotografien. Was sich toll anhörte, ist leider ziemlich "na ja". Zum einen stinkt es teils nach Urin oder Bratenfett (trotz FFP2 Maske) und man kann die Plakate an den Säulen nicht wirklich gut betrachten, da sie halbrund gebogen sind. Es bleibt auch niemand stehen, ich war vermutlich die Einzige, die sich die Fotografien anschauen wollte, alle anderen Menschen gehen achtlos daran vorbei. Für Fotos sind gekrümmte Wände tatsächlich nicht so gut geeignet, eigentlich auch nicht überraschend. Bei Botschaften an runden Litfasssäulen überwiegt ja der Werbecharakter, hier soll Kunst gezeigt werden, das macht einen Unterschied, vor allem bei Fotos im Querformat.




Hier auf dem letzten Foto sieht man auch, dass die Plakate nicht wirklich besucherfreundlich in Laufrichtung aufgehängt wurden. 

Ich bin gespannt, was noch kommt, habe mich für eine Podiumsdiskussion und einen Film angemeldet und es soll auch noch etwas für alle im Jumeirah Hotel geben, ich recherchiere noch.

Viele Grüße erstmal, Anja

2 Kommentare:

  1. Oh je, das ist wirklich traurig. Die Fotos werden hier zur Foto-Tapete reduziert. Das Ganze hat etwas von billigem Baumarkt-Chic... Metro kommt nicht immer cool.
    Trotzdem danke fürs Teilen. LG Manuela

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    1. Ja, manchmal muss man auch Fails teilen, vor allem wenn sie so wahnsinnig hip beworben werden, ich berichte weiter von den Events, es kann nur aufwärts gehen mit der Frankfurt Fashion Week!

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