Donnerstag, 12. Mai 2022

Im Zwiespalt (oder Quo Vadis 2)

Schon lange treibt mich ein Thema um. Im Oktober hat Manuela einen Post dazu geschrieben, mit vielen Kommentaren, die es sich zu lesen lohnt.

Im Vorfeld zur NähFrauenReise, über die ich noch berichten will, und den derzeit zum ich-weiß-nicht-wievielten-Mal stattfindenden Me Made May, poppte es bei mir wieder auf: was bedeutet mir mein Blog, wie intensiv will ich Instagram betreiben, wie "kommuniziere" ich mit anderen Frauen, die nähen?

Der Blog macht mir nicht viel Arbeit oder zumindest erlebe ich es nicht als Arbeit. Und ich lese immer noch sehr gerne andere Nähblogs. Die Fotos machen mir auch nicht viel Arbeit, aber ich bin auch nicht so pingelig, ich weiß, dass meine echten Kleidungsstücke besser aussehen als meine Fotos und das passt für mich. In Technik - sei es Kamera, Fotobearbeitung oder auch Bloglayout - mag ich einfach keine Energie stecken. Meine Energie stecke ich lieber in Stoffverarbeitung, Nähtechniken, Schnittmusterveränderung oder auch gerne in die Vorbereitung eines Treffens. Alles Dinge, die mir Spaß machen. Aber jeder ist anders und hat andere Lieblingsbeschäftigungen.

Für mich ist es auch rückblickend spannend, in meinem Nähtagebuch zu "blättern", die Entwicklung zu sehen, die misslungenen Stücke mit den Erfolgen zu vergleichen, Die Erfolge, das sind für mich die Kleidungsstücke, die ich wirklich gerne und oft trage. Sie ergeben sich meist nicht aus dem Blogpost, sondern oft zeigt sich erst danach, ein Jahr oder zwei Jahre später, ob ich etwas regelmäßig anziehe oder nicht. Das wird nie verbloggt. Als ich mir z.B. das Kleid, das ich für den Sew-Along der NähFrauenReise geändert habe, nochmal angeschaut habe, war ich sehr überrascht über die Kommentare, ich habe das Kleid wirklich nie mehr nach dem Foto angezogen. Der schwere Stoff eignete sich einfach nicht für den Schnitt, auch wenn es schön aussah. Die haptische Erfahrung fehlt auf Fotos. Da kann man noch soviel zur Stoffqualität schreiben. Das ist auch der Grund, warum ich keinen Stoff mehr online kaufe (es sei denn, ich habe eine Stoffprobe, aber auch da muss ich von einem kleinen Stück auf ein großes Stück schließen und mir vorstellen, wie dieser Stoff an mir wirkt, nicht immer einfach).

Wunderbarerweise entstehen dennoch immer wieder neue interessante Nähblogs, die ich über den Me Made Mittwoch entdecke (eine Frau hat sogar einen Blog im Vorfeld der NähFrauenReise begonnen). Nähblogs sind eine Nische, die jedoch immer kleiner wird. Das merkt man auch daran, dass beim Me Made Mittwoch zunehmend Instagram Beiträge verlinkt sind (die kann ich auf dem Rechner oft nicht öffnen, das ist mir aber inzwischen egal), auf dem Handy mag ich mir die Beiträge nicht anschauen, dort kann ich weder die Texte vernünftig lesen noch die Fotos gut anschauen, das wäre wie früher beim Arzt im Wartezimmer oberflächlich durch eine der ausgelegten Frauenzeitschriften blättern und quer lesen.

Und genau das ist Instagram. Nun sind seit dem letzten Wochenende die Beiträge (vermutlich aufgrund eines Updates) bei Instagram noch schlechter lesbar, die Fotos sind in einen farblich passenden Hintergrund gelegt und der Text bewegt sich ins Foto - was soll das? Vielleicht habe ich auch eine falsche Einstellung, aber wie schon geschrieben, Technik umtreibt mich nicht. 

Ich habe vor 2 oder 3 Jahren einen Instagram Account meiner Tochter (der eigentlich um die Hündin ging) "bekommen" und für den Me Made May genutzt. Me Made May funktioniert nur über Instagram. Das war spannend, faszinierend, international, schnell. Aber auch sehr viel. Zuviel. Viele Bilder, wenig Informationen. Da ich überwiegend nach Zeitschriften nähe, habe ich auch nicht soviel davon, dass ich bei Instagram ein Modell suchen kann und mir anschauen kann, wie es dann an unterschiedlichen Frauen vernäht aussieht. Bestimmte Burdamodelle sind bei Instagram nämlich unauffindbar.

Aber ich habe auch gemerkt, dass sich die Community verlagert hat. Dass es eine Nähcommunity völlig ohne Blog gibt. Mit dem ersten Online Nähtreffen vor etwa einem Jahr, das über Instagram kommuniziert wurde, habe ich angefangen, Instagram etwas mehr zu nutzen. Aber - ehrlich gesagt - der Mehrwert für das Nähen hat sich mir nicht erschlossen. Für die Kommunikation in der Nähcommunity hingegen hat Instagram einen Mehrwert, da werden viele Stories gepostet, Bilder gezeigt, Fragen gestellt, Likes vergeben (aber gucken die sich das wirklich an?) schnell beantwortet, alles sofort sichtbar, keine Zeitverzögerung. So wie es in unserer schnelllebigen Welt ist. Das ist aber auch anstrengend oder kann anstrengend sein. Und zeitaufwändig. Außerdem gehen die Grenzen von öffentlich zu privat schnell verloren. Mit einem privaten Instagram Account kann man schwer an der Kommunikation partizipieren, sofern man nicht bereits integriert ist. Manche öffentlichen Accounts posten jedoch soviel Privates, dass ich verwundert bin. Ein Eldorado für Stalker. Aber vermutlich ist das auch unsere Welt, denn in der Bahn oder sonstwo werden ja auch am Mobiltelefon sehr private Dinge besprochen und der ganze Wagen kann mithören. 

Ich bin kein Profi, ich habe auch nicht vor, in meinem nächsten Leben Influencer zu werden. Ich werde weiterhin das machen, was mir Spaß macht. Manchmal ist es nicht so einfach, das herauszufinden. Instagram macht mir jedenfalls wenig Spaß. Und mit diesem komischen Update werde ich auch dem Me Made May nicht mehr so folgen wie noch vor einer Woche. Ich mache weiterhin ab und zu Fotos, aber zeige sie am Ende auch hier im Blog - wie in jedem Jahr.

Der Zwiespalt zwischen Instagram und Blog hat sich vor der NähFrauenReise noch verstärkt, ich habe das Treffen bei den Locations, wo wir waren, als Bloggertreffen angekündigt, aber die wenigsten Teilnehmerinnen haben noch einen Blog, einige hatten früher einen und ganz viele haben nur Instagram. 

Wie gehe ich damit um? Ist ein Blog noch zeitgemäß? Soll ich beides parallel betreiben (das machen fast alle, die noch einen Blog haben)? Und im aufwändigsten Fall eine Story und einen Post machen, um auf einen Blogpost aufmerksam zu machen. Nein, das ist mir wirklich zuviel Arbeit. Und mir ist klar geworden, dass mir egal ist, wenn dann eben nur einige wenige "alte" Leserinnen den Blog finden, ich will ja kein Influencer sein. Falls irgendwer, dem ich auf Instagram folge, dies liest, meine Likes werden selten, ich werde auch nicht mehr so oft hinein schauen. Aber ich bin mir jetzt darüber klar geworden, wo ich Prioritäten setze. 

In diesem Sinne, sommerliche Grüße aus Frankfurt

Anja


P.S. Das Foto oben, das mich auf dem Weg zeigt, verdanke ich übrigens Jeannette, die erst nichts, dann Instagram und erst dann einen Blog hatte. Es gibt eben viele Wege. Kontakte findet man auf all diesen Wegen.

 

20 Kommentare:

  1. Liebe Anja, bleib beim Blog und benutze Instagram wie es dir passt. Instagram war für mich ein einfacher Einstieg, da ich nicht so der grosse Schreiber bin. die vernetzung wird sich vermutlich immer mal wieder ändern, aber missen möchte ich Sie nicht.. LG Jeanette
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    1. Der Blog ist mir wirklich wichtiger, beides überfordert mich, danke für deinen Kommentar, lg Anja

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  2. Liebe Anja,
    Du hast so recht. Burda Schnitte finde ich dort auch niemals. Mittlerweile denke ich tatsächlich auch über einen Blog nach. Ich dachte immer das ist technisch kompliziert, das ist aber wohl doch nicht so.

    Ich lese weiterhin deine tollen Beiträge.

    Liebe Grüße
    Iris

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    1. Danke, Iris, es ist wahrscheinlich Gewohnheit - ich finde manches bei Instagram komplizierter ...liegt vielleicht am Alter... lg Anja

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  3. Hallo Anja
    Ich stehe gerade vor ähnlichen Entscheidungen und überlege ob es sich noch lohnt meinen Blog weiter zuschreiben .Allerdings ist das Projekt was ich nähtechnisch geplant hab , textmäßig zu gross für IG und anderenfalls für alle anderen nicht interessant genug um mir die ganze Arbeit zu machen .
    Ich wünsche dir weiterhin viel Spaß und Erfolg .VG Kerstin

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    1. Ich finde auch, bei Instagram schwierig, die langen Texte, die manche schreiben, zu lesen. Es ist letztendlich immer eine Frage, was macht Arbeit, mir macht Instagram irgendwie mehr "Arbeit" als der Blog, aber das hat sicher mit mir zu tun. LG Anja

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  4. Da bin ich aber froh, dass Du Dich zugunsten des Bloggens entschieden hast, i. d. R. geht diese Abwägung ja für Instagram aus, es sei so viel praktischer... Schön mal eine andere Meinung dazu zu lesen. Spannend, dass sich Burda-Schnitte auf Instagram nicht finden. Hast Du eine Erklärung dafür? Und was den Stoffkauf vor Ort betrifft, da bin ich ebenfalls ganz bei Dir, andererseits muss man schon einräumen, wir wohnen diesbezüglich auch recht privilegiert. Der Laden mit den Stoffrollen bis unter die Decke war toll! Schön übrigens, Dich endlich mal getroffen zu haben. Liebe Grüße Manuela
    P.S. Danke für die Erwähnung.

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    1. Ja, ich schleppte das ganz verstärkt vor dem Treffen vor mir her und habe gemerkt, wenn ich Instagram "richtig" angehen will, muss ich da Zeit investieren und beides, nein, danke. Fand es auch schön, dich getroffen zu haben, hoffe, du hast auch in Paris schöne Stoffläden entdeckt, sicherlich, keine Frage. LG Anja

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  5. Hallo Anja,
    wollte gerne meine Gedanken zum Thema dalassen. Ich lese jetzt deinen Beitrag, weil du auf Instagram darauf hingewiesen hast. So mache ich das oft. Blogs lese ich seit Anbeginn der Zeiten und wollte immer selbst einen machen. Früher als die Kinder klein waren hab ich die wenige Zeit lieber zum Nähen genutzt, heute weiß ich nicht ob sich Bloggen noch lohnt. Obwohl mir Romane durch den Kopf gehen, die ich über jedes Projekt schreiben könnte. Ich wäre vermutlich zu perfektionistisch mit Layout und Grafik, weil mich eben auch das daran so interessiert.
    Früher habe ich mit feedly regelmäßig meine Lieblingsblogs gelesen, das ist eingeschlafen. Ich lese gern noch Blogs, wenn ich mehr Informationen über etwas spezielles suche oder eben auf Instagram jemand auf ein interessantes Thema hinweist. Schade, wenn du es nicht mehr tun möchtest aber das ist natürlich deine Entscheidung.
    Auf Instagram hatte ich endlich die Möglichkeit zum Vernetzen, zum Austausch und Teil der Community zu sein. Und ich habe das Treffen in Frankfurt sehr genossen und hab mich gefreut dich kennengelernt zu haben.

    Liebe Grüße
    Anja

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    1. Liebe Anja, danke für deinen Zeilen, ich bleibe ja bei Instagram, nur werde ich eben die Sachen wieder trennen wie früher, vielleicht bin ich diesbezüglich zu sehr ordnungsliebend, aber der Mischmasch in meinem Instagram Account gefiel mir nicht und zu Nähen und Mode möchte ich einfach mehr sagen, als bei Instagram. Dort weiterhin schöne Fotos von Ausflügen usw. Das Vernetzen bei Instagram ist ein Vorteil, ja, eindeutig. LG Anja

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  6. Liebe Anja, vielen Dank für Deinen interessanten Beitrag. Ich teile Deine Gedanken unbedingt und habe beim Lesen innerlich bei jedem Absatz aufs neue genickt- Du hast einfach recht. Allerdings ziehe ich für mich daraus andere Konsequenzen. Insta ist nur ein Bilderbuch- klar, aber man kann ja auch mal ein Bilderbuch betrachten. Ausführliche Informationen über Nähprojekte findet man selten- manchmal aber dann doch, da lohnen sich manche englischsprachigen Accounts. Datenschutz kann man vergessen, klar, ist ja Facebook- also lieber nicht zu persönlich werden.
    Ich konsumiere Instagram als schnelle Ablenkung zwischendurch, vielleicht wirklich wie die Zeitschrift beim Frisör, ich weiß um diesen Konsum und denke , ich kann damit umgehen.
    Und für den direkten Kontakt, auch grade mit der englischsprachigen Nähwelt, ist Instagram ja schon gut geeignet. Mein Computer erlaubt mir interesanterweise jetzt auch ein Posten auf Instagram direkt, das mußte ich früher immer vom Handy aus machen. Vielleicht der Effekt des gleichen Updates, das Deine Instagram-Lesbarkeit behindert? Du merkst schon, ich habe von der Technik auch keine Ahnung.
    Aber natürlich hängt mein Herz auch mehr an meinem Nähblog. Nur hier kann ich ja meine Lust am Schreiben auch austoben. Und ich finde es auch immer nett, wenn die wenigen Bloggerinnen auf Insta ihre Beiträge ankündigen, sonst kriege ich das oft nicht mit.
    Liebe Grüße
    Barbara

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    1. Hi Barbara, das Lesen bei Instagram ist für mich auch o.k. bzw. eigentlich Bilder gucken, ich will nur selbst nicht doppelt Bilder und Texte im Blog und bei Instagram posten, vielleicht ist das nicht klar rüber gekommen, das macht mir zuviel Arbeit, da konzentriere ich mich lieber auf den Blog, zum Posten von Nähcontent Blog, zum Posten von anderem Instagram, so wie ich es früher bis vor einem Jahr oder so gehandhabt habe, du darfst dir gerne meine Ausflugsbilder angucken :-), lg Anja

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  7. Während dem Lesens deines Artikel war ich ehrlich gesagt sehr angespannt, weil ich mir Sorgen gemacht habe, bald wieder einen verwaisten Blog in meiner Leseliste zu haben. Jetzt bin ich sehr erleichtert und freue ich mich, dass du weiterhin Bloggen willst. Das freut mich sehr! Herzliche Grüße :)

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    1. Liebe Tina, und ich habe sogar vor ein paar Tagen meine blogroll nochmal überarbeitet, es gibt doch noch einige lesenswerte Blogs, es gibt nur diese Bubbles, bei Muriel sind es mehr Leute von Instagram, beim Me Made Mittwoch noch etliche Blogs und wer weiß, was es sonst noch so im www gibt, lg Anja

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  8. Liebe Anja, wie schön, dass du deinen Blog nicht aufgibst. Mir geht es ganz wie dir: Ich habe zwar einen Instagram-Account, treibe mich aber nur selten dort herum. Ich nutze ihn, um auf meine Blogposts aufmerksam zu machen. Auch wenn ich in letzer Zeit weniger Zeit investiere: Meinen Blog möchte ich nach wie vor nicht aufgeben! Nur hier kann ich Projekte in ihrer Breite beschreiben, nur hier bekomme ich substanzielle Kommentare. Dass so viele zu bloggen aufgehört haben, stört mich nicht. Meine "Bubble" rund um den MeMadeMittwoch und die Stoffspielereien bloggt weiter. Bloggen udn Handarbeiten ergänzen sich bei mir und reichen mir die Hand. Und ich lese in letzter Zeit immer öfter bei Bloggerinnen, die zwischendurch aufgehört haben, dass sie wieder anfangen. Schön ist das. Und eine ganz unabhängige Welt. Wenn Insta und Facebook stundenlang, habe ich immer noch meinen Blog und ein unabhängiges Netzwerk. Das schätze ich sehr.
    Liebe Grüße, Gabi

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    1. Ja, das sehe ich genauso, kurioserweise ist heute Morgen zum allerersten Mal mein Blog ausgefallen, aber ging dann wieder, lg Anja

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  9. Wenn Insta und Facebook stundenlang AUSFALLEN, habe ich immer noch meinen Blog

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  10. Hi Anja,

    vielen Dank für diesen interessanten Einblick in deine Gedanken rund um deinen Blog und Instagram.
    Gerne schreibe ich Dir zu dem Thema meine Perspektive.
    Mein Blog macht mir schon einiges an Arbeit, was aber daran liegt, dass ich entschieden habe diese selbst zu betreiben und man sich dann nicht einfach zurücklegen kann und "nur" Texte schreibt. Das passt aber so für mich.
    Auch von den reinen Texten her steckt in einem Blogpost um einiges mehr Arbeit und Zeit als ich für einen Instagram Post investiere. In der Regel ist der Instagram Post die Kurzvariante des Blogposts. Die Fotos kann ich dort „wiederverwenden“ und die Story mit dem Hinweis auf den Post + Blog dauert inzwischen keine Minute mehr.
    Ich schätze es sehr, dass es so aktive Blogleserinnen wie Dich gibt, die beständig bei mir kommentieren, dass ich nicht völlig das Gefühl habe meinen Blog nur für mich zu betreiben.
    Bei Instagram hingegen erhalte ich für den dazugehörigen Post um einiges mehr Rückmeldungen, obwohl ich da nicht viel Infos liefern kann wegen der Begrenzen Zeichenanzahl.
    Teils merke ich an den Rückmeldungen auch, dass der Blogpost gelesen wurden und der Kommentar dann auf Instagram hinterlassen wurden. Das finde ich es immer etwas schade. Schließlich könnte Instagram jeder Zeit weg sein und damit auch alle Kommunikation, die auf der Plattform stattgefunden hat. Der Blog hingegen gehört mir und solange ich gut ihn aufpasst, kann mir keiner die Informationen und den Austausch wegnehmen.
    Ich habe aufm Blog alle Kommentar“hürden“ entfernt und es reicht inzwischen einen beliebigen Namen und (fake) Emaildadresse anzugeben um zu kommentieren. Es hat sich dadurch aber nicht viel geändert.
    Für mich selbst wollte ich die Informationen, die mein Blog mir bietet, nicht missen. Ich habe diese Woche meinen 11. Bloggeburtstag und somit bildet er nicht nur fast meine komplette Näh-Zeit ab, sondern auch das Entstehen von etlichen wundervollen Freundschaften und Begegnungen.
    Instagram ist für mich trotz allem eine inzwischen nicht mehr wegzudenkende Kommunikations- und Austauschplattform mit anderen Nähenden. Die neue Oberfläche mit den von Dir beschriebenen neuen Features ist bei mir (zum Glück) bisher nicht angekommen. Wird aber nur eine Frage der Zeit sein. Ich schätze den schnellen und unkomplizierten Austausch über Ländergrenzen hinweg sehr.
    Was die Schnittmustersuche angeht, ist es bei mir genau andersherum als bei Dir. Ich nähe inzwischen keine Schnitte mehr aus Zeitschriften und kann deswegen die Suchfunktion über die Hashtags sehr gut nutzen, um mir Informationen zu Schnittmustern und genähten Varianten einzuholen. (Teil 2 folgt)

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  11. Teil 2:

    Zum Me Made May: ganz früher lief dieser über die Blogs. Das war für mich damals mit den technischen Möglichkeiten von Blogger (meiner damaligen Blogplattform) und den Fotos von der Spiegelreflexkamera aber ziemlich nervig und aufwendig. Zum Glück hab es dann eine andere Plattform, ich glaube es war Flickr, das war etwas stressfreier und irgendwann wandert dann die Beiträge mit zunehmender Popularität rüber zu Instagram. Für den MeMadeMay finde ich Instagram von all den Plattformen am stressfreisten. Zu nicht verbloggten Kleidungsstücken gibt es bei mir zusätzlich zum Instagrampost einen Blogpost. Ich denke im nächsten Jahr bin ich wieder mit dabei.
    Was ich vermisse an der alten „Blogger“Zeit sind all die schönen Sew-Alongs und gemeinsame Aktionen. Das war jeweils eine große Motivation für mich. Gefühlt gibt es inzwischen diese in meiner Näh-Bubble nur sehr sporadisch und dann passt es für mich vom Thema oft nicht. Ja, ich weiß, wenn ich wollte, könnte ich einfach selbst was organisieren, aber es gibt einfach nicht mehr genug Blogger, die dann auch noch meine Interessen an Themen teilen. Wenn man Geld für ne Linkliste ausgibt und dann nur ne Handvoll dabei ist, ist das schon schade. (Zur Klarstellung: das war jetzt nicht auf den Frankfurt Sew-Along bezogen, da fand ich die Beteiligung angesichts der Anzahl an Leuten, die beim Treffen dabei waren echt gut).
    Zu deinen Gedanken " Ist ein Blog noch zeitgemäß?" - für mich lautet die Antwort ja definitiv, aber es funktioniert für mich nur in Kombination mit Instagram. Das fand ich eine Zeitlang etwas frustrierend aber inzwischen sehe ich auch die Vorteile der Kombination aus beiden Welten.
    Lieber Gruß,
    Muriel

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    1. Was für einen ausführlichen tollen Kommentar, liebe Muriel, ja, ich stimme dir in ganz vielem zu, ich habe auch gemerkt, als ich den Instagram Account hatte und offen hatte für alle, dass mehr Leute auf den Blog finden, aber ich will einfach nicht alles doppelt machen und so reduziere ich Instagram für mich wieder auf das, was es vorher war. Vielleicht will ich auch das Alte nicht aufgeben und bin nicht so veränderungsfähig wie man heute in der schnelllebigen Zeit sein muss, keine Ahnung. Die Dinge müssen Spaß machen, das ist das Wichtigste und Schreiben macht mir Spaß, Texte lesen auch, deswegen lese ich auch meist deinen Blogbeitrag bevor ich dann sehe, dass du auch bei Instagram was dazu hast, inzwischen habe ich das System aber kapiert, lg Anja

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