Nächstes Wochenende ist das Nähfrauen-/Bloggertreffen hier in Frankfurt. Ziel des gemeinsamen Sew-Along war Nachhaltigkeit. Dazu hatte ich einige Ideen, ich habe auch ein Kleid geändert, bin aber mit dem Ergebnis nur semizufrieden. Da am Sonntag eine gemeinsame Abschlussfotoaktion geplant ist, poppte bei mir die Angst auf, nichts anzuziehen zu haben. Das ist natürlich totaler Quatsch. Kurzfristig habe ich letzten Sonntag noch eine vor langer Zeit gemeinsam mit diesem Stoff gekaufte Seide angeschnitten und beim gemeinsamen virtuellen Montagsnähen fleißig genäht, gestern dann weiter genäht und gerade eben schnelle Fotos gemacht. Nachhaltig haben wir definiert auch durch Vernähen von Stoffen aus dem Bestand. Die Suche nach Schnittmuster und mindestens dreimaliges Durchblättern meiner Heftsammlung hat zu zwei potentiellen Schnitten geführt. Den einen hätte ich noch kopieren müssen (mein Kopierpapier ist leider komplett verbraucht), der andere war kopiert und ist mehrfach genäht worden. So kam es zur Auwahl des Aybikleides aus Burda 7/2020.
Nun finde ich es eigentlich langweilig, den gleichen Schnitt zum dritten Mal zu nähen, andererseits sind alle Änderungen bereits bekannt und erprobt. Gerade bei hochwertigem Stoff kann es sonst Überraschungen geben (ich nähe ja nie Probeteile, bin dazu einfach zu faul). Hier musste ich nur die Nahtzugaben wegen der französischen Nähte ändern. Bedauerlicherweise habe ich mich verrechnet und am Ende passte das Taillenband hinten nicht an das fertige Rockteil. Oben wird gekräuselt, nun habe ich unten auch ein paar Kräusel eingebaut, wer den Schnitt kennt, weiß, dass die nicht dahin gehören, ansonsten stört es mich nicht.
Das Kleid fällt durch den leichten fluffigen Stoff ganz anders als die Vorgängermodelle, damit habe ich gerechnet, das ist ok so. Dadurch sieht es eben doch wie ein anderes Kleid aus. Die Belege oben muss ich noch händisch mit einigen Stichen befestigen. Der Saum ist noch nicht gemacht. Für einen feinen Rollsaum brauche ich maximale Konzentration. Da geht also noch ein bisschen von der Länge runter, aber nicht mehr viel. Burda gibt übrigens für das Kleid 3,65 m an, ich bin mit 2,70 ausgekommen und habe den Rock noch verlängert. Allerdings habe ich das rückwärtige Rockteil diesmal nicht im Bruch zugeschnitten, sonst hätte es nicht gereicht. Die Ärmel sind auch evtl. ein oder zwei cm schmaler geworden.
Unter dem Kleid trage ich auch eines meiner nie getragenen Unterkleider, dieses goldene war mein erstes, aber ich brauche sowas eigentlich nicht. Schnitt ist ein Slipdressschnitt aus einer Burda, habe ich nie verbloggt. Sorry.
Fazit 1: Ich besitze nun zwei Seidenkleider und eine Seidenbluse, die ich voraussichtlich fast nie tragen werde. Das ist nicht sehr nachhaltig. Aber damals als ich den Stoff gekauft habe, wollte ich auf dem nächsten Level nähen und das Material ausprobieren. Crepeseide (wie diese) lässt sich besser schneiden und vernähen als Satinseide. Trotzdem passt das Material nicht in meinen Alltag. Schon, wenn ich auf einer Bierbank sitze, habe ich Angst, dass es Fäden zieht. Beim Fahrradfahren bin ich supervorsichtig und achte drauf, dass nichts in die Speichen kommt. Der Hund darf mich auf keinen Fall anspringen usw., das nervt alles in allem. Ich werde sicher keine Seide mehr kaufen. Ah, da fällt mir ein, ich besitze noch zwei ältere Röcke aus Dupionseide, die ist nicht so empfindlich und passt besser in mein Leben.
Fazit 2: Mit dem geblümten Stoff, den ich unbedingt haben wollte und bei Maxlau auf Instagram (kann das Bild irgendwie nicht einfügen) entdeckt habe, entwickele ich die gleichen Bauchschmerzen wie mit dem geblümten geänderten Kleid/Rock. Es hat etwas omamäßiges. Vermutlich hat sich mein Geschmack doch auf klare Linien, graphische Muster, uni geändert. Die tiefgrüne Farbe gefällt mir auch nicht mehr so gut wie vor 2 Jahren als ich sie gekauft habe. Gut, dass ich beschlossen habe, mein Stofflager abzubauen und (möglichst) keine Stoffe mehr auf Vorrat zu kaufen.
Fazit 3: Ich weiß immer noch nicht, was ich dann am Sonntag anziehen werde.
Und nun verlinke ich diesen Post noch rechtzeitig zum Me Made Mittwoch, wo auch Ina ein nicht ganz fertiges Teil zeigt.
Viele Grüße, Anja
Schade, schade, dass du das neue Kleid als Kompromiss empfindest und ihm eher ablehnend gegenübersteht.
AntwortenLöschenIch kann dich durchaus verstehen; empfindliche Stoffqualitäten würden eher auch nicht in mein Leben passen, jedenfalls nicht von Kopf bis Fuß und ich kenne das auch von mir, dass Farb- und Mustervorlieben sich ändern.
Dennoch, du hast ein sehr schönes Kleid genäht, das ich auch nicht als altmodisch empfinde, aber du musst dich natürlich wohlfühlen.
LG von Susanne
Genau, recht hast, vielleicht wird es irgendwann etwas mit dem Kleid, im Moment scheine ich einen anderen Style zu haben, lg Anja
LöschenOhhh was für ein tolles grünes Kleid. Das würde ich so gern selber tragen. Vielleicht findest Du doch noch passende Gelegenheiten für dieses tolle Teil. LG Kuestensocke
AntwortenLöschenDanke, ich warte mal ab ..... wir werden sehen, lg Anja
AntwortenLöschenIch finde es sehr interessant, wie wir alle anscheinend intuitiv irgendein Muster bevorzugen. Für mich ist das ein wunderschönes Kleid, ich mag das Muster und finde auch, das es Dir gut steht. Aber für Dich scheint es nicht stimmig an Dir zu sein. Omamäßig ist das Muster sicher nicht (wobei ich Oma absolut als Kompliment auffasse, seit ich seit einigen Monaten selbst Oma bin, erzähle ich Dir mehr am Wochenende). Auf Seide muß man sicher mehr aufpassen als auf Baumwolle, aber letztendlich ist es ja alles nur Stoff, wir könnten reparieren. Und für eine tolle Ausstellung, Museumsbesuch od. Ähnliches ist das Kleid sicher gut geeignet. Also ich finde es toll!
AntwortenLöschenLG Barbara
Ganz lieben Dank, vielleicht habe ich auch zuviel Auswahl an Kleidern inzwischen.... ich weiß es nicht, freue mich jedenfalls sehr auf Nähgespräche, lg Anja
LöschenDas Kleid sieht toll aus. Besonders gut gefällt mir der Stoff! Schade, dass der Stoff so empfindlich ist. Mir wäre das für den Alltag auch nichts. Da brauche ich auch praktische Sachen. Anlässe zum Aufbrezeln sind ja auch nicht so oft, aber einer wird sich schon finden. ;)
AntwortenLöschenLG Nadine
Vielleicht muss ich mir mehr Anlässe schaffen, danke für deine Einschätzung, lg Anja
LöschenAlso, ich finde das Kleid auch ausgesprochen schön! Wäre mein absolutes Beuteschema, wenn du es also nicht anziehen magst, dann würde ich mich am Tauschtisch auf die Lauer legen :-)
AntwortenLöschenUnd omamäßig ist das Muster keinesfalls!
Vielleicht findest du doch mal Gelegenheit, es anzuziehen, ohne Angst haben zu müssen, dass es kaputt geht: Museum, Theater, Feier, Bloggertreffen.
Bis bald, ich freu mich!
Liebe Grüße
Christiane
Ich gehe in mich zu den Anlässen, bis bald, lg Anja
LöschenHa, das Kleid wirkt auf mich eher modern, modisch, tragen grade alle, z.B. mit Jeansjacke drüber. Hat auch was Japanisch schlichtes finde ich.. Vielleicht schnackelt es ja noch... LG Sarah
AntwortenLöschenHej, ja, Jeansjacke, es schnackelt, die Kombi machts, daaanke!!!
LöschenEin wunderschönes Kleid, dass dir sehr gut steht. Vielleicht freundest du dich damit ja doch noch an. Ich finde Seide übrigens gar nicht so empfindlich. Habe einige Kleidungsstücke aus Seide die ich regelmäßig im Alltag trage und die so gut wie keine Abnutzungserscheinungen zeigen. LG Julia
AntwortenLöschenIch glaube, dann sollte ich sie einfach tragen und mir weniger Gedanken machen, danke für deine Einschätzung, lg Anja
LöschenOh, ich hab mich direkt in den Stoff verliebt. Genau so einen suche ich gerade verzweifelt, allerdings eher aus Viskose. Muster, Farbe, perfekt.
AntwortenLöschenIch finde es auch sehr trendig, da solche leichten Stoffe mit viel Blumen ja sehr aktuell sind.
Ich hoffe daher, du gibst euch noch eine Chance.
LG Miriam von Mein Lebensspiel
Ich habe den Stoff vor mehr als 2 Jahren bei einem holländischen Textilversand gekauft, wo ich tatsächlich nur einmal gekauft habe, ich erinnere leider nicht den Namen, ich denke aber nicht, dass es den Stoff noch gibt. Tatsächlich gebe ich dem Kleid heute eine Chance, mit Jeansjacke und Sneakern, wunderbar, danke für deinen Kommentar, viele Grüße, Anja
LöschenHallo Anja, ich finde auch, dass Du da ein ganz tolles Kleid genäht hast. Ich meine zum Thema Alltagstauglichkeit, warum soll man sich nicht jeden Tag schön anziehen und in Seide gut fühlen?? Das ist so ein tolles , angenehmes Material.Und bevor das Kleid in den Untiefen des Kleiderschranks vergessen wird, sollte man es anziehen, wann immer man mag. Dann hält es halt nicht ganz so lange, aber man hat Spaß daran gehabt...
AntwortenLöschenIch war heute mal wieder in Holland, und da trägt man so ein Schmuckstück mit einer groben Strickjacke (giftgrün? Pink?)und ganz derben Boots oder Sneakern.
Liebe Grüße
Fummelfitze
Du hast eigentlich wirklich Recht, vielen Dank, ich werde es jetzt wirklich anziehen, lg Anja
LöschenHallöchen,
AntwortenLöschenschade, dass das Kleid und Du bisher keine Freunde geworden seid. Vielleicht gibst Du dem Kleid noch eine Chance, evtl. kombinierst Du das Kleid mit einer Jeansjacke oder einem Blouson, sofern Du so eine Jacke in Deinem Schrank hast- eben ganz lässig.
Mir gefällt das Kleid auch ziemlich gut, kann Dich aber gut verstehen... Wenn man sich verkleidet vorkommt, hilft auch der schönste Stoff nicht.
LG
Sandra
Ich glaube wirklich mit dieser Kombi, Jeans, grobe Jacke, Sneakers wirkt es ganz anders als frisch angezogen, noch nicht ganz fertig vor dem Spiegel, ich hatte es heute den ganzen Tag an und habe mich tatsächlich wohl gefühlt, danke und viele Grüße, Anja
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