Vergangenes Wochenende war ich bei einem internationalen Sewing Event: Milanfrocktails, darüber berichte ich noch.
Ich hatte eigentlich nicht vor, mir noch etwas extra zu nähen, da mein Kleiderschrank gut gefüllt ist, einige festliche Sachen habe ich auch. Aber für eine Cocktailparty auf einer Dachterasse im Juni in Italien bei zu erwartenden hochsommerlichen Temperaturen, wäre klassische Abendgarderobe sowieso fehl am Platze.
Im Vorfeld des Events gab es eine WhatsApp Chatgruppe, einige besonders ambitionierte Sewistas haben sich für den Aufenthalt nicht nur Cocktailkleider genäht, sondern auch daydresses. Die Wetterprognose deutete auf große Hitze hin. Ich hatte 4 Tage in Mailand geplant. Während meiner Ferien im Mai bin ich bei hohen Temperaturen mit den Seidenkleidern supergut zurecht gekommen und in einer Gruppe von lauter Frauen, die selbst nähen und jeden Tag etwas anderes anziehen, wollte ich nicht die Ausnahme bilden. Also: warum nicht auch noch ein spontanes daydress nähen?Ich hatte mir aus den neuen La mia Boutique Heften einen Schnitt ausgesucht, 1,3 m waren dafür vorgesehen. Da der Stoff ganz unten an der Schnittkante eine kleine Verschmutzung hatte, wurden großzügige 1,4 m geschnitten. Zuhause saß ich dann am vorletzten verregneten Wochenende vor dem Heft und hatte wenig Lust, den Schnitt zu kopieren. Ich erinnerte mich an mein schönes Kleid vom letzten Jahr, dessen Schnitt bereits vorlag und das auch in etwa die gleiche Stoffmenge benötigt. Der Stoff war dann schon ziemlich knapp, der Schal ist schmaler geworden als im Original und gestückelt, die Schrägbänder musste ich nicht stückeln. Das Kleid ist allerdings einen Tick schmaler als das letztes Jahr genähte, sonst hätte es nicht (gegengleich) auf den Stoff gepasst. Aus den Resten, Foto oben, habe ich noch ein Scrunchie gemacht. Der Stoff ist damit quasi komplett verbraucht worden.
Die Seide ist etwas dünner und flutschiger als die von Max Mara, ließ sich aber super vernähen, ich musste diesmal nichts an der Nähmaschine verstellen. Habe wie üblich französische Nähte mit Microtexnadel und Geradstichplatte genäht. Die noch dünnere Seide war perfekt für Temperaturen um die 35 Grad, bei denen ich viel unterwegs war. Man sieht am Ende des Tages (vor dem Abend) die Knitterfalten auf dem Bild oben.
Dadurch, dass ich nur sehr dünne, sehr leichte Kleidung dabei hatte, die sich untereinander kombinieren ließ, reichte auch mein Easy Jet Handgepäck aus. Sogar um im Stoffladen noch 3 zauberhafte (ebenfalls leichte, dünne) Stoffe zu kaufen (und ein paar andere kleine Mitbringsel, der Daypack war bei der Rückreise jedenfalls knallevoll).
Zusammenfassung:
Schwierigkeit: einfach und schnell, da es ein Wiederholungskleid ohne große weitere Anpassungen war
Kosten: 1,3 m Seide für ca. 54 Euro von JP Export, Knöpfe, Garn usw. aus dem Bestand
Zeitaufwand: 1 Tag, Schnittmuster war schon kopiert, Handsaum hat vermutlich am längsten gedauert
Ich habe das Kleid den ganzen Tag gerne getragen und mich damit bei der Hitze perfekt gekleidet gefühlt. Unten eine Aufnahme vom Stoffladen, wo wir den Verkäufer geben haben, ein Gruppenfoto zu machen: lauter super gekleidete Damen.
Sommerliche Grüße, inzwischen aus Frankfurt
Anja
Das Kleid ist der Hammer, superschick, und von den Frauen auf dem Foto finde ich, bist Du am besten angezogen.
AntwortenLöschenLiebe Grüße, Stefanie
Man sieht nicht alles im Detsil, das interessanteste und kreativste Outfit war jedenfalls das Lemon Ding vorne mit der passenden Kopfdeko, alles upcycling und der grüne Zweiteiler hintere Reihe such sehr elegant. LG Anja
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