Dieser Blogpost erscheint als Gastbeitrag bei
Crafteln. Der Vollständigkeit halber, stelle ich ihn auch hier online.
Das TipTop von letzter Woche ist ein schlichtes Basic Oberteil, das einem Oberteilgrundschnitt nahe kommt.
Der Nähprozess ist sehr einfach gehalten, von daher werden die Säume jeweils nur umgeklappt. Das gefällt mir am Ausschnitt nicht, weswegen ich in meiner Version hinten und vorne einen Ausschnittbeleg ergänzt habe. Zum einen habe ich dann keine Naht am Ausschnitt, zum anderen ist der Ausschnitt verstärkt und liegt besser, sieht besser aus.
Und zwar geht das folgendermaßen:
Ich habe 2 (oder 3, aber eigentlich kann man den hinteren Beleg in einem zuschneiden und muss ihn nicht an der mittleren Rückennaht teilen, also 2) zusätzliche Teile aus meinem Stoff zugeschnitten. Weitere 2 Teile habe ich aus aufbügelbarer Vlieseline (die in etwa die Stärke meines Stoffes hat) zugeschnitten. Die Schnittteile ergeben sich (in der Skizze unten in Rot) aus den Schnittteilen des TipTop.
Unten die Schnittteile des TipTop, die Schnittteile und die Belege sind rot markiert, sie können hinten zusammen im Stoffbruch zugeschnitten werden.
Zusätzlich werden die grünen Schnittteile aus Vlieseline zugeschnitten. Dabei lasse ich an allen Rändern einen kleinen Rand. Die Vlieseline wird dann auf die beiden Stoffteile auf die linke Seite (im folgenden Belege) aufgebügelt. Dabei drückt man das Bügeleisen auf die Teile und schiebt es nicht hin und her. Anschließend müssen die bebügelten Belege erkalten.
Wenn das TipTop fast fertig ist (also laut Anleitung an der Stelle, wo ich den Ausschnitt säumen soll), nähe ich mein hinteres und mein vorderes Belegteil an den Schulternähten rechts auf rechts zusammen und bügele diese Naht auseinander.
Beim Beleg wird viel gebügelt und meines Erachtens hängt es vom sehr ordentlichen Bügeln ab, ob der Beleg hinterher schön innen bleibt und nicht nach außen klappt. Auch wenn ich Bügeln nicht sehr liebe, richtig ist: Gut gebügelt ist halb genäht!
Der zusammen genähte Beleg wird jetzt rechts auf rechts auf den (laut Anleitung vorher mit einer Stütznaht versehenen) Ausschnitt gesteckt, erst an der Schulter, dann zu den Mitten hin, wenn es nicht ganz passt, schiebt man die Kanten so, dass es passt. Ganz notfalls (dann hat man die Stücke wahrscheinlich nicht gut vom Schnitt abgepaust und nicht identisch zugeschnitten) schneidet man noch ein bisschen an Beleg oder Ausschnittkante ab, damit es passt. Mit kurzer Stichlänge näht man den Beleg rund herum auf den Ausschnitt.
Nun kürzt man die Nahtzugabe (nicht den Beleg), alternativ / zusätzlich kann man die Rundung mit kleinen Schnitten einschneiden, damit sie sich später gut legt. Dieser Arbeitsschritt kann ein wenig fummelig sein, je nachdem, wie dünn der Stoff ist, daher muss man aufpassen, nicht in den Stoff zu schneiden.
Nahtzugabe und Beleg werden jetzt zusammen vom Oberteil zur Ausschnittmitte hin gebügelt.
Dann wird der Beleg auf der Nahtzugabe knapp neben der vorhandenen Naht festgesteppt (dies nennt man Untersteppen), am besten von links, damit man die Nahtzugabe immer gut im Blick hat. Dies wird gemacht, damit der Beleg später schön nach innen fällt.
Zuletzt wird der Beleg nach innen gewendet und gut gebügelt. Die Nahtlinie liegt dabei eher innen als außen, damit sie nicht von außen zu sehen ist.
Und von der rechten Vorderseite das fertige Shirt:
Es gibt im Netz auch Fotoanleitungen und Videos zu dem Thema.
Meldet euch gerne bei Fragen.
Gruß aus Frankfurt
Anja