Donnerstag, 28. November 2019

40 Jahre Vogue in München (und Stoffkauf und Stoff vernähen)

Ich bin immer wieder gerne (und leider viel zu selten) in meiner alten Heimat München. Anlass für einen Kurztrip diesmal war die Ausstellung zu 40 Jahren Vogue in der Villa Stuck (die sich im Übrigen auch wunderbar zur Besichtigung lohnt).


Die Ausstellung ist nicht groß, sehr übersichtlich sortiert und gibt einen Einblick in die Zeitgeschichte der letzten 40 Jahre (das fand ich besonders spannend, denn das ist in etwa der Teil meines Lebens, an den ich mich bewusst erinnere), diese ist wiederum mit Mode, vor allem Modefotografie unterlegt. In einigen Räumen (mit den besonders tollen Fotos) ist Fotografieren verboten, in anderen erlaubt. Dargestellt sind auch die Originale aus der Sonderausgabe der Vogue im Oktober mit Geschichten dazu (wahrscheinlich gibt es die auch im Heft). Ein Raum ist Karl Lagerfeld gewidmet, es gibt ein Atelier, in dem werktags wohl auch redaktionell gearbeitet wird, dort kann man sich stundenlang Podcasts anhören (soweit ich gesehen habe, sind die auch auf der Website der Vogue verfügbar) und alte Hefte durchblättern.

Außerdem wird ein Blick in die Zukunft der Mode geworfen, Stichwort Nachhaltigkeit, neue Technologien, Modelle aus Stoffresten, Verwendung von Körperschweiß als Rohstoff … das unten gezeigte Kleid ist aus Stoffabfällen kreiert. Leider habe ich die coolen Schuhe mit Schweißperlen nicht fotografiert.


Bisher habe ich die Vogue nur durchgeblättert, wen sie irgendwo herum lag. Sie schien mir reichlich werbelastig. Ist sie auch. Aber die Fotos sind gigantisch. Und tatsächlich gibt es immer wieder gute, kritische, moderne Geschichten (etwas versteckt in der ganzen Fotografie), das war mir bisher entgangen. Zum Nachnähen eignen sich die Fotos nicht, denn Details der Modelle sind oft nicht erkennbar. Aber zur Inspiration schon. Ich denke, ich werde die Vogue jetzt häufiger durchblättern, zum Glück ist sie online in unserer Bibliothek verfügbar.

Alles in allem eine schöne, nicht volle (Samstag Mittag), günstige (9 Euro) Ausstellung in tollem Ambiente. Extra dafür nach München reisen, lohnt sich m.E. nicht, aber wer sowieso in der Nähe ist, sich für Mode und Fotografie interessiert, sollte die Ausstellung mitnehmen. Der Eintritt in die anderen Räume der Villa Stuck ist inbegriffen.


Auf dem Hinweg habe ich noch ein bisschen recherchiert, da mir der ganze Tag zu Füßen lag und mir ist Flying Needles Post zu den Stoffgeschäften in München eingefallen. Besonders interessant klang für mich das Designer Outlet L.T.S. in Haar. Und da Haar nur 10 Minuten mit der S-Bahn vom Ostbahnhof (von wo ich in die Villa Stuck gehen wollte) entfernt ist, bin ich in der Bahn sitzen geblieben und sehr fündig geworden. Dieser Laden lohnt sich wirklich. Schade, dass er  für michso weit entfernt ist. Aus reduziertem Duchesse habe ich bereits zwei Unterkleider nach diesem Schnitt genäht. Ich füttere ungerne (bzw. oft passt das Futter dann nicht genau und irgendwas verzieht sich) und habe schon oft gesehen, dass alternativ Unterkleider getragen werden.


So, und jetzt überlege ich noch, ob ich beim WKSA teilnehme, Stoff ist da, Schnittmuster auch … aber brauche ich ein festliches Kleid? Eher nein. Mal sehen, bis nächsten Sonntag eventuell...

Viele Grüße

Anja

1 Kommentar:

  1. Ich würde mich freuen wenn du beim WKSA noch mitmachst, muss ja nicht unbedingt ein Kleid sein... Danke für den Ausstellungstipp, das klingt wirklich spannend! Ich blättere die Vogue immer beim Zahnarzt durch, schon eine tolle Inspiration. Liebe Grüße Manuela

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