Mit Verspätung wurde die bereits lange angekündigte Thierry Mugler Werkschau in der Kunsthalle München am 25. Mai gestartet. Ich hatte mich für den Newsletter eingetragen und so zeitnah alle Informationen zum Besuch erhalten.
Mit einer Freundin aus dem Münchner Umland habe ich an einem Dienstag verabredet. Dienstag zahlt man nur den halben Preis. Mittags gab es auch keine nennenswerten Wartezeiten, die Räume waren hinreichend leer. Man liest ja oft, dass derzeit weniger Menschen ins Museum gehen, das kann ich tatsächlich bestätigen. Als wir am frühen Nachmittag die Fünf Höfe verlassen haben, mussten die Besucher draußen allerdings auf den Einlass warten. Für bayerische Verhältnisse gab es kein besonderes Schlangenmanagement, wo doch in Bayern sonst immer alles viel geregelter erscheint.
Fulminante Garderobe, viel, das an Bühne erinnert (so begann Muglers Karriere und so arbeitet er heute noch, er lebt im Übrigen in Berlin), Erinnerungen an die Kleidung der 80er Jahre, breite Schultern, Latexmode, mit Pailletten und Strass-/Edelsteinen bestickte Roben für die Bühne, die Räume waren Themen zugeordnet, auch so gestaltet, dezente Urwald-/Vogelstimmen im Raum Metamorphosen, wo Kostüme an Phantasiewesen erinnerten, Kronleucher und schwarz-weiße Dekoration im Raum "Belle de jour, belle de nuit", weiße "Engel" neben schwarzen Kleidern, der Gang durch die Ausstellung war ein Gesamterlebnis, wo Raum, Musik, Mode miteinander wirkten. Ich kann die Ausstellung sehr empfehlen.
Beeindruckend fand ich auch die Fotografien Muglers, wo seine Modelle in der Natur oder Stadt inszeniert wurden, dabei jedoch stark in den Hintergrund tragen. Sehr tolle andere Bilder. Er begann nach einem Streit mit Newton zu fotografieren, der seine Mode seines Erachtens nicht hinreichend gut fotografierte.
In diesem Blog gibt es eine gute Übersicht der einzelnen Räume, ich schließe mich ganz und gar an.
Viele Grüße
Anja
Freitag, 19. Juni 2020
Dienstag, 16. Juni 2020
Jeans
Meine alte Jeans - vor etwas mehr als 2 Jahren genäht - ist schon ziemlich verwaschen, aber was noch unangenehmer ist, von Wäsche zu Wäsche ist sie immer enger geworden. Irgendwann habe ich sogar Keile an der Seite eingesetzt, fast 3 cm an jeder Seite, also insgesamt 6 cm. Das schien mir fast unvorstellbar und eigentlich glaubte ich eher, dass sich mein Körper verändert hat. Auch war der Reißverschluss irgendwann kaputt gegangen, ich habe dann etwas oberflächlich einen neuen Reißer herein genäht (ohne jede Naht einzeln aufzutrennen).
Die Jeans habe ich auch im Me made May noch oft getragen, gerade mit weiten und / oder langen Oberteilen sind die kleinen optischen Probleme nicht sichtbar. Aber dass ich irgendwann einen Ersatz nähen wollte, wusste ich seit einem Jahr. Da nämlich habe ich bereits einen riesigen Stoffcoupon in Paris gekauft. Meine Tochter wollte dann ein Jeanslatzkleid und ich dachte, schade, das war es mit meiner Jeans, aber der Coupon lag deutlich breiter als 1,40, so dass noch Stoff für genau eine Hose übrig war (es waren vermutlich 3 m, das übliche Couponmaß).
Da ich mit dem Schnittmuster von La mia Boutique gut zurecht gekommen bin und mir diese Art von Hose außerdem gut gefällt, war klar, dass ich es nochmal nähe. Etwas mehr Mühe habe ich mir in der Gestaltung der Gesäßtaschen gegeben, ansonsten alles gleich.
Was mir schon beim Zuschneiden auffiel war, dass auch die Beinweite viel weiter als bei der anderen Jeans ist (gleiche Größe), da sieht man dann, wieviel der Stoff nach dem Vorwaschen noch eingelaufen ist. Weiß jemand, ob das bei Jeans üblich ist?
Ich habe jedenfalls an Hüfte und Bund je 2 - 3 cm zugegeben, damit ich nicht nochmal solche Keile einsetzen muss, das bedeutet natürlich auch, dass die Hose jetzt an der Taille locker sitzt, ich brauche einen Gürtel, ich nehme aber stark an, dass sich das nach mehreren Wäschen erledigt hat. Der Stoff färbt auch sehr ab. Das Jeanskleid der Tochter wurde kleiner und irgendwann hatte sie keine blauen Finger mehr. Ansonsten kann ich die Hose immer noch enger machen (was natürlich auch kein Vergnügen ist).
Genäht war die Hose an einem Tag, zugeschnitten hatte ich bereits beim Nähtreff vor 10 Tagen, wo wir große Tische zum Kopieren, Schneiden zur Verfügung haben, das ist besser als auf dem Fußboden rumzukrabbeln. Ich wusste, dass ich diese Woche viel Zeit zum Nähen habe und wollte gur vorbereitet sein. Es sind neben dem Designerkleid aus Burda von vor ein paar Tagen noch ein Kleid und ein Hosenrock entstanden. Und geändert habe ich auch noch einige Sachen aus den 80er und 90er Jahren, die zu weit waren, ich verblogge alles jetzt nach und nach.
Da derzeit wieder Jeanswetter ist, ist erstmal diese Hose dran.
Viele Grüße
Anja
Die Jeans habe ich auch im Me made May noch oft getragen, gerade mit weiten und / oder langen Oberteilen sind die kleinen optischen Probleme nicht sichtbar. Aber dass ich irgendwann einen Ersatz nähen wollte, wusste ich seit einem Jahr. Da nämlich habe ich bereits einen riesigen Stoffcoupon in Paris gekauft. Meine Tochter wollte dann ein Jeanslatzkleid und ich dachte, schade, das war es mit meiner Jeans, aber der Coupon lag deutlich breiter als 1,40, so dass noch Stoff für genau eine Hose übrig war (es waren vermutlich 3 m, das übliche Couponmaß).
Da ich mit dem Schnittmuster von La mia Boutique gut zurecht gekommen bin und mir diese Art von Hose außerdem gut gefällt, war klar, dass ich es nochmal nähe. Etwas mehr Mühe habe ich mir in der Gestaltung der Gesäßtaschen gegeben, ansonsten alles gleich.
Was mir schon beim Zuschneiden auffiel war, dass auch die Beinweite viel weiter als bei der anderen Jeans ist (gleiche Größe), da sieht man dann, wieviel der Stoff nach dem Vorwaschen noch eingelaufen ist. Weiß jemand, ob das bei Jeans üblich ist?
Ich habe jedenfalls an Hüfte und Bund je 2 - 3 cm zugegeben, damit ich nicht nochmal solche Keile einsetzen muss, das bedeutet natürlich auch, dass die Hose jetzt an der Taille locker sitzt, ich brauche einen Gürtel, ich nehme aber stark an, dass sich das nach mehreren Wäschen erledigt hat. Der Stoff färbt auch sehr ab. Das Jeanskleid der Tochter wurde kleiner und irgendwann hatte sie keine blauen Finger mehr. Ansonsten kann ich die Hose immer noch enger machen (was natürlich auch kein Vergnügen ist).
Genäht war die Hose an einem Tag, zugeschnitten hatte ich bereits beim Nähtreff vor 10 Tagen, wo wir große Tische zum Kopieren, Schneiden zur Verfügung haben, das ist besser als auf dem Fußboden rumzukrabbeln. Ich wusste, dass ich diese Woche viel Zeit zum Nähen habe und wollte gur vorbereitet sein. Es sind neben dem Designerkleid aus Burda von vor ein paar Tagen noch ein Kleid und ein Hosenrock entstanden. Und geändert habe ich auch noch einige Sachen aus den 80er und 90er Jahren, die zu weit waren, ich verblogge alles jetzt nach und nach.
Da derzeit wieder Jeanswetter ist, ist erstmal diese Hose dran.
Viele Grüße
Anja
Samstag, 13. Juni 2020
Burdastyle Designerkleid Aybi
Ich habe mich von einem anderen Blog inspirieren lassen, etwas zu nähen, das ich in der Burda vom Mai völlig übersehen habe (das Heft war sowieso schnell durchgeblättert, aber manchmal lohnt es sich doch, mehr ins Detail zu gehen und sich auch die Schnittpläne genauer anzuschauen). Die Ausführung im Heft mit den riesigen Karos fand ich nicht brauchbar, von der Designerin hatte ich noch nie gehört. Manchmal macht dann doch die Stoffauswahl den entscheidenden Unterschied, den Stoff im Beispiel von Maß genommen fand ich unglaublich schön und ich hätte das Kleid nicht wieder erkannt. Bei genauerer Betrachtung war auch der Schnitt gar nicht so schlecht. Man braucht ewas Vorstellungsvermögen - wie so oft beim Nähen.
Die passende Burda und einenStoff (noch ein Coupon aus Paris vom letzten Jahr) in ausreichender Menge (man braucht etwas weniger als vorgesehen, aber das sieht man schon am großzügigen Schnittauflageplan) hatte ich zuhause. Das Kleid sollte ein bisschen länger werden, ich habe etwa 10 cm ergänzt. Dafür habe ich die Ärmel um ca. 5 cm gekürzt.
Das Kleid ist wirklich schnell kopiert, ausgeschnitten und genäht, ich habe deutlich weniger als einen Tag gebraucht - und noch diverse andere Sachen zwischendurch gemacht. Statt des Reißverschlusses im Rücken habe ich einen Knopf mit Schlaufe angenäht, einfach weil ich den hatte. Mir gefällt die Knopflösung im Rücken auch besser als ein Reißverschluss. Na ja, und natürlich ist es einfacher einzunähen.
Die Fotos sind im Vitra Design Museum in Weil am Rhein entstanden. Ich habe die Situation genutzt (der Mann ist mit dem Hund verreist, die Tochter auf einem Pferdeworkshop) und einen Ausflug gemacht, da wollte ich schon sehr, sehr lange hin. Es hat sich nicht so 100 % gelohnt, irgendwie bin ich mit dem Architekturmuseum in meiner Stadt und zahlreichen Ausstellungen zu Möbeln hier und anderwo doch schon gut bedient. Die vielen Stühle im Schaudepot waren unerträglich dicht und übereinander präsentiert. Manchmal ist weniger mehr, wie auch beim Nähen.
Die Garderobe und die Toiletten waren jedenfalls sehr schön und einen schönen Spaziergang zur Fondation Beyeler habe ich auch noch gemacht, dorthin ging meine letzte Fahrt in Vor-Corona Zeiten, insofern ein runder Tag mit entspannter Fahrt in relativ leerem Zug. Die Schuhe leider nicht ganz laufgeeignet, aber das wird schon wieder werden. Schuhe, Kleid, Heldinnentasche, alles passt zusammen und wie heißt es so schön, wer schön sein will muss leiden.
Hier eine Impression vom Museum von außen, die Architektur ist schon schön. Man muss nicht nach Bilbao fahren, andererseits bin ich auch oft in Herford.
Viele Grüße, Anja
Die passende Burda und einenStoff (noch ein Coupon aus Paris vom letzten Jahr) in ausreichender Menge (man braucht etwas weniger als vorgesehen, aber das sieht man schon am großzügigen Schnittauflageplan) hatte ich zuhause. Das Kleid sollte ein bisschen länger werden, ich habe etwa 10 cm ergänzt. Dafür habe ich die Ärmel um ca. 5 cm gekürzt.
Das Kleid ist wirklich schnell kopiert, ausgeschnitten und genäht, ich habe deutlich weniger als einen Tag gebraucht - und noch diverse andere Sachen zwischendurch gemacht. Statt des Reißverschlusses im Rücken habe ich einen Knopf mit Schlaufe angenäht, einfach weil ich den hatte. Mir gefällt die Knopflösung im Rücken auch besser als ein Reißverschluss. Na ja, und natürlich ist es einfacher einzunähen.
Die Fotos sind im Vitra Design Museum in Weil am Rhein entstanden. Ich habe die Situation genutzt (der Mann ist mit dem Hund verreist, die Tochter auf einem Pferdeworkshop) und einen Ausflug gemacht, da wollte ich schon sehr, sehr lange hin. Es hat sich nicht so 100 % gelohnt, irgendwie bin ich mit dem Architekturmuseum in meiner Stadt und zahlreichen Ausstellungen zu Möbeln hier und anderwo doch schon gut bedient. Die vielen Stühle im Schaudepot waren unerträglich dicht und übereinander präsentiert. Manchmal ist weniger mehr, wie auch beim Nähen.
Die Garderobe und die Toiletten waren jedenfalls sehr schön und einen schönen Spaziergang zur Fondation Beyeler habe ich auch noch gemacht, dorthin ging meine letzte Fahrt in Vor-Corona Zeiten, insofern ein runder Tag mit entspannter Fahrt in relativ leerem Zug. Die Schuhe leider nicht ganz laufgeeignet, aber das wird schon wieder werden. Schuhe, Kleid, Heldinnentasche, alles passt zusammen und wie heißt es so schön, wer schön sein will muss leiden.
Hier eine Impression vom Museum von außen, die Architektur ist schon schön. Man muss nicht nach Bilbao fahren, andererseits bin ich auch oft in Herford.
Viele Grüße, Anja
Donnerstag, 11. Juni 2020
Blusen, Blusen, Blusen ....
Immer wenn ich im Mai einen Rock aus dem Kleiderschrank gezogen habe, fehlte mir das passende Oberteil. Ich habe zwar eine ganze Reihe schlichter einfarbiger T.-Shirts, die ich tatsächlich mal extra für obenrum gekauft, aber doch eigentlich fast nur zum Sport anziehe. Es gab dann noch ein paar hübsche blusenartige selbstgenähte Oberteile, eher für den Hochsommer und meist gemustert, und etliche Standardkaufblusen, vorwiegend aus den 90er Jahren, auch die meist dezent gemustert.
Zu meinen Röcken habe ich nicht viel gefunden.
Da ich erstmal vermeide neuen Stoff zu kaufen, habe ich daran gesetzt, Oberteile umzuarbeiten (die aus den 90er Jahren sind sehr weit geschnitten) und in der Stoffkiste geschaut, was es an Resten gibt.
Eine Mimibluse von Tilly and the Buttons wollte ich längst nochmal nähen. Im Mai hat sie sich zum Wandern als sehr geeignet gezeigt. Die Baumwollpopeline aus der Restekiste von C.Pauli reichte nicht ganz, deshalb habe ich Beleg und Kragen mit einem zerschnittenen weißen Herrenoberhemd gestaltet. Und gleich ein paar Tage später zum Wandern angezogen:
An der elfenbeinfarbenen Bluse habe ich Manschetten und Ärmel abgeschnitten, den Kragen durch einen V-Ausschnitt ersetzt und eine Art Bindebündchen aus Teilen der Ärmel bzw. dem, was ich unten abgeschnitten habe, angenäht. Ich hatte noch passende Stickblüten (von meinem Abikleid abgetrennt und ich glaube, meine Mutter hatte sie bereits von ihrem Hochzeitskleid abgetrennt, also wirklich sehr alt), damit habe ich die Bluse etwas aufgehübscht, sie ist mir fast ein bisschen zu folkloristisch geraten, aber durch die Farbe sehr neutral.
Dann gab es noch eine schwarz-weiße Karobluse aus Dupionseide, die wie ein Sack an mir hing, als ich sie zu dem gepunkteten Seidenrock (Delphine von Tilly and the Buttons) anziehen wollte, der Mustermix gefiel mir, aber die Weite - nein! Also einfach an den Seiten (zum Glück waren die Ärmel angeschnitten und nicht eingesetzt) radikal enger genäht (mindestens 8 cm pro Seite), perfekt ist es noch nicht, denn die Ärmelform ist unten recht weit, aber nicht so weit, wie man es jetzt wieder hat, ich habe die Manschette einfach aufgekrempelt, das nimmt die Weite etwas raus.
Und dann lief mir beim Durchblättern einer Zeitschrift im Zug dieses Oberteil über den Weg, aus einem Rest vom Latzkleid könnte es klappern, das zu nähen, dachte ich. Ich habe zwar den gefalteten Teil quer zum Fadenlauf genommen, was nicht wirklich optimal für den Fall ist. Außerdem war es nach der Anprobe etwas zu weit, nach dem Fotografieren habe ich noch eine Naht in der vorderen und hinteren Mitte eingefügt, und je 2 cm rausgenommen. Unfassbar, wieviel Geld man durch Nähen sparen kann.
Und da derzeit Mann und Hund in Urlaub sind, habe ich viel Zeit zum Nähen (das Kind macht sowieso sein eigenes Ding) und setze mich gleich wieder an die Nähmaschine, um weitere Stoffe aus dem Schrank zu verarbeiten.
Grüße, Anja
Zu meinen Röcken habe ich nicht viel gefunden.
Da ich erstmal vermeide neuen Stoff zu kaufen, habe ich daran gesetzt, Oberteile umzuarbeiten (die aus den 90er Jahren sind sehr weit geschnitten) und in der Stoffkiste geschaut, was es an Resten gibt.
Eine Mimibluse von Tilly and the Buttons wollte ich längst nochmal nähen. Im Mai hat sie sich zum Wandern als sehr geeignet gezeigt. Die Baumwollpopeline aus der Restekiste von C.Pauli reichte nicht ganz, deshalb habe ich Beleg und Kragen mit einem zerschnittenen weißen Herrenoberhemd gestaltet. Und gleich ein paar Tage später zum Wandern angezogen:
An der elfenbeinfarbenen Bluse habe ich Manschetten und Ärmel abgeschnitten, den Kragen durch einen V-Ausschnitt ersetzt und eine Art Bindebündchen aus Teilen der Ärmel bzw. dem, was ich unten abgeschnitten habe, angenäht. Ich hatte noch passende Stickblüten (von meinem Abikleid abgetrennt und ich glaube, meine Mutter hatte sie bereits von ihrem Hochzeitskleid abgetrennt, also wirklich sehr alt), damit habe ich die Bluse etwas aufgehübscht, sie ist mir fast ein bisschen zu folkloristisch geraten, aber durch die Farbe sehr neutral.
Dann gab es noch eine schwarz-weiße Karobluse aus Dupionseide, die wie ein Sack an mir hing, als ich sie zu dem gepunkteten Seidenrock (Delphine von Tilly and the Buttons) anziehen wollte, der Mustermix gefiel mir, aber die Weite - nein! Also einfach an den Seiten (zum Glück waren die Ärmel angeschnitten und nicht eingesetzt) radikal enger genäht (mindestens 8 cm pro Seite), perfekt ist es noch nicht, denn die Ärmelform ist unten recht weit, aber nicht so weit, wie man es jetzt wieder hat, ich habe die Manschette einfach aufgekrempelt, das nimmt die Weite etwas raus.
Und dann lief mir beim Durchblättern einer Zeitschrift im Zug dieses Oberteil über den Weg, aus einem Rest vom Latzkleid könnte es klappern, das zu nähen, dachte ich. Ich habe zwar den gefalteten Teil quer zum Fadenlauf genommen, was nicht wirklich optimal für den Fall ist. Außerdem war es nach der Anprobe etwas zu weit, nach dem Fotografieren habe ich noch eine Naht in der vorderen und hinteren Mitte eingefügt, und je 2 cm rausgenommen. Unfassbar, wieviel Geld man durch Nähen sparen kann.
Und da derzeit Mann und Hund in Urlaub sind, habe ich viel Zeit zum Nähen (das Kind macht sowieso sein eigenes Ding) und setze mich gleich wieder an die Nähmaschine, um weitere Stoffe aus dem Schrank zu verarbeiten.
Grüße, Anja
P.S. Diese Resteprojekte, oh jeh, die getupfte Mimibluse endete als Pyjamaoberteil, das weiße Hemd wurde nie getragen, entsorgt, der Slipover ab und zu getragen, ist eigentlich sehr hübsch, aber unpraktisch, überflüssig
Mittwoch, 3. Juni 2020
Me made Mittwoch im Juni und Review Me made May
Ein aufregender Mai war es, in verschiedener Hinsicht - und es bleibt weiter ein denkwürdiges Jahr - zur Corona Pandemie kommen nun in ganz vielen Ländern politische Konflikte, da scheint es irgendwie banal über Kleidung oder Nähen zu schreiben.
Dennoch reihe ich mich beim Me made Mittwoch ein.
Am letzten Tag des Me made May hatte ich ein weiteres Outfit aus den Untiefen des Kleiderschranks gekramt, um die Kompatibilität zu checken - und es ging, sehr gut sogar, besser als andere Kleider zu der Jacke.
Ziel meines Monats war es ja neben dem Anziehen von Selbstgenähtem (was keine Herausforderung ist, da ich kaum mehr Kaufkleidung besitze, und wenn, dann sind es uralte Kombiteile) zu schauen, was Kleidung zu Schrankleichen macht bzw. diese zu neuem Leben zu erwecken oder auszusortieren.
Auffällig war, dass die Schrankleichen meist ein Problem zwischen Schnittmuster und Stoffqualität aufwiesen, d.h. einige Schnitte mit 3/4 Ärmeln oder weitem Ausschnitt waren aus recht festem, mitteldickem Stoff, damit weder winter- noch sommergeeignet (Frühling und Herbst sind ja mittlerweile hierzulande sehr kurz), langärmlige hochgeschlossene Kleider / Oberteile waren aus Jersey, damit im Winter zu kalt, im Sommer zu warm, Jacken / Mäntel, die nicht wärmen, sind fast überflüssig, sie können morgens oder in klimatisierten Räumen / Zügen angezogen werden, ansonsten haben sie maximal dekorativen Charakter. Ich habe Röcke gefunden, die nicht 100% fahrradtauglich sind (zu eng und / oder zu weit und zu lang, natürlich kann ich das mit Klammern abmildern, komischerweise gehen die weiten Hosen alle gut auf dem Rad).
Außerdem ziehe ich lieber Webware als Jersey an, lieber Naturfaser als gemischte Gewebe.
Die vielen genähten Taschen haben auch kaum ihren Einsatz gefunden, weil ich immer zu den gleichen Modellen greife: langer Gurt schräg über die Schulter, damit die Hände frei bleiben, außerdem großes Volumen. Einmal bei einem offiziellen Anlass habe ich ein schickeres Modell gewählt. Und zum Wandern manchmal den Rucksack (gekauft).
Ein paar Sachen sind bereits zerschnitten, werden umgearbeitet, anderes zu Putzlappen verwertet und 2 Kleidungsstücke sind schön, tauglich, aber ziemlich abgeliebt, sie werden den Sommer ebenfalls nicht überleben.
Und eine weitere Erkenntnis: Mir fehlen Oberteile aus Webware, die ich gar nicht so gerne nähe. Deshalb habe ich selten Röcke getragen.
Für zukünftige Stoffkäufe und Nähpläne habe ich also reichlich Erkenntnisse gesammelt.
Die Kombination von Sonntag besteht aus einem selten getragenen Viscosejerseykleid (Ninja ohne Kapuze), ein hochsommerlicher Schnitt, der aber bei Hitze irgendwie nicht angenehm am Körper ist, da kühlt Baumwolle einfach mehr und "klebt" nicht so am Körper. In der Verlinkung ist das Kleid ganz unten beschrieben, den Wasserfall habe ich nachträglich noch geändert. Dazu eine außergewöhnliche Jeansjacke aus Mon Cours de Style, die ich auch nie getragen habe, weil ich wenig Kombinationsmöglichkeiten sah. Außerdem hat sie Cut Outs und keinen vernünftigen Verschluss, d.h. sie hängt locker am Körper und wärmt maximal die Arme. Zusammen mit dem Sommerkleid war es an dem windigen Sonntag eine gute Verbindung, drinnen wie draußen.
Und da ich heute reichlich Zeit habe, steht die Nähmaschine auch schon auf dem Esstisch und ich werde aufgrund der Erfahrungen des letzten Monats und der Inspiration der Ausstellung am Samstag einige Kleidungsstücke ändern / aufpeppen (einen zu weiten Rock und ein Kleid mit zu engen Armlöchern) bzw. komplett verändern (eine weiße Bluse aus den 80ern, die viel Stoff bietet).
Viele Grüße, Anja
Und da ich heute reichlich Zeit habe, steht die Nähmaschine auch schon auf dem Esstisch und ich werde aufgrund der Erfahrungen des letzten Monats und der Inspiration der Ausstellung am Samstag einige Kleidungsstücke ändern / aufpeppen (einen zu weiten Rock und ein Kleid mit zu engen Armlöchern) bzw. komplett verändern (eine weiße Bluse aus den 80ern, die viel Stoff bietet).
Viele Grüße, Anja
Montag, 1. Juni 2020
Kleider in Bewegung
Ende März hatte ich geplant in die Ausstellung "Kleider in Bewegung" im Historischen Museum Frankfurt zu gehen, aus uns allen bekannten Gründen waren die Museen fast 2 Monate geschlossen.
Ich wollte den geplanten Post dazu nutzen, ebenfalls einen kleinen Überblick über die Stadtlabor Ausstellung "Kein Leben von der Stange" zu geben, die hatte ich ziemlich kurz nach Ausstellungseröffnung besucht, aber keine Kamera dabei gehabt.
Dabei geht es insbesondere um MigrantInnen, die früh in Frankfurt in der Pelzbranche gearbeitet haben, teils auch anderswo als TextilnäherInnen und die sich im Anschluss oftmals mit Änderungsschneidereien selbstständig gemacht haben. Es gab (das ist jetzt alles abgebaut) unglaublich viele Hörgeschichten der Frauen und von deren Kindern (viele GriechInnen übrigens) aus der Anfangszeit in Deutschland, vom Aufwachsen in einer Schneiderei und davon mit 2 Kulturen aufzuwachsen (Kindheit im Koffer), die Ausstellung war sehr interessant, Originalnähmaschinen als Exponate, alles zum Ausprobieren und Mitmachen. Das Frankfurter Kleid (damals ein Ministück) ist riesig lang geworden (oben).
Auf der gleichen Ebene im Historischen Museum ist jetzt auch das Stadtlabor zu "bewegten Kleider", derzeit besteht es nur aus den Modellen einiger Modeschülerinnen, Skizzen, Farb- und Stoffbeispielen, mit Spannung kann man den Bereich "das unbequemste Kleidungsstück Frankfurts" erwarten, wo BesucherInnen aufgefordert sind, unbequeme Kleidungsstücke zu benennen und dem Museum zu verleihen. Da gab es noch nicht wirklich viel.
Die eigentliche Ausstellung ist im Untergeschoß, wo ich es wirklich sehr dunkel fand, noch dunkler als normalerweise, aber vermutlich müssen die Exponate stark vor Licht geschützt werden. Die Dunkelheit machte das Lesen schwierig, digitale Angebote (Dias, Filme) liefen automatisch durch, die Hör-(?)stationen waren logischerweise geschlossen, der Lageplan mit Digitorial war mir zu klein auf dem Smartphone, um die Inhalte abzurufen. Es gab genug zu lesen.
Ich war etwas enttäuscht, hatte mir mehr versprochen, insbesondere, dass nicht nur der Zeitraum Kaiserzeit bis 20er Jahre präsentiert wird. Es gab wenig Neues, nochmal eine Erinnerung an die Emanzipationsgeschichte der Frau, die in dieser Zeit ihre Anfänge hatte, Befreiung von Korsett, Reifrock, berufstätige Frauen in Städten, Sport, wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland (der Krieg war dann aber ausgeklammert), die erste Hose, Reaktionen darauf.
Unten ein Dokument, das der Trägerin erlaubt, Hosen zu tragen, da es sich um einen Transvestiten handelt.
Im Prinzip ging es um die Entwicklung von Korsett, Turnüren usw. über Reformkleider hin zu Jumper und den typischen "Lattenkleidern" der 20er Jahre. Die Rocklänge immer im Blick. Unten ein Schwimmanzug:
Ich war nach einer Stunde durch und nicht wirklich geflasht.
Liebe Grüße, Anja
Ich wollte den geplanten Post dazu nutzen, ebenfalls einen kleinen Überblick über die Stadtlabor Ausstellung "Kein Leben von der Stange" zu geben, die hatte ich ziemlich kurz nach Ausstellungseröffnung besucht, aber keine Kamera dabei gehabt.
Dabei geht es insbesondere um MigrantInnen, die früh in Frankfurt in der Pelzbranche gearbeitet haben, teils auch anderswo als TextilnäherInnen und die sich im Anschluss oftmals mit Änderungsschneidereien selbstständig gemacht haben. Es gab (das ist jetzt alles abgebaut) unglaublich viele Hörgeschichten der Frauen und von deren Kindern (viele GriechInnen übrigens) aus der Anfangszeit in Deutschland, vom Aufwachsen in einer Schneiderei und davon mit 2 Kulturen aufzuwachsen (Kindheit im Koffer), die Ausstellung war sehr interessant, Originalnähmaschinen als Exponate, alles zum Ausprobieren und Mitmachen. Das Frankfurter Kleid (damals ein Ministück) ist riesig lang geworden (oben).
Auf der gleichen Ebene im Historischen Museum ist jetzt auch das Stadtlabor zu "bewegten Kleider", derzeit besteht es nur aus den Modellen einiger Modeschülerinnen, Skizzen, Farb- und Stoffbeispielen, mit Spannung kann man den Bereich "das unbequemste Kleidungsstück Frankfurts" erwarten, wo BesucherInnen aufgefordert sind, unbequeme Kleidungsstücke zu benennen und dem Museum zu verleihen. Da gab es noch nicht wirklich viel.
Die eigentliche Ausstellung ist im Untergeschoß, wo ich es wirklich sehr dunkel fand, noch dunkler als normalerweise, aber vermutlich müssen die Exponate stark vor Licht geschützt werden. Die Dunkelheit machte das Lesen schwierig, digitale Angebote (Dias, Filme) liefen automatisch durch, die Hör-(?)stationen waren logischerweise geschlossen, der Lageplan mit Digitorial war mir zu klein auf dem Smartphone, um die Inhalte abzurufen. Es gab genug zu lesen.
Ich war etwas enttäuscht, hatte mir mehr versprochen, insbesondere, dass nicht nur der Zeitraum Kaiserzeit bis 20er Jahre präsentiert wird. Es gab wenig Neues, nochmal eine Erinnerung an die Emanzipationsgeschichte der Frau, die in dieser Zeit ihre Anfänge hatte, Befreiung von Korsett, Reifrock, berufstätige Frauen in Städten, Sport, wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland (der Krieg war dann aber ausgeklammert), die erste Hose, Reaktionen darauf.
Unten ein Dokument, das der Trägerin erlaubt, Hosen zu tragen, da es sich um einen Transvestiten handelt.
Im Prinzip ging es um die Entwicklung von Korsett, Turnüren usw. über Reformkleider hin zu Jumper und den typischen "Lattenkleidern" der 20er Jahre. Die Rocklänge immer im Blick. Unten ein Schwimmanzug:
Ich war nach einer Stunde durch und nicht wirklich geflasht.
Liebe Grüße, Anja
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