Richtig viel nähe ich im Moment nicht. Es fehlt die Zeit, es fehlt die Inspiration und die Notwendigkeit. Aber der Schrank meiner Tochter ist relativ leer. Als ich kürzlich den wunderbaren, um glatte 10 Euro pro Meter reduzierten Baumwollcord bei Karstadt sah (ich hatte spontan für eine Hose für mich gekauft, allerdings noch nicht genäht geschweige denn zugeschnitten), kam mir die Idee für einen schnellen Rock für die Tochter. Sie trägt zwar überwiegend Jeans, aber neuerdings manchmal auch ein Strickkleid. Früher hatte sie schon mal einen Cordminirock, so entstand die Idee. Der Kinderschnitt von damals aus der Ottobre funktioniert natürlich nicht mehr. So fiel die Wahl auf dieses Modell aus einer relativ aktuellen Burda.
Etwas verlängert, dann wieder ein bisschen gekürzt. Die Maßtabelle von Burda ergab eine 38, was zu großem Frust führte, nach Erklärungen und der Sichtung diverser anderer Maßtabellen (La Mia Boutique und Fashion Style, die aus den Maßen meiner Tochter eine 36 bzw. eine 42 machen) war klar, nicht die Ziffer ist entscheidend, sondern nur die Maße selbst. Interessanterweise sind dann zwei neue Pullis gekauft worden, die recht locker sitzen, beide in XS, das Glück war wieder perfekt. Soviel zu Teenagermädchen.
Der Rock wird gerne getragen. Die Taschen sind unpraktisch zum Öffnen, aber dafür sehen die Riegel hübsch aus. Meine Tochter wollte möglichst unauffällige kleine Knöpfe.
Viele Grüße, Anja
Dienstag, 27. November 2018
Mittwoch, 14. November 2018
Gedanken zu Mode-, Kostüm-, Modedesignausstellungen
Bis vor ein oder zwei Jahren hatte ich nicht abgespeichert, dass es in renommierten Museen und Galerien Ausstellungen zu relativ aktuellen Modedesignern gibt. Modedesign war für mich nicht Kunst.
Inzwischen weiß ich, dass diverse Museen große Textilsammlungen, auch im Bereich von Mode des 20. Jahrhunderts haben. Und dass diese Museen immer wieder tolle Ausstellungen anbieten. Es lohnt sich also, die Augen offen zu halten, wenn man nach New York, Paris, London oder Florenz fährt. Manchmal kommen diese Ausstellungen auch als Wechselausstellung nach Deutschland. O.k., das habe ich inzwischen gecheckt. Letztes Jahr begann im Frankfurter MAK die Jil Sander Retrospektive, nächstes Jahr gibt es eine spannende Schau zu arabischer Mode.
In diesem Jahr bin ich einmal nach Berlin gefahren, gelohnt hat es sich nicht. Vor zwei Wochen war ich in London in der Frida Kahlo Ausstellung und habe mich wie an einem Samstag auf dem Frankfurter Weihnachtsmarkt gefühlt (obwohl die Tickets lange ausverkauft waren), im Halbdunkel waren die Texte kaum zu lesen, vor kleinen Monitoren und Fotos drängelten sich Dutzende Besucher, die Kleider waren dicht an dicht mehrreihig in einer einzigen schlecht beschrifteten Glasvitrine aufgebaut. Wenn man sich mit der Künstlerin bereits beschäftigt hat, ihre Lebensgeschichte kennt und ihre Bilder in Museen gesehen hat, wird man enttäuscht sein. Um einige rostige Salbentuben und aufgebrauchte Nagellackflaschen aus den 50er Jahren zu sehen, lohnt der Besuch nicht. Die Präsentation der meisten Objeke war mir zu eng, zu dunkel, zu unstrukturiert, das hätte man wirklich besser machen können. Platz ist im Victoria & Albert Museum vorhanden. Andere Schauen in dem Museum sind sicher besser (gewesen), diese hat sich für mich nicht gelohnt. Zum Glück habe ich andere tolle Sachen gemacht und Freunde getroffen.
Aber es gibt sie auch, die kleinen unbeachteten Ausstellungen, die man zwischendurch entdeckt. Auf der Rückreise in den Herbstferien in Arezzo. Ein zauberhafter kleiner feiner Rundumschlag durch die italienische Mode (Kleidung und Accessoires, Damen, Herren, Kinder) von der Jahrhundertwende bis in die 60er Jahre. Großzügig präsentiert, gut beschriftet (Italienisch und Englisch, was in Italien keine Selbstverständlichkeit darstellt), ein kleiner Genuss im Vorbeigehen, während meine Familie mit Hund in einer Pizzeria wartete.
Sehr empfehlenswert finde ich die Ausstellung zur Kostümbildnerin Barbara Baum, die derzeit im Frankfurter Filmmuseum läuft. Kostüme, die der Mode der jeweiligen Zeit entsprechen, werden mit den dazu gehörigen Filmszenen präsentiert. Dazu gibt es einen "Arbeitsbereich" der Designerin mit vielen Stoffproben. Material anfassen und fühlen nehmen einen weiten Bereich ein. Dazu kann man Interviews mit der Designerin hören, in denen sie aus dem Nähkästchen plaudert, oft weichen Wünsche der Regisseure von dem, was schneidertechnisch machbar ist, ab. Unten gefallen mir besonders das blaue Kostüm von Sabeth aus Homo Faber und der helle Wintermantel von Maria Braun. Eindrucksvoll die Stoffsammlung.
Der Originalstoff aus den 20er Jahren (unten rechts) aus der Auflösung der DEFA Studios wurde für die Bluse der Lili Marleen und das Kleid vernäht. Auch die beiden Stoffe (schwarzes Kostüm von Lola) und weißes Kostüm Lili Marleen sind gemeinsam spontan gekauft worden.
Im Vorraum der Ausstellung liegt das Stoff und Faden Lexikon von Nahtzugabe aus.
Außerdem gibt es in Offenbach (da fährt man aus Frankfurt eigentlich nahezu nie hin, obwohl es mit der S-Bahn nur ein paar Stationen sind, ich habe letzten Sonntag überrascht festgestellt, dass ich in 8 min. dort bin) ein völlig unbekanntes, unbeachtetes Ledermuseum.
In einem Flyer zum Mitnehmen sind alle Objekte ausführlich beschrieben, hier ein Schuh aus Nubukleder aus den 30er Jahren mit einem Originalleder vor der Verarbeitung:
Inzwischen weiß ich, dass diverse Museen große Textilsammlungen, auch im Bereich von Mode des 20. Jahrhunderts haben. Und dass diese Museen immer wieder tolle Ausstellungen anbieten. Es lohnt sich also, die Augen offen zu halten, wenn man nach New York, Paris, London oder Florenz fährt. Manchmal kommen diese Ausstellungen auch als Wechselausstellung nach Deutschland. O.k., das habe ich inzwischen gecheckt. Letztes Jahr begann im Frankfurter MAK die Jil Sander Retrospektive, nächstes Jahr gibt es eine spannende Schau zu arabischer Mode.
In diesem Jahr bin ich einmal nach Berlin gefahren, gelohnt hat es sich nicht. Vor zwei Wochen war ich in London in der Frida Kahlo Ausstellung und habe mich wie an einem Samstag auf dem Frankfurter Weihnachtsmarkt gefühlt (obwohl die Tickets lange ausverkauft waren), im Halbdunkel waren die Texte kaum zu lesen, vor kleinen Monitoren und Fotos drängelten sich Dutzende Besucher, die Kleider waren dicht an dicht mehrreihig in einer einzigen schlecht beschrifteten Glasvitrine aufgebaut. Wenn man sich mit der Künstlerin bereits beschäftigt hat, ihre Lebensgeschichte kennt und ihre Bilder in Museen gesehen hat, wird man enttäuscht sein. Um einige rostige Salbentuben und aufgebrauchte Nagellackflaschen aus den 50er Jahren zu sehen, lohnt der Besuch nicht. Die Präsentation der meisten Objeke war mir zu eng, zu dunkel, zu unstrukturiert, das hätte man wirklich besser machen können. Platz ist im Victoria & Albert Museum vorhanden. Andere Schauen in dem Museum sind sicher besser (gewesen), diese hat sich für mich nicht gelohnt. Zum Glück habe ich andere tolle Sachen gemacht und Freunde getroffen.
Aber es gibt sie auch, die kleinen unbeachteten Ausstellungen, die man zwischendurch entdeckt. Auf der Rückreise in den Herbstferien in Arezzo. Ein zauberhafter kleiner feiner Rundumschlag durch die italienische Mode (Kleidung und Accessoires, Damen, Herren, Kinder) von der Jahrhundertwende bis in die 60er Jahre. Großzügig präsentiert, gut beschriftet (Italienisch und Englisch, was in Italien keine Selbstverständlichkeit darstellt), ein kleiner Genuss im Vorbeigehen, während meine Familie mit Hund in einer Pizzeria wartete.
Sehr empfehlenswert finde ich die Ausstellung zur Kostümbildnerin Barbara Baum, die derzeit im Frankfurter Filmmuseum läuft. Kostüme, die der Mode der jeweiligen Zeit entsprechen, werden mit den dazu gehörigen Filmszenen präsentiert. Dazu gibt es einen "Arbeitsbereich" der Designerin mit vielen Stoffproben. Material anfassen und fühlen nehmen einen weiten Bereich ein. Dazu kann man Interviews mit der Designerin hören, in denen sie aus dem Nähkästchen plaudert, oft weichen Wünsche der Regisseure von dem, was schneidertechnisch machbar ist, ab. Unten gefallen mir besonders das blaue Kostüm von Sabeth aus Homo Faber und der helle Wintermantel von Maria Braun. Eindrucksvoll die Stoffsammlung.
Der Originalstoff aus den 20er Jahren (unten rechts) aus der Auflösung der DEFA Studios wurde für die Bluse der Lili Marleen und das Kleid vernäht. Auch die beiden Stoffe (schwarzes Kostüm von Lola) und weißes Kostüm Lili Marleen sind gemeinsam spontan gekauft worden.
Im Vorraum der Ausstellung liegt das Stoff und Faden Lexikon von Nahtzugabe aus.
Außerdem gibt es in Offenbach (da fährt man aus Frankfurt eigentlich nahezu nie hin, obwohl es mit der S-Bahn nur ein paar Stationen sind, ich habe letzten Sonntag überrascht festgestellt, dass ich in 8 min. dort bin) ein völlig unbekanntes, unbeachtetes Ledermuseum.
Derzeit ist dort eine schöne Ausstellung zu Handtaschen zu sehen und eine ganz tolle Ausstellung zu verschiedenen Lederarten und deren Anwendung. Mit ganz viel Anfassen! Mein Favorit für eine neue Tasche Elchleder, weich, fest, schön strukturiert. Wow! Dieses Museum will ich im Auge behalten.
Hier einige Eindrücke aus Leder von A-Z, man kann alle Lederarten anfassen, dann öffnet sich ein Fenster mit Erläuterungen dazu, hier der Tisch mit den veganen Ledern:
Mittwoch, 7. November 2018
Make Fashion Work Merchant & Mills Strides
Ich bin sehr begeistert von meiner neuen weiten Hose Strides aus dem Buch Make Fashion Work von Merchant & Mills. Die kurze Hose konnte ich ja noch ein paar Tage im Herbsturlaub tragen, sie saß gut und gefiel mir von der Machart her. Der November Sew Along von Küstensocke inspirierte mich, den im Urlaub gekauften Stoff alsbald zu vernähen. Und hier ist meine neue Lieblingshose, eine lange Strides aus italienischem Wolltweed in einer meiner Lieblingsfarben, die ich hier in Deutschland bisher in keinem Laden gesehen habe:
Hier habe ich jeweils über die Planungsphase, den Zuschnitt und den Zwischenstand berichtet. Das macht diesen Post jetzt schwer lesbar, ich weiß, ich habe jedoch keine Zeit, alles nochmal zu schreiben.
Noch Details des Reißverschlusses, der anders als sonst gearbeitet wird,
der ergänzten Paspeltasche und der mittleren Bundes hinten, den ich leider "reparieren" musste und der schrägen Seitentasche, mit deren Anleitung ich bei der Shorts gekämpft habe.
Die Hose wird innen mit 2 Knöpfen bzw. Haken und Öse unsichtbar geschlossen.
Ich habe sie wirklich oft an, kombiniere sie mit einer hinein gesteckten Bluse, einen engen, dünnen Rolli und / oder dem schwarzen Strickpullover auf dem Foto. Schwierig ist es, eine passende Jacke dazu zu finden. für meinen Winterparka ist es noch zu mild, der Übergangsmantel und der Poncho passen farblich nicht dazu. So trage ich am liebsten den dicken Pullover. Einzig beim Rad fahren finde ich weite Hosen nach wie vor nicht optimal, der Schlag "wischt" immer in der Nähe der schmutzigen Kette und bei diesem Exemplar habe ich größere Angst vor Verschmutzung, weil der Stoff sehr viel wertiger ist als andere Hosen. Ich sollte einfach daran denken, eine Wäscheklammer parat zu haben, ich weiß.
Verlinkt beim Me Made Mittwoch im November.
Und am Donnerstag bei https://sewlala.de/sew-la-la-link-up-party-23-mit-naehen-aus-buechern-special.
Und in der zweiten Novemberwoche bei Antje Küstensockes November Wetter Sew Along. Und mittlerweile habe ich auch den grisseligen Hosensaum aufgetrennt (danke für den Hinweis, liebe Antje, ich glaube, das hat mir den letzten Schubs gegeben) und mit der Hand neu angenäht (und gebügelt). Hier das Beweisfoto, leider ist es draußen heute zwar warm, aber sehr, sehr novemberdunkel. Interessanterweise kommt die Farbe gut raus.
Viele Grüße aus Frankfurt, Anja
P.S. Und weil ich mich in der Hose so wohl fühle, habe ich gerade (Mittwoch Mittag) bei Karstadt spontan auf 5,90 Euro den Meter reduzierten Baumwollcord gekauft, die Farbe ist im Schatten eher Schoko, in der Sonne eher Cognac, haha und auf dem Foto eher grün, sehr merkwürdig:
Hier habe ich jeweils über die Planungsphase, den Zuschnitt und den Zwischenstand berichtet. Das macht diesen Post jetzt schwer lesbar, ich weiß, ich habe jedoch keine Zeit, alles nochmal zu schreiben.
Noch Details des Reißverschlusses, der anders als sonst gearbeitet wird,
der ergänzten Paspeltasche und der mittleren Bundes hinten, den ich leider "reparieren" musste und der schrägen Seitentasche, mit deren Anleitung ich bei der Shorts gekämpft habe.
Die Hose wird innen mit 2 Knöpfen bzw. Haken und Öse unsichtbar geschlossen.
Ich habe sie wirklich oft an, kombiniere sie mit einer hinein gesteckten Bluse, einen engen, dünnen Rolli und / oder dem schwarzen Strickpullover auf dem Foto. Schwierig ist es, eine passende Jacke dazu zu finden. für meinen Winterparka ist es noch zu mild, der Übergangsmantel und der Poncho passen farblich nicht dazu. So trage ich am liebsten den dicken Pullover. Einzig beim Rad fahren finde ich weite Hosen nach wie vor nicht optimal, der Schlag "wischt" immer in der Nähe der schmutzigen Kette und bei diesem Exemplar habe ich größere Angst vor Verschmutzung, weil der Stoff sehr viel wertiger ist als andere Hosen. Ich sollte einfach daran denken, eine Wäscheklammer parat zu haben, ich weiß.
Verlinkt beim Me Made Mittwoch im November.
Und am Donnerstag bei https://sewlala.de/sew-la-la-link-up-party-23-mit-naehen-aus-buechern-special.
Und in der zweiten Novemberwoche bei Antje Küstensockes November Wetter Sew Along. Und mittlerweile habe ich auch den grisseligen Hosensaum aufgetrennt (danke für den Hinweis, liebe Antje, ich glaube, das hat mir den letzten Schubs gegeben) und mit der Hand neu angenäht (und gebügelt). Hier das Beweisfoto, leider ist es draußen heute zwar warm, aber sehr, sehr novemberdunkel. Interessanterweise kommt die Farbe gut raus.
Viele Grüße aus Frankfurt, Anja
P.S. Und weil ich mich in der Hose so wohl fühle, habe ich gerade (Mittwoch Mittag) bei Karstadt spontan auf 5,90 Euro den Meter reduzierten Baumwollcord gekauft, die Farbe ist im Schatten eher Schoko, in der Sonne eher Cognac, haha und auf dem Foto eher grün, sehr merkwürdig:
Review Ende 2024:
Ich trage die Hose immer noch sehr regelmäßig. Der Stoff war nicht billig, aber er sieht auch nach 6 Jahren noch super aus. Die Knopflöcher waren irgendwann ausgerissen, ich habe sie geflickt, den Knopf auch versetzt, damit sie besser sitzt. Der Schnitt ist nicht meins, ich würde ihn nicht nochmal nähen wegen der Bundfalten, aber der Stoff und die Gesamtoptik, wenn man einen Pullover über die Taille hängt, super.
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