Am vergangenen Wochenende hatte ich unerwartet freie Nähzeit und wollte auch nähen. In der Restekiste befanden sich noch gut 2 m eines ungeliebten Waxprintstoffes. Ungeliebt, weil ich den Stoff, von dem man bekanntermaßen in dem
Kölner Laden immer 5 m und ein bisschen kauft, für das
Geburtstagskleid einer lieben Freundin gekauft habe. Überhaupt nicht meine Farben. Für einen Rock (also gesichtsfern) dachte ich, geht es - und es geht tatsächlich. Ich hatte Lust auf ein Crafteln / Stokx Schnittmuster und was liegt da näher als den P
artyrock mal in total gemustert auszuprobieren. Auch das geht. Und bei meinem vierten Partyrock hatte ich die Falten auch verhältnismäßig schnell gelegt und genäht. Natürlich kommen sie im gemusterten Stoff kaum zur Geltung, das Gefühl, einen besonderen Rock zu tragen, ist trotzdem da.
Das Schrägband habe ich mangels passender Farbe selbst gemacht. Innen habe ich einen Rest schwarzes Kaufwebband genommen. Am Saum wollte ich grün. Hier gestern früh, am noch kalten und komplett wolkenverhangenen Morgen mit dem schwarzen
Aranpullover im Innenhof der Welle, einem wellenförmigen Bürokomplex, in dessen Innenhof eine ebenfalls wellenförmige Skulptur "fließt". Im Sommer mit viel Wasser, ganzjährig nachmittags gerne von Skatern besucht, weil auch der Bodenbelag zahlreiche fließende Unebenheiten hat.
Das Muster des weichen Waxprintstoffes (ich kaufe bevorzugt den weichen, der harte steht immer so ab, dafür muss man freilich anfassen können, kann man nur, wenn man im Laden ist) nochmal in groß und unten sieht man, dass das Schrägband perfekt zur Wolle eines Strickjäckchens passen wird.
Dazu trage ich meinen
Stadtmantel wie zur Zeit fast täglich. Nach anfänglicher Unsicherheit, zu
lang, zu elegant, zu eng, zu - ich weiß nicht was, habe ich ihn
mittlerweile total gerne an. Er ist unglaublich bequem und das ist für mich
das Wichtigste überhaupt. Bei Temperaturen um die 15 Grad genau das
Richtige, mit einem dicken Pulli, wie hier, geht es auch bei 10 Grad,
auf dem Fahrrad auch kein Problem, hätte anfangs nicht gedacht, dass ich
den Mantel so mögen würde. Das Schnittmuster habe ich beim Sew Along
des Partyrocks gewonnen (den Partyrock mochte ich ja von Anfang an, die
anderen Stokx Schnitte schienen mir für mich zu figurbetont und ich
verbinde mit figurbetont meist unbequem). Das muss nicht so sein
, lerne ich langsam.
Den Walk, den Innenstoff und die sieben Druckknöpfe habe ich Anfang des
Jahres auf dem Maybachufermarkt gefunden. Ich wollte gerne türkisen Walk
und auch ein Gefühl haben, wie dick er ist, daher habe ich nicht
online bestellt. Vorgestellt habe ich den Mantel nach Fertigstellung
schon mal
hier,
ich habe die Druckknöpfe noch ein wenig versetzt und damit die Länge
justiert. Mit dem dicken Pullover drunter beult er ein wenig an der
Brust, die Pulloverärmel passen auch so gerade in die Mantelärmel
hinein, aber ohne Pulli wäre es mir zu kalt. Wenn ich den
Mantel nochmal nähe, was ich definitiv im Herbst vorhabe, entscheide ich mich für die
Variante mit den Teilungsnähten, um ein wenig zu variieren.
Zuallerletzt ein paar Impressionen der Welle, für Ortskundige, in meinem Rücken befindet sich die Rückseite der Alten Oper.
Verbloggt beim
Me Made Mittwoch, allerdings habe ich keinen Pussyhat. Grüße aus Frankfurt, Anja