Bereits in Deutschland habe ich mich vorab informiert und wusste, dass das ehemalige Gucci Museum an der Piazza Signoria umgebaut worden ist und nun Gucci Garden heißt (mit angeschlossener Boutique, Trattoria, Cafe usw.). Außerdem hat es jeden Tag geöffnet, was an einem verregneten Montag eine hilfreiche Information ist. Hier kann man übrigens einen virtuellen Rundgang machen (mit Audioguide, deswegen verzichte ich in diesem Blogbeitrag auf weitere Fotos), in der Verlinkung befindet ihr euch bereits in den Gucci Visions, dann kann man in den 1. und 2. Stock weiter gehen und sich die Exponate in den einzelnen Räumen anschauen. Fotos der Boutique , die sich im Erdgeschoß des Palazzo befindet, sind hier. Aus meiner Sicht bietet der echte Rundgang vor Ort keinen Mehrwert, wenn man von dem Bambusgeruch im Bamboo Raum, dem Blütenduft im Flora Raum und der permanenten Musikbeschallung und Videoscreenwechseln vor Ort absieht.
Wenn man allerdings Selfies machen will, ist man im Gucci Garden richtig, denn etliche Räume sind verspiegelt, von oben, unten, Seite, in einem Gang war ich froh, eine Hose zu tragen. Ohne Audioguide ist man im Gucci Garden verloren, denn schriftliche Erklärungen gibt es nur wenige und manchmal schlecht lesbar (weiße Schrift auf Spiegel) und auch das Aufsichtspersonal kann einem bei Fragen nicht weiterhelfen. Ich gehöre nicht zur Stammkundschaft von Gucci und mir waren die ikonischen Taschen mit ihren Begriffen unbekannt. Aber damit war ich die Ausnahme. Ich bewegte mich unter jungen AsiatInnen und Rapper Boys, die vor allem sich selbst fotografierten (o.k., vielleicht übertreibe ich ein wenig).
Länger verweilt habe ich im Fashion Raum, in dem Kleidungsstücke aus den Anfängen denen der heutigen Kreativdirektoren gegenüber gestellt wurden. Man sah, dass eigentlich alles beim Alten geblieben ist. Insofern bleibt das Haus seiner Historie treu. Ich war ein wenig entsetzt über die mangelnde Musteranpassung an manchen Kleidungsstücken unten auf dem Foto, da versuchen wir Hobbyschneiderinnen uns ja mehr Mühe zu geben.
Der ganze Kram mit den Logos und den Pferdegebissen ist mir sowieso suspekt. Warum laufen Menschen bitteschön als wandelnde Litfasssäule herum? Die Anfänge des Unternehmens sind anerkennenswert und irgendwie ähneln sich die Geschichten der Personen, deren Namen gut 100 Jahre später teure Marken repräsentieren. Vielleicht habe ich in 2023 auch eine Überdosis an Firmenmuseen gehabt?
Danke, dass Du uns auf Deine Reise mitnimmst!
AntwortenLöschenIch bin dem Link zu dem virtuellen Rundgang gefolgt, allerdings nur bis zum Bamboo Bag gekommen... Die Präsentation war mir zu emotionsgeladen und zu wenig informativ. Wenn man sie bspw. mit der TSATSAS Ausstellung vergleicht, wo man einen Einblick in den Design- und Produktionsprozess bekommen hat. Du klingst auch ein wenig enttäuscht und lieferst die Erklärung gleich mit. Vielleicht ist die Funktion von Firmenmuseen eher auch die der Legendenbildung (und damit Markenpflege) als die der Geschichtsschreibung.
Dir ein schönes Wochenende. LG Manuela
Ja, genau, Emotionen statt Informationen, das ist es. Interessant war für mich an dem Tag, dass es bei Ferragamo ganz anders gehandhabt wurde. Aber jede Marke will auch etwas anderes vermitteln, mir fällt jetzt im nachhinein auf, dass die meisten BesucherInnen schneller waren als ich und sich mehr für sich als für die Exponate interessierten. Probier' den link im Zweifel noch mal ganz von vorne, wenn es dich interessiert https://guccipalazzo.gucci.com/#/en/ und dann auf visions, dann könnte es klappen. Aber die Informationen bleiben dürftig. LG Anja
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